2022: Künstliche Intelligenz krempelt Geschäftsprozesse um

2022: Künstliche Intelligenz krempelt Geschäftsprozesse um

Während die Philosophie noch um die Abgrenzung zwischen starker und schwacher KI (Künstliche Intelligenz) und damit verbundene ethische Fragen ringt, ist das Thema mittlerweile in der Praxis ankommen; der fortschreitenden Digitalisierung sei Dank. Ob privat oder im B2B-Bereich finden sich zahlreiche KI-Anwendungen: Chatbots, Kaufempfehlungen im Online-Handel, Risikoanalysen zum Schutz vor Betrugsversuchen u.v.m. Unternehmen können 2022 durch Künstliche Intelligenz Geschäftsprozesse wie z. B. die Rechnungsverarbeitung effizienter steuern und fehlerminimiert ablaufen lassen.

2022: Künstliche Intelligenz krempelt Geschäftsprozesse um

Stets geht es dabei um die schwache KI-Ausprägung, was bedeutet, dass einzelne menschliche Fähigkeiten auf Maschinen übertragen werden (Erkennung von Texten, Bilder, Sprache etc.)

Vom Hype kommt man langsam zu realistischen Vorstellungen und Erwartungen. Deshalb wird die tatsächliche Nutzung von künstlicher Intelligenz für die Automatisierung dokumentenbasierter Geschäftsprozesse in 2022 weiter stark zunehmen. Hier sind drei verschiedene Stoßrichtungen erkennbar:

  1. Automatisierung/Vereinfachung von Prozessen. Beispiel: Eine KI-Engine findet automatisch die richtigen Bearbeiter für eine Rechnung und erstellt Kontierungsvorschläge basierend darauf, wie die Kontierung der letzten Rechnungen des Lieferanten für den Buchungskreis erfolgt ist. Damit einher geht eine deutliche Arbeitserleichterung, da niemand mehr die kompletten Kontierungsinformationen auswendig wissen bzw. jeweils nachschlagen muss.
  2. Forecasting. Beispiel: Über Predictive Analytics sagt die KI aus Vergangenheitswerten zu einem Buchungskreis und Lieferanten den erwarteten Rechnungseingang vorher. Nutzen u.a.: Wieviele Beschäftigte aus der Buchhaltung können in der Zeit gleichzeitig in den Urlaub?
  3. Anomalieerkennung, die auf Abweichungen von der Norm hinweist und damit Betrugsversuche erkennt. Beispiel: KI-Software macht darauf aufmerksam, wenn ein Lieferant plötzlich dreimal so viele Rechnungen wie sonst schickt oder der Betrag um ein Vielfaches über dem Üblichen liegt.

Internationale Analysten prognostizierten den Trend zur „Hyperautomation“ bereits für Mitte 2020. Demnach werden verschiedene neue Technologien wie KI oder Robotic Process Automation zusammengefasst, um Prozesse maximal zu automatisieren und damit zu optimieren. Mit einiger Verspätung dürfte KI in diesem Zusammenhang nun in 2022 wirklich durchstarten.

2022: Künstliche Intelligenz krempelt Geschäftsprozesse um

Ausgefeilte Automatismen in der Cloud mit KI

Eng daran gekoppelt ist die zunehmende Nutzung von Public-Cloud-Angeboten. Denn KI-Ansätze benötigen Daten als Lernmenge – und diese ist in einer Public-Cloud-Lösung ungleich größer als bei einem einzelnen, on-premises installierten System. Zudem gibt es aus der Cloud bereits Out-of-the-Box-Lösungen, auf die man sinnvollerweise zugreifen kann. In 2021 nutzten laut Bitkom schon 46 Prozent der deutschen Unternehmen Public-Cloud-Angebote für die Unterstützung ihrer Geschäftsprozesse. Der pandemie-bedingte Digitalisierungs- und Cloud-Schub hat sie gelehrt, wie praktisch solche Cloud-Angebote sind. Das „unsichere“ Image der Public Cloud als Basis für Geschäftsprozesse und unternehmenskritische Daten verblasst mehr und mehr. Erfahrene Cloud-Provider können die erforderlichen Datensicherheits- und Datenschutzvorschriften ebenso gut erfüllen wie das einzelne Unternehmen in seinem Rechenzentrum vor Ort – wenn nicht sogar besser.

