ERP Trends 2022 – Die wichtigsten Themen

ERP Trends 2022 – Die wichtigsten Themen

Nichts ist so beständig wie der Wandel! Das gilt auch für ERP Systeme. Traditionelle ERP Systeme mit Schwerpunkt auf der reinen integrierten Planung der betrieblichen Prozesse kommen seit Jahrzehnten zum Einsatz. Sie unterliegen genau wie alle anderen Systeme auch dem Wandel durch Anpassung an neue Technologien. Unser Beitrag zeigt Ihnen die ERP Trends 2022.

Aktuelle Erweiterungen der ERP Systeme betreffen vor allem die Einbindung von kunden- und lieferantenrelevanten Daten und Prozessen. 2022 wird sich der allgemeine Trend der digitalen Transformation in Unternehmen weiter fortsetzen, so dass ERP Systeme sich nach und nach zu digitalen Plattformen als Zentrum eines digitalen Ökosystems entwickeln.

Cloud-Basierte ERP weiter auf dem Vormarsch

Cloud-basierte ERP Systeme sind nichts Neues, doch aufgrund der Tatsache, dass so manches On-Premises ERP System in die Jahre gekommen ist und oftmals mit Funktionslücken und veralteten Betriebssystemen und ebenfalls veralteter Technologie zu kämpfen hat, werden Unternehmen zunehmend auf Cloud-basierte ERP oder zumindest hybride ERP umsteigen.
Die Verlagerung von Unternehmensdaten in die Cloud (Private Cloud, Public Cloud und Hybrid Cloud) spiegelt genau diesen Trend für ERP in 2022 wider. Das Vertrauen von Unternehmen jedweder Größe in Cloud-Systeme ist deutlich gestiegen. Cloud-Systeme versprechen mehr Sicherheit und können in der Regel einfacher um weitere Funktionalitäten und Schnittstellen zu weiteren Systemen ergänzt werden.
Im Rahmen der von SoftGuide kostenfrei angebotenen bzw. durchgeführten Software-Recherchen zu ERP Systemen zeigte sich, dass rund 90% der suchenden Unternehmen grundsätzlich erst einmal offen an die Vorauswahl von ERP Systemen gehen. Sie legen sich nicht von vornherein auf On-Premises oder Cloud Systeme fest.

Das Schnittstellenmanagement nicht vernachlässigen

Der elektronische Datenaustausch unter anderem mittels XML, EDI, CSV, PDF wird immer wichtiger. Sind bestimmte Teilprozesse oder Geschäftsbereiche bereits digitalisiert, kann eine durchgängige, transparente und vor allem effiziente Verknüpfung aller Prozesse und aller Beteiligten (auch extern) nur über entsprechende Schnittstellen erfolgen. Dabei sind Datenübertragungen bzw. der Datenaustausch nicht nur zwischen ERP und Produktionsanlagen, Kundendienst oder entlang der Supply Chain wichtig. Der Trend zu elektronischen Rechnungsformaten, deren Austausch und Verarbeitung wird sich in 2022 für ERP weiter fortsetzen.

Mobiler Einsatz der ERP-Software

Der vermehrte Umstieg ins Home Office hat auch dem mobilen ERP Vorschub geleistet. Echtzeitdaten des Systems auch mobil abrufen zu können, ist ein deutlicher Vorteil für dezentral arbeitende Mitarbeiter und Unternehmen, die auf verschiedene Standorte verteilt sind. Der orts- und zeitunabhängige Zugriff auf Daten verbessert nicht nur die Zusammenarbeit, sondern steigert die Produktivität und die Effektivität. Mobile ERP Systeme werden auch immer häufiger eingesetzt, um Verzögerungen innerhalb der Prozesse (z.B. Lieferprozesse) möglichst zu verringern. Aus dem Einsatz von mobilen ERP Systemen ergeben sich allerdings auch besondere Anforderungen an den Datenschutz und die Datensicherheit.

ERP Trends 2022 - Die wichtigsten Themen

Daten- und Informationssicherheit wird immer wichtiger

Keine Diskussion – alle Unternehmensdaten sind sensibel, unabhängig davon, ob es Personaldaten oder Maschinen- und Produktionsdaten usw. sind. Alle Daten eines Unternehmens sind grundsätzlich mit äußerster Vorsicht zu handhaben und viele Unternehmen haben bisher genau aus diesem Sicherheitsaspekt davor gescheut, ihre Daten in die Cloud zu verlagern. Bedenkenswert ist hier aber der Grad der IT-Professionalität im eigenen Haus zu einer Zeit, da die Bedrohungen durch gezielte IT-Angriffe stetig zunehmen. Laut einer Bitkom-Studie waren 2020 und 2021 rund neun von zehn Unternehmen von IT-Angriffen aller Art (Spionage, Datendiebstahl usw.) betroffen. 2022 werden die Cyberattacken, Ransomware-Angriffe und weitere kriminelle IT-Aktivitäten eher zunehmen als abnehmen. Hacker haben es dabei nicht nur auf Kundendaten oder Geschäftsgeheimnisse abgesehen, sondern auch auf Lösegeld und auf Schädigung der Geschäftsreputation. Unternehmen sind daher gut beraten in die IT-Sicherheit zu investieren.

Intelligente ERP Plattform

Der Trend zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz setzt sich auch in 2022 in ERP Plattformen fort. Es wird eine Zunahme an ERP Systemen mit interaktiver Unterstützung und intelligenten Beratern geben. ERP Plattformen sorgen durch den Einsatz von KI für eine noch umfassendere Automatisierung von Routineprozessen, neue und effizientere Workflows und vor allem für eine verbesserte Verwertung von erfassten Daten. KI-basierte ERP Features sind zudem in der Lage systemgenerierte Daten zu verwenden, um für fundierte Entscheidungen zu treffen und frühzeitige Prozesswarnungen auszugeben.
Besonderes Augenmerk wird sich auf die Anbindung und die Digitalisierung der Supply Chain richten, die enger mit der ERP Plattform verknüpft werden wird. Ein effizientes Lieferantenmanagement ist nicht erst aufgrund der Corona-Pandemie überlebenswichtig für Unternehmen geworden.

Einbindung von ERP in IoT wächst weiter

Die Einbindung von IoT in das ERP wird weiter wachsen. Die Vorteile dieser Integration sind offensichtlich, da das ERP System über IoT an eine Unmenge an nützlichen Daten kommt. Produktionsprozesse können mittels Echtzeitmaschinendaten exakt überwacht werden. Daten von externen Geräten (z.B. Messstellen, Anlagensensoren) können erfasst und verarbeitet werden. Mit einer vergrößerten Datenmenge steigern sich die Möglichkeiten für Unternehmen zur Wissensgewinnung und damit zur profitablen Verwertung der Daten.

Fazit

Themen rund um die digitale Transformation in Unternehmen, die schon die vergangenen Jahre bestimmt haben, werden auch in 2022 weiter wichtig sein. Noch stärker in den Fokus rücken werden die IT-Sicherheit und das ERP als zentrale Plattform eines digitalen und mobilen Ökosystems, das nicht nur die unternehmenseigenen Daten transparent verfügbar macht, sondern das auch externe Daten einbindet.

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Service Trends 2022: No Code/Low Code-Lösungen vereinfachen den Onboarding-Prozess

Service Trends 2022: No Code/Low Code-Lösungen vereinfachen den Onboarding-Prozess

Der Kundenservice ist traditionell stark geprägt von dem persönlichen Kontakt des Kunden mit seinem Kundenberater. Dies wird auch in Zukunft so bleiben – moderne Technologien werden aber immer häufiger unterstützend zum Einsatz kommen. Jedes Unternehmen strebt nach einer möglichst reibungslosen und einfachen Online-Interaktion mit seinen Kunden – egal ob Bestands- oder Neukunden. Moderne Technologien können dazu beitragen, Abläufe in der Interaktion mit Kunden noch effizienter zu gestalten. All dies, um im Endergebnis einem zufriedenen Kunden ein noch besseres Erlebnis zu bieten. Wir stellen Ihnen die Service Trends 2022 vor:

Service Trends 2022: No Code/Low Code-Lösungen vereinfachen den Onboarding-Prozess

Was viele nicht wissen: der Kundenservice ist bereits durchzogen von modernen Technologien. So helfen Chatbots beispielsweise bereits heute vielen interessierten Nutzern bei einem ersten Besuch einer Website bei Fragen weiter. Auch beim Onboarding von neuen Kunden entlasten automatisierte Lösungen zur intelligenten Weiterverarbeitung von Kundendaten bereits den Alltag von Kundenberatern. Für die nächsten Jahre gibt es Anzeichen dafür, dass der Einsatz von „Composable Technologies“ stark zunehmen wird. Doch was versteht man eigentlich unter solchen Composable Technologies?