Hybride Szenarien, sogenannte 2-Tier-Strategien, werden dabei die Regel sein. Beim hybriden Ansatz interagieren in Eigenregie betriebene, hochindividualisierte On-premises-Systeme mit modernen Technologien wie Künstlicher Intelligenz, die aus der Cloud kommen.

Das Beispiel Eingangsrechnungsverarbeitung

Am Beispiel der Eingangsrechnungsverarbeitung in SAP lässt sich gut darstellen, wie ein hybrides Szenario funktionieren kann.

(1) Die gesamte Eingangspost wird – unabhängig vom Eingangskanal (analog oder digital) – in der Cloud mit Hilfe eines auf Machine Learning basierenden Regelwerks automatisch sortiert und Klassen zugeordnet, z. B. Auftragsbestätigungen, Verträge (mit Lieferanten), Rechnungen. Den Klassen entsprechend werden die Dokumente an die jeweils zuständigen Personen oder Folgesysteme weitergegeben. Rechnungen zum Beispiel werden direkt im Archiv in der Cloud abgelegt und parallel in die Beleglesung zur automatisierten Verarbeitung weitergegeben.

(2) Das Auslesen z. B. des Rechnungsbelegs findet ebenfalls in der Cloud statt; bei der anschließenden Validierung kann gewählt werden: wahlweise in der Cloud oder im On-Premises-SAP-System.

(3) Die nächsten Bearbeitungsschritte der Rechnung – wie Prüfung, Vervollständigung und Freigabe – laufen im lokalen SAP-System ab.

(4) Das abschließende Workflow-Protokoll wird zum bereits anfangs in der Cloud archivierten Rechnungsbeleg im Archiv revisionssicher abgelegt.

Mit diesem Szenario nutzt ein Unternehmen die Vorteile der Cloud wie schnelles, standortunabhängiges Arbeiten und hat gleichzeitig eine hohe Individualisierbarkeit, die ein lokales SAP-System gegenüber einer Public Cloud Lösung bietet.

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Interview: Chatbots im Customer Service

Interview: Chatbots im Customer Service

Die Relevanz von Chatbots nimmer immer weiter zu und sie finden mittlerweile auch im Customer Service häufig Einsatz. Im folgenden Interview mit Michaela Homann, Head of Technical Customer Communications bei EOS in Deutschland, möchten wir das Thema näher beleuchten und herausfinden, wohin sich dieser Trend entwickelt.

Welchen Mehrwert sehen Sie im Einsatz von Chatbots im Customer Service?

Chatbots stellen aus meiner Sicht einen echten Mehrwert für automatische, synchrone Kommunikation mit direkter Antwort dar. Gerade für den Erstkontakt bieten die Bots enormes Potenzial und können bisherige Lücken schließen. So stellt bei uns in der Inkassobranche die anonyme Kommunikation einen großen Vorteil dar, weil sie beispielsweise bei einigen säumigen Zahler*innen die Hemmschwelle senkt, mit uns in Kontakt zu treten. Neben dem Erstkontakt können die digitalen Helfer aber auch bei klassischen Fragen wie „Wo finde ich was?“ sofort und unkompliziert helfen ohne dass zig FAQ-Unterseiten durchsucht werden müssen. Und ein weiterer Pluspunkt: Die Bots nehmen den Mitarbeitenden kleinteilige Routineaufgaben ab.

Diese Entlastung ist nicht zu unterschätzen, da sich die Mitarbeitenden auf kritischere und beratungsintensivere Fälle konzentrieren können. So bleibt mehr Zeit und Raum für persönliche Weiterentwicklung und sinnstiftende oder erfolgsrelevantere Tätigkeiten. Mit der Einbindung digitaler Helfer im Customer Service lässt sich also eine vielversprechende Arbeitsteilung schaffen, die am Ende Vorteile für alle Seiten mit sich bringt.

Spielt der Faktor Mensch in der Betreuung der Kundschaft zukünftig überhaupt noch eine Rolle?

Die Angst, dass der Mensch im Kund*innenservice durch den Chatbot vollständig ersetzt wird, ist aus meiner Sicht unbegründet. Ganz im Gegenteil: Die menschlichen Kolleg*innen haben ihr Ohr ganz nah an sowohl internen als auch externen Zielgruppen. Diese Verknüpfung und der menschliche Faktor machen sie weiterhin unverzichtbar. Hinzu kommt, dass es die Expertise und die Erfahrungswerte der Mitarbeitenden zur stetigen Verbesserung der digitalen Serviceleistungen braucht. Ihre Meinung kann bei der Konditionierung der Chatbots einen wichtigen Unterschied machen.

Was wird auf der jeweiligen Seite erwartet? Wo gab es in der Vergangenheit vergleichbare Fälle? Welche Use Cases lassen sich nutzen? Und insbesondere in sensiblen Geschäftsbereichen sind immer wieder sehr individuelle und empathische Lösungen gefragt, die nicht nach „Schema- F“ funktionieren. Da stoßen Chatbots schlicht an Grenzen. Wenn dies der Fall ist, finde ich es besonders wichtig, dass die Bots serviceorientiert und nahtlos an eine reale Person übergeben können, die dann übernimmt. Das sollten Unternehmen direkt in der Entwicklung mitdenken, um Kund*innen nicht zu frustrieren.

Wie kann die Servicequalität der Chatbots, also die Genauigkeit der Antworten, sichergestellt werden?

Chatbots können für den Customer Service ein absoluter Game Changer sein. Aber nur, wenn eine hohe Servicequalität sichergestellt ist. Das knüpft an das eben Beschriebene an. Die Nutzer*innen müssen themenbezogen immer eine vernünftige Antwort erhalten und dürfen nicht in ein sogenanntes Dead-End geraten. Vor allem Antworten wie „Entschuldigung, ich habe sie nicht verstanden.“ nerven und dürfen im Idealfall nicht vorkommen. Dafür ist es immens wichtig, die Datenbasis kontinuierlich zu verbessern. Bei schlecht gemanagten oder noch in der Entwicklung befindlichen Bots kann es sonst zu absurden Antworten kommen. Die stetige Weiterentwicklung der Servicequalität der Chatbots ist für Unternehmen eine der wichtigsten Aufgaben, die es entsprechend intensiv nachzuhalten gilt. Und wenn der Bot bei einer Anfrage letztlich nicht helfen kann, muss er eine sinnvolle Alternative bieten oder zumindest den Rückruf eines Mitarbeitenden vorschlagen.

Whitepaper-Angebot der Digital-Weber: Conversational Marketing mit CHatbots

Welche (Prozess)Schritte sind nötig, um eine automatisierte Service-Kommunikation im Unternehmen einzuführen?

Zunächst gilt es gemeinsam mit dem Kund*innenservice die vorhandenen Daten auszuwerten und konkrete Use-Cases auszuwählen. Die Mitarbeitenden können aus der Erfahrung heraus schnell identifizieren, in welchen Situationen die Bots den meisten Mehrwert bringen. Wenn die Datenbasis steht und ein klares Bild über die Anwendungsfälle vorliegt, folgen zwei wichtige Prozessschritte, die aufwendig sein können und bei der Zeitplanung berücksichtigt werden müssen: die Auswahl der Technik und das Thema Datenschutz. Grundsätzlich stellt das Zusammenbringen der verschiedenen Infrastruktur-Technologien immer wieder eine Herausforderung dar. Und um zukunftsfähig zu sein, sollten technologische Trends, beispielsweise die Weiterentwicklung von Text- zu Voice-Bots, selbstverständlich früh berücksichtigt werden.

Die intensive Beschäftigung mit Datenschutzrichtlinien ist zwar ein oftmals aufwendiges, aber gerade in Deutschland sowie in sensiblen Branchen besonders wichtiges Thema. Im letzten Schritt geht es dann um das gemeinsame Lernen. Bots sind immer nur so gut, wie die Mitarbeitenden, die mit der kontinuierlichen Steuerung und Optimierung betraut sind und die Bedürfnisse der Kundschaft kennen. Um einen Chatbot erfolgreich am Laufen zu halten und zu etablieren, gilt es zudem die Ergebnisquote im Blick zu behalten und auf Basis unterschiedlicher Kennzahlen stetig auszuwerten: Wie viele der vom Bot bearbeiteten Fälle wurden abgebrochen und warum? Wie lässt sich das optimieren? Die Arbeit ist eben nicht damit getan, einen Chatbot zu entwickeln, sondern erfordert einen kontinuierlichen Produktentwicklungsprozess.