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Composable Technologies – das nächste Buzz Word?

Composable Technologies sind viel mehr als nur das nächste Buzz Word. Ddarunter versteht man vorgefertigte „Plug-and-Play“-Technologieplattformen, die in kundenorientierte Plattformen integriert werden können. Gartner sieht in Composable Technologies einen strategisch wichtigen Technologietrend für 2022 und geht davon aus, dass Unternehmen, die einen Composable-Ansatz gewählt haben, die Konkurrenz bis 2023 um 80 Prozent hinter sich lassen werden.

Der Vorteil dieser Lösungen liegt auf der Hand. Se sind sofort einsetzbar und können einfach in vorhandene IT-Strukturen integriert werden – ohne aufwändige IT-Implementationen. Dies ermöglicht Unternehmen flexibel auf interne und externe Veränderungen zu reagieren. Zudem sind keine Entwicklerkenntnisse erforderlich, so dass das, was früher Monate dauerte, in wenigen Tagen erstellt werden kann. Daher sind diese Lösungen auch unter dem Stichwort No Code/Low Code-Lösung bekannt.

Verbesserter Kundenservice mit Mini-App oder Mikro-App

Diese Apps – oder Applets, wie sie genannt werden – sind bereits so vorkonfiguriert, dass unterschiedliche Kundenanfragen bearbeitet werden können und bieten einen viel schnelleren und anspruchsvolleren Service. Sie können so konfiguriert werden, dass sie innerhalb eines größeren Prozesses verwendet oder als eigenständiger Prozess übernommen werden. Die Möglichkeit, einen ganzen Prozess, eine Mini-Applikation, oder nur einen Teil des Prozesses, eine Mikro-Applikation, zu integrieren, sorgt für Flexibilität und größere Effizienz durch den Einsatz von Technologien, die für verschiedene Branchen vorgefertigt sind.

Ein gutes Beispiel für den Einsatz einer Mini-App im Rahmen eines Kunden-Onboarding-Prozesses ist der Identitätsnachweis. Der Kunde selbst öffnet dabei eine App, die ihn durch eine personalisierte ID-Verifizierung führt, bevor die App ihn automatisch zurückleitet, um den verbliebenen Onboarding-Prozesses abzuschließen. Unter bestimmten Umständen kann es erforderlich sein, eine Mikro-App aufzurufen – eine spezielle, vorgefertigte App für eine bestimmte Branche und/oder einen bestimmten Dokumententyp – wie z. B. eine Rechnung, ein Steuerformular oder einen anderen spezifischen Anwendungsfall. Dabei sind für den Kunden lediglich wenige Schritte und Wechsel zwischen Applikationen notwendig.

Service Trends 2022: No Code/Low Code-Lösungen vereinfachen den Onboarding-Prozess

Vorreiter Finanzbranche: Optimierung der Kundenzufriedenheit

Ein reibungsloser Onboarding-Prozess ist für viele Unternehmen ein wichtiger Wettbewerbsvorteil –und somit bei der Kundengewinnung. Die Anforderungen an die Onboarding-Prozesse sind hoch. Daher überrascht es nicht, dass eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass nur 15 Prozent der Führungskräfte im Finanzdienstleistungssektor sehr zufrieden mit der Dauer des Onboarding-Prozesses sind. Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass dieser Prozess beschleunigt werden muss. 33 Prozent wollen diesen verbessern. Aus diesem Grund sind genaue Einblicke in die Prozesse für Finanzinstitute wichtig, bevor sie in die Automatisierung investieren. Auch der ergänzende Einsatz von Composable Technologies kann dabei helfen, die Kosten zu optimieren. Mehr als die Hälfte der Top-Organisationen wird im Jahr 2022 mehr für Automatisierung ausgeben.

Dies gilt natürlich nicht nur für Finanzdienstleistungen. Die Ungewissheit der letzten 18 Monate hat dazu geführt, dass Unternehmensleiter in jeder Branche ihre Ausgaben für Automatisierung und Prozesseffizienz überdenken mussten. Dieses Thema wird sich auch 2022 fortsetzen. Wichtig ist es, zu wissen, wie interne Prozesse funktionieren und wo Effizienz und Ineffizienzen liegen. Andernfalls gibt es möglicherweise nach einem erfolgten Kunden-Onboarding eine unzureichende Übergabe mit Engpässen, Fehlern und Auslassungen sowie wiederholte Dateneingaben. Diese Mängel können sich sowohl auf das Kundenerlebnis als auch auf das Endergebnis nachteilig auswirken.

Ein wahres “Erlebnis” für den Kunden

Der wichtigste Faktor für den Erfolg eines Unternehmens ist und bleibt jedoch das Kundenerlebnis. Das gilt umso mehr, da der Wettbewerbsdruck im Internet zugenommen hat und der Wechsel zur Konkurrenz wortwörtlich nur einen Klick entfernt ist. Ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal stellt es daher dar, Erlebnisse zu schaffen, die Kunden begeistern oder zumindest in ihrer Entscheidung bestätigen. In einer kürzlich durchgeführten Umfrage gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass sie sich auf das Feedback ihrer Mitarbeiter verlassen, wie sie den Erfolg ihres Unternehmens bestimmen. Die Schwierigkeit dabei ist, dass sie keine Möglichkeit haben, „Erfahrung“ genau zu messen oder ihr eine Bedeutung zu geben.

Da das Erlebnis zum neuen Maßstab für den Erfolg eines Unternehmens wird, tätigen diese viel mehr Investitionen in Lösungen, die jene Prozesse verbessern, die sich direkt auf bestimmte Erlebnismomente auswirken. Dies – zusammen mit dem Einsatz von Composable Technologies – wird der Hauptantrieb für eine gelungene digitale Transformation sein, da Unternehmen erkennen, dass frühere Investitionen in Technologien hinter den Erwartungen zurückbleiben. Dies geschieht häufig durch eine zu enge Fokussierung auf die Automatisierung um ihrer selbst willen anstatt auf Faktoren, wie eben die Verbesserung des Erlebnisses für Kunden. Dementsprechend werden Unternehmen anspruchsvoller und stellen höhere Anforderungen an Technologien, denn schlechte Erfahrungen sind der Hauptgrund für das Scheitern neuer Technologien und führen oft dazu, dass Kunden zur Konkurrenz wechseln.

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Plug-in-Technologien – Composable Technologies – nicht nur leicht zu implementieren sind, signifikantes Einsparpotential bei der Systementwicklung aufweisen und die Markteinführung beschleunigen, sondern auch das allgemeine Kundenerlebnis deutlich verbessern werden – was für kundenorientierte Unternehmen im Jahr 2022 oberste Priorität sein sollte.

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ERP: Unflexibel ist so 2021

ERP: Unflexibel ist so 2021

Seit Jahrzehnten vertrauen Unternehmen auf ERP-Systeme und genauso lange blieben diese in ihren Grundzügen gleich. Doch die Anforderungen haben sich längst verändert. Daher wird es höchste Zeit, dass die Unternehmenssoftware aufholt. Denn bei ERP gilt: Unflexibel ist so 2021!

ERP: Unflexibel ist so 2021

Für die Verarbeitung ihrer Aufträge nutzen laut Statista 38 Prozent der deutschen Unternehmen ein Enterprise-Resource-Plannig-System (ERP). Dabei handelt es sich zwar um Software, papierlos sind die kaufmännischen Prozesse in diesen Systemen aber noch lange nicht. Und wirklich flexibel schon gar nicht.

ERP-Systeme basieren oft auf Programmarchitekturen aus den späten 1990er- oder frühen 2000er-Jahren. Seitdem erfolgte zwar kontinuierlich eine Versorgung mit Updates, aber das Fundament blieb gleich. Von Grund auf etwas Neues zu programmieren war den Aufwand nicht wert. Denn die Geschäftszahlen der großen ERP-Anbieter sehen nach wie vor gut aus. Da macht es wohl auch nichts, wenn die Anwendungen nicht volldigitalisiert sind und Veränderungen der Standardprozesse somit zur Sisyphusarbeit werden. Mangels Alternativen bleibt Unternehmen daher nichts anderes übrig als das zu nehmen, was der Markt hergibt und ihre internen Prozesse darauf anzupassen. Es ist an der Zeit, diese Gebilde aufzulockern und die User stärker in den Fokus zu rücken. Da man ein neues Jahr gerne mit guten Vorsätzen beginnt, haben wir uns bei Step Ahead genau das vorgenommen.