Blick in die Zukunft: Wie wird sich die Rolle/ der Stellenwert von Chatbots in den nächsten 10 Jahren verändern? Sehen Sie schon erste Entwicklungstrends?

Ein erfreuliches Ergebnis unserer EOS Chatbot-Studie 2021 ist, dass viele Unternehmen den Trend und Vorteil dieser vielversprechenden Technologie erkannt haben und deren Chancen zukünftig noch stärker nutzen wollen. So plant über ein Viertel der Befragten bereits die qualitative Optimierung ihrer Bots. Und jedes zweite Unternehmen strebt sogar eine qualitative und quantitative Weiterentwicklung an. Das zeigt, dass die Basis auf jeden Fall gelegt ist. Gerade mit Hilfe stetiger Konditionierung durch menschliche Kolleg*innen wird die Entwicklung der Bots einen deutlichen Schub bekommen.

Besonders vielversprechend sind Voice-Bots und der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz. Ich bin mir sicher, dass Sprachassistenten die textbasierten Chatbots mehr und mehr ablösen werden. In Bezug auf ethische Aspekte ist dann aber vor allem ein Punkt nicht verhandelbar: Transparenz. Es sollte zu jeder Zeit klar sein, wann es sich um die Kommunikation mit einem Chatbot handelt. Sicherlich werden die Unterschiede bei einfachen Anliegen in Zukunft immer weniger spürbar, dennoch kommt eine Verschleierung aus ethischer Sicht für mich nicht infrage.

Chatbots Customer Service

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Was ist vom agilen Geist heute noch übrig?

Was ist vom agilen Geist heute noch übrig?

20 Jahre nach dem Agilen Manifest will zwar alle Welt agil sein, aber echte agile Entwicklungsprojekte sind selten. Ist die Idee vom agilen Geist gescheitert? Nein, sie eignet sich nur nicht für jeden Fall und für jedermann.

Was ist vom agilen Geist heute noch übrig?

Im Jahr 2001 veröffentlichten US-amerikanische Softwareentwickler mit dem Agilen Manifest das Gründungsdokument der agilen Bewegung. Mit den zwölf Prinzipien, die sie darin formulierten, wollten sie die Softwareentwicklung revolutionieren: schneller, schlanker und nutzerorientierter sollte sie werden. Was ist heute, 20 Jahre später, vom agilen Geist geblieben?

Das Label agil hat sich ohne Zweifel auf breiter Front durchgesetzt. Praktisch niemand möchte heute noch über sich hören, nicht agil zu sein. Viele Unternehmen spielen dabei aber lediglich agiles Theater. Sie tun einfach nur so als ob und zwingen ihrer schönen neuen agilen Welt auch weiterhin die alten Prozesse auf. Ein Klassiker dabei: Sie setzen nach wie vor einen übergreifenden Projektverantwortlichen mit Zugriff auf die Einzelressourcen ein und konterkarieren damit den agilen Grundsatz, dass die Entwicklungsteams Probleme eigenverantwortlich intern aufarbeiten sollen. Eine wirklich agile Softwareentwicklung, wie im Manifest gefordert, findet sich nur selten.

Im Zweifel lieber Bewährtes

Warum ist das so? Die Gründe dafür sind vielfältig. So mangelt es vielen Unternehmen schlicht und einfach am Mut, die Prinzipien des Agilen Manifests konsequent umzusetzen. Man verlässt sich im Zweifel lieber auf Bewährtes. Beauftragen Unternehmen einen Dienstleister mit Softwareentwicklung, ist ihnen ein fester preislicher und zeitlicher Rahmen oft wichtiger als schnellere, nutzerorientierte Ergebnisse. Damit lassen sie dem Dienstleister gar keine andere Wahl, als auf klassische Vorgehensweisen zurückzugreifen.

Was ist vom agilen Geist heute noch übrig?