Klassische ERP-Systeme sind unbeweglich

Bei kaufmännischen Prozessen gibt es zwei Dinge, die vom Gesetzgeber klar geregelt sind: den Vertragsschluss und die Rechnungsstellung. Das sind quasi die unverrückbaren Leitpfosten des Handels. Was dazwischen passiert, kann jedes Unternehmen jedoch individuell gestalten. In konventionellen ERP-Systemen gibt es in diesem Bereich aber meist starre Prozesse. Sie werden angestoßen und laufen dann nach dem vorprogrammierten Muster ab.

Beispielsweise so: Ein Auftrag kommt ins System. Dann wird eine Bestätigung gedruckt. Die liegt jetzt digital und in Print vor. Der Kunde möchte noch etwas ändern. Er braucht möglicherweise mehr von der bestellten Ware oder möchte das Produkt anders konfigurieren. Der Auftrag wird angepasst. Weil es so vorgesehen ist, auch in Papierform. Die Angestellten drucken, scannen, schreiben also um und passen an. Dann hat man einen schönen Stapel Papier. Der wird abgeheftet und ins Regal gestellt. Dort fristet er ein paar Jahre sein Dasein und kommt irgendwann in einem Karton zu den unzähligen anderen Akten in den Keller. Dort setzt er weiter Staub an – mindestens für zehn Jahre.

Flexibilität wird schnell teuer

Viel besser wäre es doch, wenn das alles digital abläuft. Die Aufträge sind zentral gespeichert. Jede Änderung wird im System hinterlegt. Alles ist transparent nachvollziehbar. Wenn der Kunde den Status seiner Bestellung einsehen will, muss kein Fax geschickt werden. Er bekommt eine Mail mit einem Link zum Auftrag und die Leseberechtigung dafür. Es gibt kein Hin und Her. Wer etwas nachschauen will, öffnet einfach die Website und sieht dort den aktuellen Status. So etwas in einem klassischen ERP-System umzusetzen, ist schier unmöglich. Das ERP ist unflexibel. Selbst wenn es geht, dauert es lange und ist dementsprechend teuer. Die Softwarearchitektur ist dafür einfach nicht ausgelegt.

ERP: Unflexibel ist so 2021

Es ist Zeit für neue Wege

Wer es dennoch schaffen will, muss ganz von vorne anfangen und das System komplett neu programmieren. Wenn die Flexibilität von Anfang an eingeplant wird, lässt sie sich problemlos umsetzen. So etwas wird definitiv ein Game Changer. Denn aktuell gibt es das nicht. Solange die Programme auf dem Markt diese Funktionalität nicht hergeben und das ERP unflexibel ist, bleibt alles beim Alten.

Ein von Grund auf, für diese Anforderung programmiertes ERP könnte einen neuen Trend setzen. Denn die Vorteile hören nicht bei der Kundeninteraktion auf: Eine Bestellung soll im Lager kommissioniert werden und die Aufgabe fällt dem neuen Lehrling zu. Teil der Bestellung ist ein Produkt, das recht empfindlich ist. Die erfahrenen Lageristen wissen das und umwickeln es lieber mit ein, zwei zusätzlichen Lagen Luftpolsterfolie. Dem Lehrling hat das keiner gesagt. Im Handbuch steht es auch nicht. Denn dafür ist die Information zu spezifisch.

In einem voll digitalen ERP-System könnte der Lagerleiter zu besagtem Produkt eine Textmeldung hinterlegen, die zur Vorsicht mahnt. Wenn der Lehrling die Ware aus dem Regal nimmt und mit seinem Handscanner einscannt, poppt die Warnmeldung auf dem Bildschirm auf.

ERP für Losgröße 1

Die Produktion kann genauso davon profitieren: Im Zeitalter von Industrie 4.0 und Losgröße 1 werden Kundenanforderungen individueller. Standardprodukte allein reichen nicht mehr aus – alles muss konfigurierbar und individualisierbar sein. Ein Kunde nimmt etwa Anpassungen an einer Bestellung vor, zum Beispiel der Farbe. Der Änderungswunsch geht beim Hersteller ein. Diese Nachbesserung müsste nun physisch – und sei es nur durch einen Tastendruck – an die Produktion weitergegeben werden. Das kann mal vergessen werden. Die Produktion ist noch auf dem Stand des Vortags und der Kunde bekommt etwas, was er nicht bestellt hat. In einem voll digitalisierten ERP-System wird die Änderung automatisch eingepflegt. Denn alle Auftragsdaten sind zusammen gespeichert. Die Produktion bekommt von der Anpassung wahrscheinlich gar nichts mit und setzt einfach um, was das ERP-System vorgibt.

Wir befinden uns nun seit über 20 Jahren im 21. Jahrhundert. Vor über zehn Jahren wurde die vierte industrielle Revolution ausgerufen. Digitalisierung und Automatisierung sollten längst in Fleisch und Blut übergegangen sein. Jetzt wäre doch ein guter Zeitpunkt, das auch wirklich anzugehen. Denn nur ein ERP-System, das all diese Möglichkeiten eröffnet, erleichtert wirklich den Arbeitsalltag in Unternehmen und bietet ihnen so einen tatsächlichen Mehrwert.

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2022: Künstliche Intelligenz krempelt Geschäftsprozesse um

2022: Künstliche Intelligenz krempelt Geschäftsprozesse um

Während die Philosophie noch um die Abgrenzung zwischen starker und schwacher KI (Künstliche Intelligenz) und damit verbundene ethische Fragen ringt, ist das Thema mittlerweile in der Praxis ankommen; der fortschreitenden Digitalisierung sei Dank. Ob privat oder im B2B-Bereich finden sich zahlreiche KI-Anwendungen: Chatbots, Kaufempfehlungen im Online-Handel, Risikoanalysen zum Schutz vor Betrugsversuchen u.v.m. Unternehmen können 2022 durch Künstliche Intelligenz Geschäftsprozesse wie z. B. die Rechnungsverarbeitung effizienter steuern und fehlerminimiert ablaufen lassen.

2022: Künstliche Intelligenz krempelt Geschäftsprozesse um

Stets geht es dabei um die schwache KI-Ausprägung, was bedeutet, dass einzelne menschliche Fähigkeiten auf Maschinen übertragen werden (Erkennung von Texten, Bilder, Sprache etc.)

Vom Hype kommt man langsam zu realistischen Vorstellungen und Erwartungen. Deshalb wird die tatsächliche Nutzung von künstlicher Intelligenz für die Automatisierung dokumentenbasierter Geschäftsprozesse in 2022 weiter stark zunehmen. Hier sind drei verschiedene Stoßrichtungen erkennbar:

  1. Automatisierung/Vereinfachung von Prozessen. Beispiel: Eine KI-Engine findet automatisch die richtigen Bearbeiter für eine Rechnung und erstellt Kontierungsvorschläge basierend darauf, wie die Kontierung der letzten Rechnungen des Lieferanten für den Buchungskreis erfolgt ist. Damit einher geht eine deutliche Arbeitserleichterung, da niemand mehr die kompletten Kontierungsinformationen auswendig wissen bzw. jeweils nachschlagen muss.
  2. Forecasting. Beispiel: Über Predictive Analytics sagt die KI aus Vergangenheitswerten zu einem Buchungskreis und Lieferanten den erwarteten Rechnungseingang vorher. Nutzen u.a.: Wieviele Beschäftigte aus der Buchhaltung können in der Zeit gleichzeitig in den Urlaub?
  3. Anomalieerkennung, die auf Abweichungen von der Norm hinweist und damit Betrugsversuche erkennt. Beispiel: KI-Software macht darauf aufmerksam, wenn ein Lieferant plötzlich dreimal so viele Rechnungen wie sonst schickt oder der Betrag um ein Vielfaches über dem Üblichen liegt.

Internationale Analysten prognostizierten den Trend zur „Hyperautomation“ bereits für Mitte 2020. Demnach werden verschiedene neue Technologien wie KI oder Robotic Process Automation zusammengefasst, um Prozesse maximal zu automatisieren und damit zu optimieren. Mit einiger Verspätung dürfte KI in diesem Zusammenhang nun in 2022 wirklich durchstarten.

2022: Künstliche Intelligenz krempelt Geschäftsprozesse um

Ausgefeilte Automatismen in der Cloud mit KI

Eng daran gekoppelt ist die zunehmende Nutzung von Public-Cloud-Angeboten. Denn KI-Ansätze benötigen Daten als Lernmenge – und diese ist in einer Public-Cloud-Lösung ungleich größer als bei einem einzelnen, on-premises installierten System. Zudem gibt es aus der Cloud bereits Out-of-the-Box-Lösungen, auf die man sinnvollerweise zugreifen kann. In 2021 nutzten laut Bitkom schon 46 Prozent der deutschen Unternehmen Public-Cloud-Angebote für die Unterstützung ihrer Geschäftsprozesse. Der pandemie-bedingte Digitalisierungs- und Cloud-Schub hat sie gelehrt, wie praktisch solche Cloud-Angebote sind. Das „unsichere“ Image der Public Cloud als Basis für Geschäftsprozesse und unternehmenskritische Daten verblasst mehr und mehr. Erfahrene Cloud-Provider können die erforderlichen Datensicherheits- und Datenschutzvorschriften ebenso gut erfüllen wie das einzelne Unternehmen in seinem Rechenzentrum vor Ort – wenn nicht sogar besser.