Hinzu kommt, dass sich Agilität einfach nicht für jeden beliebigen Fall eignet. Je unklarer die Anforderungen an eine Software sind und je unklarer auch der Weg dorthin ist, desto mehr können die agilen Methoden ihre spezifischen Stärken ausspielen. Je klarer Anforderungen und Weg sind, desto vorteilhafter sind klassische Methoden. Außerdem ist Agilität auch nicht das Nonplusultra für jeden Mitarbeiter. Die vom Agilen Manifest geforderten selbstorganisierten Teams verlangen eine Zusammenarbeit der Mitglieder auf Augenhöhe. Der agile Geist scheitert aber oft an den vorherigen hierarchischen Strukturen, die mit in die agilen Teams gebracht werden – oder auch schlicht und einfach am dominanten Wesen einzelner Personen. Zudem sehnen sich viele Teammitglieder nach Führung und sind deshalb in klassischen Projekten mit hierarchischen Strukturen und weniger Selbstverantwortung einfach besser aufgehoben. 

Fazit

Das alles bedeutet aber nicht, dass die agile Revolution auf ganzer Linie gescheitert ist. Im Gegenteil: Agile Methoden haben ihre Berechtigung und geeignete Projekte sollten auch unbedingt agil umgesetzt werden, denn in diesen Fällen können sie alle ihre Versprechen erfüllen. Aber die Rahmenbedingungen müssen stimmen und wenn die Entscheidung für Agilität fällt, müssen ihre Methoden auch konsequent und mit Sinn und Verstand angewendet werden. Sonst bleibt im agilen Geist alles nur Etikettenschwindel.

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Citizen-assisted Development unterstützt agile Unternehmensstrukturen

Citizen-assisted Development unterstützt agile Unternehmensstrukturen

Das digitale Zeitalter stellt hohe Anforderungen an die Anpassungsfähigkeit moderner Firmen. Gerade die letzten zwei Pandemiejahre haben die Geschwindigkeit der digitalen Transformationen noch einmal beschleunigt. Damit haben sie den Druck auf Unternehmen zusätzlich erhöht. Immer häufiger müssen sie ihre Firmenkulturen überdenken und ändern. Viele Managementsysteme und Strukturen waren bereits vor der Pandemie veraltet und die Unternehmen waren auf die bevorstehenden digitalen Transformationen schlecht vorbereitet. Agile Prozesse sind daher gefragt, damit Unternehmen den kommenden Herausforderungen der digitalisierten Welt auch nach Corona gewachsen sind.

Digitalisierungstrend 2022: Citizen-assisted Development unterstützt agile Unternehmensstrukturen

Die internen Arbeitsabläufe eines Unternehmens sollten zeitnah und individuell anpassbar sein – dies gilt nicht nur für geschäftskritische Prozesse. Laut der Studie „The Adaptable Organization“ von Deloitte ignorieren zu viele Organisationen das Zusammenspiel informeller Strukturen und der Komplexität des Arbeitsumfelds. Sie befinden sich in einem ständigen Kampf zwischen Effizienz und Flexibilität und glauben, dass sie nur eines davon haben können. Um die Flexibilität zu verbessern, werden bisher oftmals Low-Code- oder No-Code-Tools verwendet. Damit lassen sich Prozesse durch die eigenen Mitarbeiter digitalisieren und entwickeln.

Viele Entscheider sahen im sogenannten Citizen Development eine nahezu magische Lösung für sämtliche Probleme der Unternehmensentwicklung. Doch dieser Eindruck täuscht und geht auf Kosten der Effizienz. Daher wird in den nächsten Jahren eine vielversprechende Alternative eine Rolle spielen: das sogenannte Citizen-assisted Development. Hier lassen sich digitalisierte Prozesse effizient umsetzen und flexibel anpassen. Auf dieser Basis können Unternehmen eine agile Grundstruktur aufbauen und diese kontinuierlich auf die jeweiligen Anforderungen ausrichten.

Digitalisierung durch die Mitarbeiter – Probleme und Chancen

Beim ursprünglichen Citizen Development wird die Hauptarbeit üblicherweise von technikaffinen Mitarbeitern aus den Fachabteilungen erledigt, die mithilfe von Low-Code- und No-Code-Plattformen einfache Anwendungen selbst erstellen können. Dies hat jedoch negative Auswirkungen auf die Arbeitsaufteilung. Einerseits widmen sich diese Citizen Developer während der Entwicklungszeit nicht ihren eigentlichen Aufgaben. Andererseits muss die IT-Abteilung fast immer kostbare Zeit aufwenden, um die Arbeit der Citizen Developer zu korrigieren und sie zu unterstützen. Die Verantwortung für die Wartung der so entstandenen Anwendungen landet in den meisten Fällen ebenfalls früher oder später bei der IT. Außerdem lassen sich die durch Citizen Development entstandene Anwendungen oft nur umständlich in den Gesamtkontext des Unternehmens einfügen. Die Folge sind Prozessbrüche, welche die scheinbar gewonnene Effizienzsteigerung zunichtemachen. Das Fazit: Citizen Development ist keine gute Methodik, um die Effizienz einer Organisation zu steigern.

Citizen-assisted Development unterstützt agile Unternehmensstrukturen

Beim Citizen-assisted Development wird die Arbeit dagegen zwischen den Citizens, also den Mitarbeitern in den Fachabteilungen, und geschulten Anwendungsexperten aufgeteilt, wobei jeder das macht, worin er am kompetentesten ist: Der Citizen kennt seinen eigenen Arbeitsbereich und weiß, was er benötigt. Er erstellt zuerst mittels Drag and Drop einen Prototypen der benötigten Anwendung, um dem Experten für die Anwendungsentwicklung seine Wunschapplikation zu demonstrieren. Dieser setzt dann mit seinem Know-how diesen Entwurf gemäß den Vorgaben um und finalisiert die Applikation für die Integration in den Unternehmensalltag. Während der gesamten Entwicklungs- und Integrationsphase besteht ein kontinuierlicher Austausch zwischen der Fachabteilung und den IT-Experten. Dadurch entspricht die Anwendung genau den fachlichen Anforderungen und ist gleichzeitig professionell durchdacht und entwickelt. Das Unternehmen profitiert von optimierten und individualisierten Applikationen, die sich in die Prozesslandschaft der Organisation eingliedern.

Agile Unternehmensstruktur durch hohe Anpassungsfähigkeit und schnelle Reaktionszeiten

Die besonderen Vorteile des Citizen-assisted Development bestehen in der hohen Reaktionsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des Unternehmens dank enger interner Zusammenarbeit: Der Mitarbeiter hat die Idee für eine Anwendung, die er in seinem Arbeitsalltag benötigt. Der professionelle Entwickler berät ihn und ist für die Umsetzung verantwortlich. Auf diese Weise werden Arbeitsgruppen aus Innovatoren und Kuratoren gebildet. Diese Teams verfügen über das notwendige Know-how zur Entwicklung, aber auch über Kenntnisse der jeweiligen Anforderungen. Die effektive Aufgabenverteilung und die Zusammenarbeit aller Beteiligten führen zu einer zeitnahen und hochwertigen Umsetzung.

Um Citizen Development im Unternehmensalltag umzusetzen, braucht es Entwicklungsplattformen, die diese Methodik mit entsprechenden Werkzeugen unterstützen. Die Low Code Plattform WEBCON BPS unterstützt agile Unternehmensstrukturen und ist für zeitnahe Reaktionen sowie Anpassungen optimiert. Mithilfe gebrauchsfertiger Funktionen lassen sich Prototypen samt Dokumentation unkompliziert erstellen. Auch der Austausch zwischen Mitarbeitern und Anwendungsexperten erfolgt reibungslos. Dank der nutzerfreundlichen Bedienung und der übersichtlichen Workflow-Darstellung lassen sich mit WEBCON BPS Applikationen zeitnah ändern, bereitstellen und aktualisieren. Das hilft Unternehmen, auf wechselnde Anforderungen schnellstmöglich zu reagieren und sich für die Herausforderungen der Digitalisierung im Jahr 2022 zu wappnen.

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SHS Viveon & TIBCO schließen Partnerschaft für Risk- und Compliance-Management Plattform der nächsten Generation

Die SHS Viveon AG, Anbieter einer modularen Plattform für die Digitalisierung von Risiko-, Kredit- und Compliance-Prozessen, gab am 03.03.2022 ihre Partnerschaft mit TIBCO Software Inc. im Rahmen des neuen TIBCO Partnerprogramms bekannt.

SHS Viveon & TIBCO schließen Partnerschaft für Risk- und Compliance-Management Plattform der nächsten Generation

TIBCO, ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Unternehmensdaten, ermöglicht seinen Kunden, Geschäftsabläufe anwendungsübergreifend zu integrieren und die Daten zu harmonisieren. Mit den Lösungen von TIBCO entwickelt SHS Viveon die weltweit erste offene Plattform für das Risiko- und Compliance-Management. Damit bieten die Unternehmen mehr Agilität, Flexibilität und Wahlmöglichkeiten. Risiko- und Compliance-Prozesse innerhalb von Multi-Hybrid-Cloud-Umgebungen werden dadurch in großem Umfang automatisiert.