Hybride Szenarien, sogenannte 2-Tier-Strategien, werden dabei die Regel sein. Beim hybriden Ansatz interagieren in Eigenregie betriebene, hochindividualisierte On-premises-Systeme mit modernen Technologien wie Künstlicher Intelligenz, die aus der Cloud kommen.

Das Beispiel Eingangsrechnungsverarbeitung

Am Beispiel der Eingangsrechnungsverarbeitung in SAP lässt sich gut darstellen, wie ein hybrides Szenario funktionieren kann.

(1) Die gesamte Eingangspost wird – unabhängig vom Eingangskanal (analog oder digital) – in der Cloud mit Hilfe eines auf Machine Learning basierenden Regelwerks automatisch sortiert und Klassen zugeordnet, z. B. Auftragsbestätigungen, Verträge (mit Lieferanten), Rechnungen. Den Klassen entsprechend werden die Dokumente an die jeweils zuständigen Personen oder Folgesysteme weitergegeben. Rechnungen zum Beispiel werden direkt im Archiv in der Cloud abgelegt und parallel in die Beleglesung zur automatisierten Verarbeitung weitergegeben.

(2) Das Auslesen z. B. des Rechnungsbelegs findet ebenfalls in der Cloud statt; bei der anschließenden Validierung kann gewählt werden: wahlweise in der Cloud oder im On-Premises-SAP-System.

(3) Die nächsten Bearbeitungsschritte der Rechnung – wie Prüfung, Vervollständigung und Freigabe – laufen im lokalen SAP-System ab.

(4) Das abschließende Workflow-Protokoll wird zum bereits anfangs in der Cloud archivierten Rechnungsbeleg im Archiv revisionssicher abgelegt.

Mit diesem Szenario nutzt ein Unternehmen die Vorteile der Cloud wie schnelles, standortunabhängiges Arbeiten und hat gleichzeitig eine hohe Individualisierbarkeit, die ein lokales SAP-System gegenüber einer Public Cloud Lösung bietet.

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Erwartet uns ein Wandel? Diese (IT) Trends prägen die Zukunft der Logistik

Erwartet uns ein Wandel? Diese (IT) Trends prägen die Zukunft der Logistik

Immer mehr Menschen bestellen online, statt den stationären Handel aufzusuchen: Logistikunternehmen haben mehr denn je zu tun, viele Versanddienstleister befinden sich in einer Zerreißprobe. Durch die Pandemie verursachte Probleme in den Lieferketten tragen zusätzlich zu der Misere bei. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf das neue Jahr stellt sich nun die Frage: Welche Trends werden aufkommen? Werden innovative Ansätze überforderte Dienstleister entlasten können? Und welche Methoden sind längst obsolet? Jeroen Gehlen, Mitgründer der niederländischen Logistikplattform Wuunder, gibt einen Überblick über die Trends in der Logistik.

Automatisierte Arbeitsabläufe entlasten das Personal

Im Logistikbereich herrscht akuter Personalmangel. Arbeitgeber*innen suchen händeringend nach Fahrer*innen sowie Sortier- und Abfertigungspersonal. Das Problem ist seit Anbeginn der Pandemie sogar noch gewachsen: Online-Bestellungen haben deutlich zugenommen, sodass das zu stemmende Volumen gewachsen ist. Gleichzeitig aber wollen viele Unternehmen vor allem geimpftes Personal einstellen, was heißt, dass weniger qualifizierte Mitarbeiter*innen zur Verfügung stehen. Zudem ist das Personal häufiger krank.

Die Automatisierung bestimmter Abläufe ist notwendig, um die Anforderungen zu bewältigen und das Arbeitsumfeld effektiv zu gestalten. Auf diese Weise wird Personal entlastet und hat mehr Kapazitäten für komplexere Aufgaben. Zudem gibt es ein weiteres Argument, welches für den Einsatz von Automatisierung und KI spricht: Prozesse, welche rein von Menschenhand geführt werden, können zu den Schwachstellen der Branche werden, da sie fehleranfällig sind. Geeignete Software und moderne Technik hingegen reduzieren diese Gefahrenpotenziale und sichern auf diese Weise reibungslose Abläufe. In den nächsten Jahren werden Transport und Fulfillment daher ein Sektor mit einem enormen Innovationsdrang sein!

Von der Single-Sourcing- zur Multiple-Sourcing-Strategie

Derzeit fahren viele Unternehmen eingleisig, d.h. sie arbeiten mit einem Versanddienstleister zusammen. Leider erlaubt das nur wenig Spielraum für Kund*innen, die gerne die Wahl hätten. Welchen Versanddienstleister wähle ich, zu welcher Tageszeit kommt das Produkt an und welche Liefermethode bevorzuge ich? Kann ein Unternehmen diese Auswahl nicht bieten, steht und fällt damit im schlimmsten Fall die Conversion. Unterschiedliche Spediteure erlauben eine breitere Auswahl an Möglichkeiten. Eine Multiple-Sourcing-Strategie mit mehreren Dienstleistern reduziert zudem das Risiko einer Abhängigkeit von nur einem Spediteur – und somit auch das Risiko von Verspätungen oder Lieferengpässen.

Große Unternehmen werden daher einfach selbst zum Spediteur. Amazon etwa entwickelt inzwischen sein eigenes Luftfracht- und Straßentransportsystem sowie eine Methode für die Last-Mile-Zustellung. Kürzlich gründete der Internetgigant sogar ein eigenes Seefrachtunternehmen. Große Einzelhändler können sich Lieferkettenprobleme nicht mehr leisten. Um Abhängigkeiten von Drittanbietern zu vermeiden, müssen sie zwangsläufig selbst investieren. Doch auch kleinere Einzelhändler müssen ihre Risiken verringern und Abhängigkeiten neu überdenken, doch der Zukauf von Spediteuren kommt aus Budgetgründen häufig nicht in Frage. Zeitgleich ist der einfache und schnelle Zugang zu immer mehr Spediteuren entscheidend, um anspruchsvolle Kunden zufrieden zu stellen. In der alten „Kaufhaussituation” zu Beginn des letzten Jahrhunderts hatte jeder Einzelhändler seinen eigenen Zustelldienst. Im Hinblick auf die Umwelt ist das jedoch bedenklich: Wir brauchen ein Modell, bei dem die Einzelhändler zusammenarbeiten.

Trends Logistik

Komplexere Lieferketten werden sich bemerkbar machen

Logistik ist längst zu einem IT-Thema geworden. Alle Prozesse und Systeme sollten daher auf Softwareebene miteinander vernetzt sein. Doch bei immer komplexer werdenden Lieferketten und immer vielfältigeren Anknüpfungspunkten erfordert eine solche Vernetzung viel Know-How und Aufwand. Altsysteme etwa unterstützen in der Regel das Monitoring einzelner Speditionen nicht, schon gar zu schweigen von mehreren Speditionen. Cloud-basierte SaaS-Angebote hingegen ermöglichen einen dezentralisierten Ansatz, welcher alle Teile der Lieferkette im Blick. Das schließt die Vernetzung mit Kassensystemen, dem Webshop und dem E-Commerce-System ein – manche Angebote decken zudem einen Kundenservice mit ab.

Für diese Werbung sind DIE DIGITAL-WEBER (part of mwbsc GmbH) verantwortlich.

Ein Beispiel verdeutlicht, warum eine solche ganzheitliche Vernetzung so wichtig ist:

Es gibt ein Modul, welches Gewicht und Größe eines Produktes im Warenkorb feststellt. Große und sperrige Pakete werden über eine Palette versandt. Entsprechende Dienstleistungen werden zu einem in der Regel recht hohen Preis dazu gebucht. Stellt das Modul jedoch ein kleines Produkt fest, welches weniger wiegt, genügt ein weniger umfangreicher Versandservice und auch der Preis sinkt merklich. Diese Messungen kann ein Onlineshop, welcher nicht mit verschiedenen Systemen entlang der Lieferkette verbunden ist, gar nicht aufnehmen – und dementsprechend auch nicht die verschiedenen Optionen anbieten.

Kund*innen wollen die Auswahl – und Unternehmen müssen sie bieten

Kund*innen wollen die volle Entscheidungsfreiheit. Das betrifft nicht nur verschiedene Spediteure, sondern auch den Zeitpunkt der Lieferung, die Verpackungsart, etwaige Versandversicherungen o.ä.

Die Giganten des Onlinehandels wie beispielsweise Amazon oder Zalando haben hinsichtlich dessen bereits eine sehr hohe Erwartungshaltung der Kund*innen verursacht. Neue Disruptoren in der Branche bieten zudem Lieferungen innerhalb von zehn Minuten. Unternehmen müssen daher Wege finden, den Anschluss zu behalten. Eine hohe Entscheidungsfreiheit kann jedoch nur ermöglicht werden, sofern die einzelnen Systeme und Bestandteile einer Lieferkette miteinander vernetzt sind.

Damit auch mittlere und kleinere Händler attraktiv bleiben und Kund*innen den Service bieten können, den sie erwarten, müssen sie den Markt ständig im Blick behalten: Was bietet die Konkurrenz an? Finde ich einen Weg, das auch zu machen? Vor diesem Hintergrund werden sich langfristig mehr IT-Lösungen entwickeln, um den wachsenden Anforderungen von Kund*innen gerecht zu werden und Händler bei der Umsetzung zu unterstützen.

Lokale Lieferungen werden immer relevanter

Lokale Lieferungen werden zunehmend relevant. Dafür gibt es zwei Gründe: Einerseits der Trend zu mehr Nachhaltigkeit und andererseits die Lieferschwierigkeiten, die aufgrund von der Pandemie aufgetreten sind. In den Häfen stauen sich Containerschiffe, es wird dauern, bis der Rückstand beseitigt ist. Interkontinentale Beschaffungen werden daher mindestens in den kommenden sechs Monaten viel Geld kosten. Lokale Lieferungen sind eine gute, zuverlässige Alternative.

Geeignete Software hilft dabei, mehr lokale und damit auch nachhaltigere Lieferungen umzusetzen, indem sie Liefertermine abstimmt, Sammellieferungen koordiniert und Click-und-Collect-Optionen zur Verfügung stellt. Auf diese Weise können Onlinehändler langfristig einen nachhaltigeren Versand anstreben, egal, wie groß sie sind.

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IDP im Jahr 2022: Auf dem Weg ins Ungewisse

IDP im Jahr 2022: Auf dem Weg ins Ungewisse

2021 war ein interessantes Jahr für den Bereich der intelligenten Dokumentenverarbeitung (IDP) und für alle, die an diesem sich ständig wandelnden Markt teilnehmen.

IDP im Jahr 2022: Auf dem Weg ins Ungewisse

Gartners neuester Competitive Landscape Report on IDP Vendors listet über 40 Lösungsangebote auf. Es scheint als gäbe es jeden Tag ein neues Startup. Oder eine neue Lösung, um der starken Nachfrage gerecht zu werden. Wohin geht die Reise der Marktführer allerdings und was steht auf der Roadmap für 2022? Wie wird sich der Markt im nächsten Jahr entwickeln?

Trend #1: HA, HA, HA

Initiativen im Bereich Hyperautomatisierung (HA) werden sich weiterhin auf dokumentenintensive Aufgaben konzentrieren. Sie werden somit die Endbenutzer von den digitalen Kopfschmerzen befreien, die die Automatisierung von Dokumentenprozessen mit sich bringt. Da mehr als 60 Prozent der Geschäftsprozesse den Zugriff auf Datensätze oder Dokumente beinhalten, bietet dieser Fokus schnelle Erfolge für Automatisierungsteams. Er kann mit dem richtigen Tool zu deutlich besseren Geschäftsergebnissen führen. Darüber hinaus werden Unternehmen die Möglichkeiten der intelligenten Dokumentenverarbeitung über strukturierte und halbstrukturierte Dokumente weiter ausbauen. Damit bieten sie dann die Möglichkeit, relevante Daten aus unstrukturierten Quellen zu extrahieren.

Prognose: Die Strukturierung von unstrukturierten Dokumenten wird für führende IDP Unternehmen eine Goldmine an Erkenntnissen darstellen.

Trend #2: Oh, du schöne Cloud

In 2021 haben Unternehmen Cloud-IDP-Lösungen immer stärker akzeptieren gelernt und die Nachfrage nach Cloud-Verfügbarkeit ist in den letzten zwei Jahren aus offensichtlichen Gründen gestiegen. Die meisten Betriebe einschließlich derer, die zuvor skeptisch waren, nutzen diese nun in Windeseile, um neue Dienste einzuführen, Kosten zu senken und ihre Organisationen für die Zukunft zu rüsten.

Prognose: Die Einführung der Cloud wird sich fortsetzen und die Nachfrage nach „On-Premises“-Lösungen wird dann nachlassen.

Trend #3: Zähmung des Wildwuchses

IDP ist allgegenwärtig und mit dem Aufkommen der Hyperautomatisierung verzetteln Unternehmen sich bei der Dokumentenverarbeitung oft. Eine Abteilung setzt Document Understanding in ihrem RPA-Tool ein. Eine andere verwendet ein Workflow-Plugin für Google Vision in der Cloud. Wieder ein anderes Team nutzt eine ERP-Suite, um Rechnungen zu verarbeiten. Dieser „Wildwuchs“ an unterschiedlichen Funktionen ist ein Alptraum für Management, Compliance und Governance, ganz zu schweigen von der fehlenden Standardisierung und Reproduzierbarkeit im gesamten Unternehmen.

Prognose: Clevere Unternehmen werden auf eine einzige IDP-Plattform standardisieren, die die Kerndokumentenverarbeitung zentralisieren und alle ihre Anforderungen im Bereich Hyperautomatisierung erfüllen kann.

IDP im Jahr 2022: Auf dem Weg ins Ungewisse

Trend #4: KI-Wettrüsten

Bei IDP geht es darum, die automatisierte Verarbeitung zu maximieren und den Bedarf an menschlicher Unterstützung zu minimieren. Der eigentliche Wert ergibt sich aus der Genauigkeit des Systems in der Minute, in der ein Mitarbeiter den Schalter betätigt, auch genannt: Day Zero Accuracy (DZA). Eine hohe DZA ist gleichbedeutend mit hohen Straight-Through-Processing-Raten (STP), minimalen menschlichen Eingriffen und einem höheren Wert für die Gesamtlösung des Unternehmens. Das erreichen Betriebe nur mit wirklich guten KI-Modellen, die für DZA optimiert sind.

Prognose: Die IDP-Anbieter werden sich weiterhin darauf konzentrieren, die schwer fassbare STP-Rate von 100 Prozent mit innovativen KI-Modellen zu erreichen.

Trend #5: Die Entschlüsselung des Unbekannten

Der IDP-Markt hat sich in den letzten Jahren auf das „Bekannte“ konzentriert: bekannte Dokumententypen, erwartete Daten und vorhersehbarer Dokumentenfluss. In diesem Bereich konnten Unternehmen entsprechend schon Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen realisieren. Lösungen und Technologien, die auch das Unbekannte bewältigen können, würden einen deutlichen zusätzlichen Mehrwert bieten. Denn Unternehmen fragen immer wieder: Was ist, wenn wir nicht wissen, was wir erhalten, wenn wir ein Dokument öffnen? Was ist, wenn es so viele unterschiedliche Input-Formate gibt, dass es zu viel Zeit und Geld kosten würde, eine Lösung für alle Optionen zu konfigurieren? Bislang kann die IDP-Industrie „Unbekanntes“ einfach nicht gut verarbeiten. Heute nutzen Anbieter zum größten Teil statische KI, die speziell für einen bestimmten Anwendungsfall entwickelt wurde, oder Regeln, um das Ziel zu erreichen. In 2022 wird sich das ändern. 

Prognose: 2022 wird das Jahr des „Unbekannten“ für IDP sein.

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Die ERP-Reise 2022: Auftaktjahr für den digitalen Assistenten

Die ERP-Reise 2022: Auftaktjahr für den digitalen Assistenten

Ein weiteres Pandemiejahr ist vorüber, die aktuelle Wirtschaftslage weiterhin von Extremen geprägt. Auf den Aufschwung folgt der Abschwung, auf den Abschwung ein erneuter Aufschwung. Auf diese neue Realität müssen sich Unternehmen folglich auch im neuen Jahr einstellen – und mit Unterstützung ihrer IT-Systeme die erforderliche Effizienz schaffen, gerade die Auftragsspitzen effektiv zu bewältigen. Diese Anforderung wird in der ERP-Reise 2022 infolgedessen für umfassende Fortschritte in den Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz in ERP-Systemen sorgen, um Mitarbeiter bestmöglich von Routine zu entlasten und freie Kapazitäten zu schaffen für die wertschöpfenden Aspekte ihrer täglichen Arbeit.