Nachfrage nach agiler, offener Lösung

Speziell im Compliance-Management steigt die Nachfrage nach einer agilen, offenen Lösung aufgrund neuer gesetzlicher Anforderungen und der strategischen Entwicklung von Unternehmen weltweit zu nachhaltigeren Geschäftsbeziehungen dramatisch an. Mit der zusätzlichen Flexibilität der TIBCO-Lösungen positioniert sich SHS Viveon für langfristiges Wachstum in diesem attraktiven Markt.

„Die Fähigkeit, sich schnell an veränderte Marktbedingungen und regulatorische Anforderungen anzupassen, ist für jedes Unternehmen von zentraler Bedeutung. Insbesondere aber für Risiko- und Compliance-Verantwortliche“, sagt Ralph Schuler, CEO der SHS Viveon AG. „Mit der TIBCO-Technologie legen wir die Messlatte im Markt höher, indem wir die Entwicklungszeit für neue Funktionen und Produkte von SHS Viveon radikal verkürzen. Gemeinsam unterstützen wir unsere Kunden bei der Umstellung auf eine moderne und innovative Lösung für ihre Risiko- und Compliance-Prozesse. Diese ist hoch skalierbar, flexibel und schützt aktuelle und zukünftige Investitionen.“

Fokus & Engagement auf robustem Partnerprogramm

„Wir bei TIBCO haben uns zum Ziel gesetzt, unseren Kunden eine umfassende Lösung zu bieten, die alle ihre Daten miteinander verbindet, um Entscheidungen in Echtzeit treffen zu können. Unser Fokus und Engagement gelten auch für unser robustes Partnerprogramm“, sagt Tony Beller, Senior Vice President of Worldwide Partner Ecosystems and OEM Sales, TIBCO. „Gemeinsam sind wir besser und freuen uns darauf, dass unsere Kunden von der Erweiterung unseres Ökosystems profitieren.“

TIBCO treibt Innovationen voran, um Kunden und Partnern wie SHS Viveon die bestmöglichen Ergebnisse zu liefern. Die Lösungen von TIBCO stehen SHS Viveon und seinen Kunden zur Verfügung und werden von Top-Analysten und Anwendern gleichermaßen als branchenführend anerkannt. SHS Viveon nutzt diese Lösungen, um Produkte zu entwickeln, die den beiden wichtigsten Herausforderungen heutiger Unternehmen gerecht werden: Time-to-Market und Reduzierung der Komplexität von Lösungen.
Um flexibler zu werden, sind Risiko- und Compliance-Organisationen in hohem Maße auf IT-Unterstützung und -Investitionen angewiesen.

Verkürzung von Implementierungszeiten

Darüber hinaus müssen in vielen Branchen die IT-Infrastruktur und -Tools modernisiert werden. Die Wartung und Einführung neuer Technologien sind zu teuer geworden, um mit den Anforderungen der digitalen Wirtschaft von heute Schritt zu halten. Die Partnerschaft zwischen SHS Viveon und TIBCO löst diese Probleme. Mithilfe der sofort einsatzbereiten Integrationswerkzeuge von TIBCO war SHS Viveon bereits in der Lage, die Implementierungszeiten für Datenkonnektoren zu Ratingagenturen und Auskunfteien um 75 Prozent zu verkürzen und eine Kundenintegration in SAP S/4HANA in der Hälfte der geplanten Zeit zu realisieren.

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Was bei der Einführung von Private 5G zu beachten ist

Was bei der Einführung von Private 5G zu beachten ist

5G-Campusnetze sind in der Einführung, Umsetzung und im Betrieb einem komplexen IT-System recht ähnlich. NTT Ltd., ein führendes, weltweit tätiges IT-Dienstleistungsunternehmen, zeigt auf, was Unternehmen bei der Einführung von Private 5G beachten müssen und wo Fallstricke lauern.