Die ERP-Reise 2022: Auftaktjahr für den digitalen Assistenten

Die Anforderungen der neuen Arbeitswelt haben in den vergangenen Monaten zu einem starken Digitalisierungsschub für nahezu alle IT-Systeme geführt, die in Unternehmen zum Einsatz kommen. Im Bereich der ERP-Lösungen hat dieser Trend infolgedessen unter anderem zur kontinuierlichen Ausweitung des Einsatzes von künstlicher Intelligenz geführt, die Arbeitsprozesse im veränderten Geschäftsalltag vereinfachen und optimal unterstützen soll. Dieser Trend wird sich im kommenden Jahr weiter fortsetzen und moderne ERP-Systeme Schritt für Schritt weiterentwickeln zu einem persönlichen digitalen Assistenten, der jeden Mitarbeiter individuell in seiner täglichen Arbeit unterstützt.

Dazu werden vor allem Funktionen in den folgenden drei Bereichen im Fokus stehen und starken Aufwind in der ERP-Reise 2022 erfahren:

Automatisierung von Routine

Ob manuelle Recherchearbeit, das Bearbeiten der immer selben Standardbestellung oder die monotone Pflege von Stammdaten. Ein Großteil der täglichen Arbeit entfällt nicht selten auf zeitraubende Routine. Als zentrale Schaltstelle des Unternehmens verfügt das ERP-System bereits heute über einen umfassenden Überblick über die Prozesse, die im Unternehmen ablaufen. Damit verfügt es über Antworten auf die Frage, wie diese in der Praxis konkret bearbeitet werden.

Dieses Wissen werden sich ERP-Systeme in den kommenden Monaten verstärkt zunutze machen. Sie sind damit in der Lage, Anwender auf die Prozesse hinzuweisen, die in der Regel immer gleich ablaufen. Diese sind so zum Beispiel mithilfe moderner KI-Technologie automatisierbar. Für den Mitarbeiter verbleibt in der ERP-Reise 2022 nur die Bestätigung der vom ERP-System angebotenen Automatisierung. Vom Einkauf bis hin zum Service: Die Automation von bis zu einem Drittel der täglichen Abläufe sind auf diese Weise möglich. Freie Zeit, die Mitarbeiter für die tatsächlich wertschöpfenden Aufgaben in ihrem Arbeitsalltag nutzen können.

Berechnung schlägt Bauchgefühl

Sei es die Überwachung einer reibungslosen Fertigung oder die Berechnung von Maximal- und Mindestbeständen in der Lagerhaltung: Zentrale Stufen des Geschäftsprozesses zeichnen sich durch ihre Komplexität aus – Tendenz weiter steigend. Um solide Entscheidungen zu treffen, gilt es nicht selten, mehrere hundert Parameter zu berücksichtigen und miteinander in Zusammenhang zu bringen. Dazu gehören in der ERP-Reise 2022 beispielsweise die Bedarfe, die sich aus dem historischen Bestellaufkommen ergaben. Oder die Betriebsparameter der Maschinen aus dem Produktiveinsatz. Entsprechende Berechnungen sind für die zuständigen Mitarbeiter nicht selten zeitraubend und mit hohem Aufwand verbunden.

Die ERP-Reise 2022: Auftaktjahr für den digitalen Assistenten

Für Szenarien wie diese sind KI-Algorithmen geradezu prädestiniert und werden im neuen Jahr für deutliche Entlastung sorgen können. Die intelligente Technologie verfügt über die Leistungsfähigkeit, selbst umfangreichste Parametermengen miteinander in Beziehung zu setzen, ihr Zusammenspiel im Blick zu behalten und fundierte Erkenntnisse daraus abzuleiten. Dies wiederum erlaubt es den Verantwortlichen, Entscheidungen objektiv zu unterfüttern. Diese mögen in der Vergangenheit vielleicht nur eine Frage des Bauchgefühls gewesen sein.

Priorisierung von Wesentlichem

Wer tagtäglich Unmengen an Informationen verarbeiten muss, hat nicht selten Schwierigkeiten, den Überblick zu behalten und sich daraus ergebende Aufgaben angemessen zu priorisieren. Welcher Auftrag ist besonders wichtig und ist daher vorrangig zu bearbeiten? Welche Wartungsanfrage lässt sich mit sehr geringem Aufwand besonders schnell erledigen und damit von der ToDo-Liste streichen?

Auch in diesem Kontext werden KI-Algorithmen in der ERP-Reise 2022 große Fortschritte ermöglichen. Denn analog zu den konkreten Abläufen in der täglichen Arbeit können ERP-Systeme auch das Ergebnis einer Aufgabe beobachten. Konnte diese mit der genutzten Methode erfolgreich abgeschlossen werden? Ist zum Beispiel der Kunde gewonnen oder der Servicefall zur Zufriedenheit des Kunden gelöst? Konnte der Prozess vergleichsweise schnell durchlaufen werden oder waren viele Nachfragen und Unterbrechungen nötig? Wissen wie dieses wird ERP-Systeme in absehbarer Zeit in die Lage versetzen, zum Beispiel auf schnell lösbare Aufgaben hinzuweisen, die dann entsprechend priorisierbar sind. Ebenso wird es möglich, Mitarbeiter bei Abweichungen vom erwarteten Verlauf eines Prozesses auf potenzielle Schwierigkeiten aufmerksam zu machen. So ist ein Entgegensteuern mit besonderer Sorgfalt möglich.

Krisenbewältigung oder Zukunftsinvestition?

Von einer solchen Optimierung der täglichen Arbeit werden Unternehmen nicht nur im Kontext der aktuellen Situation profitieren. Auch für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der kommenden Jahre schafft sie die Grundlage. Der zunehmende Fachkräftemangel etwa macht es für viele Unternehmen unerlässlich, mehr Arbeit durch gleichbleibende Personalstämme zu bewältigen. Die Erhöhung der Effizienz ist damit nicht nur akute Krisenbewältigung. Es ist auch eine zentrale Investition in die Zukunft – weit über das neue Jahr 2022 hinaus.

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Trends im Finanz- und Rechnungswesen im Jahr 2022

Trends im Finanz- und Rechnungswesen im Jahr 2022

Die Trends im Finanz- und Rechnungswesen im Jahr 2022 zeigen: Finanz- und Rechnungswesenabteilungen (F&A) werden zu einem hybriden Arbeitsmodell übergehen. Dabei stellen CFOs ihren Teams Werkzeuge zur Verfügung, mit denen sie von überall aus produktiv arbeiten können.

Im Jahr 2021 haben die Finanzteams vieler Unternehmen das Unmögliche möglich gemacht. Sie haben die Bücher pünktlich abgeschlossen und sogar eine Gewinnprognose erstellt – vielfach von zu Hause aus. Nachdem sie bewiesen haben, dass dies möglich ist, werden Mitarbeiter im Finanzwesen (neben weiteren Mitarbeitern aus anderen Abteilungen) auch in Zukunft nach flexiblen und ortsungebundenen Arbeitsmodellen Ausschau halten.

Im Jahr 2022, wenn sich das ortsunabhängige Arbeiten zunehmend durchsetzt, werden Finanzabteilungen in Tools und Technologien investieren. Diese werden Mitarbeitern helfen, ihre Aufgaben zu erledigen und ihre Zeit besser einzuteilen. Sei es durch die Automatisierung von zeitaufwändigen und sich wiederholenden Aufgaben. Oder auch durch Kollaborationstools, die produktivere und angenehmere Wege der Zusammenarbeit ermöglichen.

Gleichzeitig werden die Teams als Trend im Finanz- und Rechnungswesen im Jahr 2022 in in ihren Unternehmen ein größeres Mitspracherecht haben. Themen hierbei sind Vielfalt, Gleichberechtigung, Integration und Zugehörigkeit sowie Umwelt, Soziales und Governance haben. In diesem Zusammenhang werden CFOs nach Mitarbeitern suchen, die traditionelle Fähigkeiten im Bereich der Finanzen in 2022 haben. Zusätzlich bringen sie zwischenmenschliche Begabungen mit, wie etwa Führung, Empathie und Anpassungsfähigkeit sowie kognitive Fähigkeiten wie kritisches Denken, Projektmanagement und Entscheidungsfindung.

Management-Entscheidungen stützen sich auf breitere Informationsbasis

Der Bedarf an multidisziplinären Finanz- und Accounting-Teams wird zunehmen, da die Unternehmensführungen aufschlussreiche Informationen für die Entscheidungsfindung benötigen.

CFOs werden nach talentierten Kandidaten Ausschau halten, die eine Kombination aus traditionellen Finanz- und Buchhaltungskenntnissen und breit gefächerten Software- und Technologiekenntnissen mitbringen. Beides ist unbedingt nötig, um den gewünschten Leistungsstandard zu erreichen oder zu übertreffen.

Trends im Finanz- und Rechnungswesen im Jahr 2022

Die nächsten Stufen der digitalen Transformation als Trend im Finanz- und Rechnungswesen im Jahr 2022 steigern die Nachfrage nach vielseitig qualifizierten Talenten zusätzlich. Finanzteams werden die Aufgabe haben, Kollegen in allen Positionen über die strategische Bedeutung von Echtzeit-Finanzkennzahlen zu beraten. Dazu gehören Umsatz, Kapitalverfügbarkeit, Liquidität und Reingewinn, sowie subjektive Kennzahlen wie Pipelinealterung, pünktliche Lieferungen, ausstehende Verkaufstage, Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterengagement.

Jede Abteilung produziert ihre eigenen Daten. Deswegen müssen die Finanzabteilungen maschinelles Lernen und andere kognitive Computing-Tools einsetzen, um diese Daten im Zusammenhang mit Echtzeit-Finanzinformationen zu bewerten. Um die umfangreichen Leistungsdaten in die Entscheidungsfindung einzelner Bereiche einfließen zu lassen, werden in der Finanzorganisation zunehmend Personen mit umfassenden Kenntnissen für das Business und mit technologischen Fähigkeiten tätig sein.

Das Anforderungsprofil an Accounting-Mitarbeiter im Trend im Finanz- und Rechnungswesen im Jahr 2022 wird vielfältiger, zukunftsorientierter und moderner. Bisher traditionelle Abläufe und Handlungsweisen ändern sich hin zu innovativen Prozessen, die auf modernen Technologien aufsetzen. Dieser Wandel dürfte sich nicht nur positiv auf die Leistungsfähigkeit der Buchhaltung auswirken. Er dürfte auch Anziehungskraft für die neue Generation junger Mitarbeiter haben.

Die Rolle des CFO wird um die Aufgaben des ESG-Ratings erweitert

Die Nachfrage von institutionellen Anlegern beziehungsweise Investoren nach öffentlich zugänglichen ESG-Ratings wird im Jahr 2022 weiter zunehmen. Sie werden die Ratings nutzen, um die Nachhaltigkeit von Unternehmen zu messen und zu vergleichen. Folglich haben Unternehmen, die die Kriterien der ESG-Ratings kennen und in ihrer Kommunikation berücksichtigen, bessere Ratings und Vorteile bei Investmententscheidungen.

Dieser Trend könnte sogar zu einer ESG-Reporting-Pflicht für veröffentlichungspflichtige Unternehmen führen. Für die Prüfung und Absicherung von ESG-Daten haben alle vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Unternehmensberatungsfirmen bereits Angebote entwickelt, die professionelle Prüfungen und/oder Absicherungen von Angaben bieten.

Der CFO spielt im Trend im Finanz- und Rechnungswesen im Jahr 2022 eine entscheidende Rolle. Denn bereits heute ist er in vielen Unternehmen im Rahmen der ESG-Initiativen ein strategischer Partner des CEO. Dieser Trend wird sich weiter ausbreiten, denn der CFO ist bestens geeignet, die Leitung der ESG-Initiativen zu übernehmen. Aufgrund seiner internationalen Rechnungslegungskenntnisse und Finanzberichterstattungsexpertise ist der CFO dafür prädestiniert, dass ESG-Daten und -Ratings eine hohe Aufmerksamkeit und Sorgfalt zuteilwerden. Er entwickelt die Governance-Struktur, die Rating-Prioritäten und das Kontrollumfeld für die Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren sowie für die Risiken im Unternehmen. Gleichzeitig ist er für die ESG-Aufsicht, die Überwachung und die Rechenschaftspflicht verantwortlich.

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IT-Trends 2022: „2022 wird das Jahr der digitalen Evolution.“

IT-Trends 2022: „2022 wird das Jahr der digitalen Evolution.“

Auch 2022 werden sich die IT-Systeme von Unternehmen weiterentwickeln. Oliver Rozić, Vice President Product Engineering bei Sage, weiß, wie und welche IT-Trends in 2022 dabei eine Rolle spielen.  

Covid-19 hat im vergangenen Jahr spürbar manche Dynamik eingebremst – insbesondere in wirtschaftlichen Kontexten. In einem Bereich jedoch hat Corona für eine beispiellose Dynamisierung gesorgt. Die Rede ist von der Digitalisierung. Der Schwung dieser Entwicklung wird sich auch im kommenden Jahr am Beispiel mehrerer Trends zeigen. Sage hat fünf Technologietreiber identifiziert, die im Jahr 2022 spürbaren Einfluss auf betriebliche IT-Anwendungen haben werden:

  • Distributed Cloud und Edge Computing
  • Process Mining und Data Mining
  • ERP 2.0
  • Ethisch verantwortete KI
  • Datenhygiene

Distributed Cloud und Edge Computing

Der Bedarf nach flexibel anpassbarer und per Cloud überall verfügbarer Software wird auch als IT-Trend 2022 steigen. Nachdem die Entwicklung von großen monolithischen Systemen hin zu kleindimensionierten Microservices bereits klar erkennbar ist, zieht nun mit der Distributed Cloud auch die dahinterstehende Infrastruktur nach. Mit diesem Architekturansatz gibt es kein zentrales Rechenzentrum mehr, sondern die Rechnerlast ist auf kleine regionale Clouds aufgeteilt. Diese Infrastruktur von vernetzten und verteilten Servern bietet darüber hinaus die ideale Grundlage für ein Konzept, das sich daraus direkt ableitet: Edge-Computing.

Ziel ist es dabei, Server und Applikationen näher an den Ort zu bringen, wo die Daten entstehen. So ist deren Verarbeitungszeit spürbar zu verkürzen. „Der entscheidende Vorteil der Distributed Cloud und des Edge Computings ist neben der geringeren Latenz und besseren Performance eine höhere Ausfallsicherheit, da die einzelnen Regional-Clouds unabhängig voneinander arbeiten können. Das bedeutet: Sollte ein Cloud-Server ausfallen, zieht dies nicht den Ausfall des gesamten Systems nach sich. Die Nachfrage nach Distributed Cloud und Edge Computing wird 2022 vor allem durch datenintensive Anwendungen etwa im Bereich Machine Learning vorangetrieben.“ erläutert Oliver Rozić, Vice President Product Engineering bei Sage.

Process Mining und Data Mining

Auch im Jahr 2022 werden viele Unternehmen sich auf Unregelmäßigkeiten im Ablauf ihrer Prozesse einstellen müssen – allein schon durch unterbrochene Lieferketten und anhaltende Verknappungen an Bauteilen wie Microchips. Vor diesem Hintergrund wird Process Mining an Bedeutung gewinnen – gemeint ist: die systematische Analyse und Auswertung von Geschäftsprozessen. Process Mining hat seinen Ursprung im Data Mining. Also der Analyse großer Datenbestände mit dem Ziel, neue Querverbindungen, Muster und Trends zu erkennen. Unternehmen können zum Beispiel mithilfe von Data Mining die Personalisierung ihrer Angebote erhöhen oder Warenkorbanalysen fahren. Beim Process Mining wird dieses Verfahren auf einen kompletten Prozess übertragen. Die darin auftretenden Ereignisse, so genannte Events, werden dabei logisch hinsichtlich ihrer chronologischen Reihenfolge miteinander verknüpft.

Oliver Rozić erläutert diesen IT-Trend 2022: „Auf dieser Basis lässt sich ein Prozess visualisieren und in Echtzeit analysieren. Voraussetzung dafür sind allerdings voll digitalisierte Prozesse. Nur so ist es möglich, die für Process Mining nötige Datenbasis zu schaffen. Durch die Integration von KI wird es darüber hinaus möglich, noch fundiertere und insbesondere intelligentere, weil präskriptive Analysen zu erhalten. Stichwort Predictive Analytics. Zum Beispiel lässt sich damit aufzeigen, wann der Bedarf nach einem bestimmten Produkt künftig steigen wird und wie stark.“

ERP 2.0

Das Internet of Things (IoT) verbindet Software-Anwendungen, Maschinen, Anlagen und Werkzeuge zu einem integrierten und zunehmend autonom agierenden Gesamtsystem. Dieses produziert täglich eine riesige Menge an Daten. Damit entsteht eine wichtige Grundlage, um Unternehmensprozesse über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu analysieren. Diese sind dann auf Basis dieser Datenauswertungen zu verbessern und effizienter zu machen. Für sich genommen bieten die erfassten Daten aber noch keinen großen Mehrwert. Erst in einem größeren Kontext entfalten sie ihren Nutzen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das ERP-System, in dem sämtliche Betriebsinformationen zusammenlaufen und anschließend gefiltert und klassifiziert sowie an die nachgeordneten Anwendungen weitergeleitet werden. Der Datenfluss kann vor dem Hintergrund eines derart vernetzten Systems auch über die Grenzen eins Unternehmens hinausgehen und Lieferanten etwa mit einbeziehen.

Das ERP-System wird so zu einer zentralen Softwareplattform und zu einem Integrations-Hub für das Internet der Dinge. „Damit wird zugleich eine neue Generation von ERP-Systemen in Unternehmen und Betriebe einziehen,“ kommentiert Oliver Rozić und betont gleichzeitig die Anforderungen des IT-Trends 2022: „Die entscheidende Voraussetzung für ERP 2.0 ist allerdings, dass sämtliche Komponenten einer IoT-Architektur über standardisierte Schnittstellen mit dem ERP-System integrierbar sind – angefangen bei der Datenbanktechnologie, über sämtliche Analysesysteme bis hin zu den entsprechenden Systemen auf Seiten externer Geschäftspartner, die ebenfalls Teil des Netzwerks sind.“

IT-Trends 2022: Künstliche Intelligenz

Ethisch verantwortete KI

Das Potenzial von KI ist nicht nur inzwischen bekannt, sondern es gibt unterdessen auch bereits sehr ausgereifte Systeme, in denen sich die Technologie täglich als praxistauglich unter Beweis stellt – wie zum Beispiel in der fortgeschrittenen Datenanalyse. Hier hilft KI, strategische Entscheidungen im Betrieb datengestützt zu fällen. KI wird damit zu einem mächtigen Instrument für Unternehmen, sich im Wettbewerb gegenüber den Marktbegleitern bestmöglich zu positionieren. Die aus KI-Systemen abgeleiteten Erkenntnisse sorgen aber auch immer wieder für kritische Rückfragen. Sie drehen sich etwa rund um die Themen Datenschutz und Compliance und kommen aus den Reihen der Stakeholder derer, die diese Technologie anwenden.

„Vor diesem Hintergrund wird es künftig nicht mehr genügen, KI blindlings im Sinne der eigenen unternehmerischen Ziele zu nutzen. KI ist künftig auch nicht mehr nur unter rein funktionalen Gesichtspunkten, etwa im Blick auf Prozessverbesserung oder Automatisierung zu sehen. Vielmehr wird diese Technologie zunehmend auch in ein direktes Verhältnis zu den Stakeholdern, denen sie eigentlich dienen soll, gesetzt. In diesem Zusammenhang geht es dann auch um Fragen der Fairness, der Gerechtigkeit im Wettbewerb und der Transparenz gegenüber Kontrollbehörden,“ kommentiert Oliver Rozić diesen IT-Trend 2022.

Datenhygiene

Der Wert von Daten als Basis für verlässliche Unternehmensentscheidungen wird als IT-Trend 2022 zunehmend erkannt. Mit den exponentiell wachsenden Datenmengen, die Betrieben zur Verfügung stehen, wird aber auch die Frage nach der Datenqualität lauter werden. Im Kern geht es um die Vermeidung von Dirty Data. Eine Herausforderung vieler Unternehmen ist vor diesem Hintergrund die schiere Anzahl der betrieblichen Datenquellen und damit die Fragmentierung von Daten, die oft aus veralteten Systemen, in unterschiedlichen Formaten, Metadaten, Formularen und nicht mehr zeitgemäßen Datenbankformaten vorliegen.

Im Ergebnis führt dies zu geringer Datenqualität. „Datenqualitätsmanagement wird deshalb zunehmend in den Fokus unternehmerischen Handelns rücken. Hierbei geht es darum, die Datenqualität von vorneherein sicher zu stellen und zu verhindern, dass Dirty Data überhaupt erst entsteht“, so Oliver Rozić. Eine Vorrausetzung für diese vorausschauende Form der Datenhygiene ist Data Governance.

Fazit: 2022 wird das Jahr der digitalen Evolution

„Ab dem nächsten Jahr wird es für Unternehmen insbesondere darum gehen, bei der Digitalisierung die folgerichtigen und oft auch erforderlichen nächsten Schritte zu verfolgen, um sich für 2022 und darüber hinaus optimal aufzustellen. Nach Cloud folgt die Distributed Cloud, nach Big Data kommt zielgerichtetes Data und Process Mining, sowie ein stärkerer Fokus auf Datenhygiene. ERP braucht ein Update auf ERP 2.0 und statt KI-Potenzial einfach einzusetzen, rückt die ethische Verantwortung bei der künstlichen Intelligenz in den Fokus. Die IT-Trends 2022 zeigen: Wir werden es im kommenden Jahr also mit einem Jahr der digitalen Evolution zu tun haben“, so Oliver Rozić.

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5 Faktoren für den Erfolg eines Webshops

5 Faktoren für den Erfolg eines Webshops

Wer einen Webshop betreiben möchte sollte hier nicht zu blauäugig an das Thema herangehen. Der anfängliche Hype des e-Commerce, also das Verkaufens im Internet, ist zu einem professionellen Geschäft etabliert. Viele, gerade neue Unternehmen und Startups, basieren auf diesem Vertriebskanal. Aber was machen Sie als etabliertes Unternehmen, die bereits seit Jahren am Markt etabliert sind und nun auch den Sprung ins Internet machen möchten?

Wie kann ich mit meinem Webshop im Internet erfolgreich sein?

1. Bezahlverfahren

Das passende Bezahlverfahren, bzw. sogar die Auswahlmöglichkeiten verschiedener Bezahlverfahren ist ein wichtiges Kriterium für den erfolgreichen Verkauf im Internet. Viele Online-Shopper brechen den Einkauf ab, wenn das von ihnen bevorzugte Bezahlverfahren nicht angeboten wird. Die beliebtesten Zahlungsarten bei Kunden sind PayPal, Rechnung, Lastschrift und Kreditkarte. Sie sollten sich daher sehr intensiv mit diesen Bezahlvarianten beschäftigen und prüfen ob Ihre Warenwirtschaft diese Prozesse abbilden kann.

2. schnelle Abwicklung des Kaufprozesses

Ein schneller und einfacher Checkout, also die Abwicklung des Kaufprozesses im Webshop, ist essenziell. Gerade Stammkunden schätzen es noch schneller Ihren Kauf zu erledigen und einmalige Eingaben zu Lieferadresse und Co. nicht erneut eingeben zu müssen. In Form einer Token-Zahlungslösung können die Kundendaten verschlüsselt werden. Bisher bieten weniger als ein Drittel der befragten Online-Händler einen solchen vereinfachten Checkout an.

3. Webshop reicht nicht: Multi-Channel-Verkauf

Es reicht heute nicht mehr einen Webshop zu haben. Der Trend geht zum Verkauf auf allen Kanälen. Fast die Hälfte der befragten Händler hat ihr Ladengeschäft um einen Webshop als weiteren Vertriebskanal ergänzt. Online- und Offline-Angebote sollten jedoch miteinander verknüpft werden. Prüfen Sie auch hier ob Ihre Warenwirtschaft eine gute Schnittstelle zu Webshops haben, aber auch eine entsprechende Kassenlösung.

4. Verkauf auf dem mobilen Endgerät

Händler glauben an Mobile Commerce. Der Kunde benützt nicht mehr seinen Computer um Einkaufe im Internet zu tätigen. Er verwendet sein Smartphone oder Tablet. Fast die Hälfte hat ihre Webshops für mobile Endgeräte optimiert. Sie sollten daher auch prüfen ob Ihre Webshop sich den Displaygrößen schön anpasst. Hier fällt oft das Stichwort: responsive Design. Einige Webshophersteller lösen das Problem indem Sie eine eigene App anbieten. Die Verbraucher scheinen bei diesem Thema noch etwas verhalten zu sein, die meisten kaufen am liebsten per Laptop oder PC. Die Zahl wird aber in der Zukunft weiter sinken.

5. Sicherheit

Sicherheit muss nicht teuer sein: Viele Online-Shopper erwarten Zahlungssicherheit beim Einkaufen im Internet. Einige Händler nutzen Tools zur Betrugsprävention bereits für weniger als 100 Euro im Jahr.

Sind Sie fit für den Verkauf im Internet?

Neben der Anschaffung eines Webshops sollten Sie Ihre Geschäftsprozesse im Anschluss nicht vergessen. Nach einem erfolgreichen Verkauf beginnt für Sie erst die eigentliche Arbeit. Wird der Webshop erfolgreich und Ihre Geschäftsprozesse nicht rund, stockt Ihre Abwicklung.

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