Was bei der Einführung von Private 5G zu beachten ist

Ein 5G-Netz kann Unternehmen dank deutlich höherer Geschwindigkeiten und geringer Latenzen in vielen Anwendungsbereichen Vorteile verschaffen. Die Einsatzgebiete reichen von der Automatisierung von Betriebsabläufen in Fertigung und Logistik über die Steuerung autonomer Fahrzeuge bis hin zu Sicherheitsanwendungen und Augmented Reality. Im November 2019 gab die Bundesnetzagentur (BNetzA) den Weg in Deutschland frei, ein firmeneigenes 5G-Netz aufzubauen und zu nutzen. Die Beantragung für Private 5G ist unkompliziert, die Kosten sind gering. Bei der Realisierung entsprechender Projekte stehen Unternehmen aber vor verschiedenen Herausforderungen, um aus den Möglichkeiten Realität werden zu lassen:

5G ist mehr als eine reine Netzwerkmodernisierung

Eine strukturierte Aufnahme, an welchen Stellen im Unternehmen der neue Mobilfunkstandard zum Einsatz kommen kann, findet meist nicht statt. Stattdessen wird der Fokus häufig auf einzelne Use Cases wie selbstfahrende Fahrzeuge gelegt. Innovative Anwendungsbereiche liegen aber ganz woanders, Sie sollten 5G als Enabler für IoT, KI, Edge Computing und andere Themen sehen. Deshalb ist eine ganzheitliche Analyse entlang der Möglichkeiten von 5G unvermeidlich, um individuelle Einsatzbereiche zu identifizieren und so neue Geschäftsmodelle zu erschließen. Zudem reicht ein einzelner Use Case in der Regel nicht aus, um die Kosten für Anschaffung und Einrichtung der erforderlichen Infrastruktur zu rechtfertigen. Vielmehr müssen Unternehmen in die Zukunft blicken und sich neuen Handlungsoptionen gegenüber offen zeigen.

Hohe Investitionen setzen einen fundierten Business-Plan voraus

Der Einsatz einer neuen Technologie bedarf grundsätzlich einer genauen betriebswirtschaftlichen, technischen und rechtlichen Prüfung. Bei Private 5G trifft man selten auf ein Greenfield-Szenario, wo deutlich einfacher geplant werden kann. Vielmehr muss die vorhandene ITK-Infrastruktur eingebunden werden, damit Prozesse nach der Inbetriebnahme des Campusnetzes störungsfrei weiterlaufen. Zudem setzt ein hochwertiges Funknetz gerade bei Außenantennen ab einer gewissen Sendeleistung zusätzliche Genehmigungen voraus, um beispielsweise Strahlungsgrenzwerte einzuhalten. Bei der Abschätzung, ob der Aufbau und Betrieb von Private 5G sinnvoll ist, sind deshalb umfangreiche Kosten-Nutzen- sowie Standortanalysen unerlässlich.

Private 5G
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Fragen zu Betriebsmodell und Architektur klären

Grundsätzlich können 5G-Campusnetze als private Netze mit eigenem Core oder in Verbindung mit dem öffentlichen Netz der Netzbetreiber realisiert werden. Die Wahl des Betreibermodells hat Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Flexibilität der Netze und muss deshalb auf die individuellen Anforderungen abgestimmt sein. Wenn man die Einführung von 5G unter dem Aspekt einer ganzheitlichen Digitalisierung betrachtet, sind darüber hinaus weitere Fragen zu klären: Welche Datenarchitektur wird benötigt? Wie können Systeme zusammengeführt werden? Wie muss die Sicherheitsarchitektur designt werden? Welche Kompetenzen brauchen die Mitarbeiter?

Einen erfahrenen Partner finden

Die Einführung von Private 5G ist kein klassisches Rollout-Projekt, bei dem man „nur“ neue Komponenten installieren muss und das mit dem Go-live abgeschlossen ist. Derzeitige 5G-Campusnetze sind noch sehr früh im Produktzyklus, das heißt, in Aufbau und Implementierung sind viele Anpassungen erforderlich, teilweise fehlt die notwendige Technik wie 5G-Module. Die Mobilfunktechnologie war zudem bis zur aktuellen Generation ausschließlich den Carriern vorbehalten, weshalb Expertise im herkömmlichen Enterprise-Networking-Bereich nur bedingt weiterhilft. Unternehmen sollten sich deshalb einen erfahrenen Partner an Bord holen, wenn sie das Beste aus ihrem 5G-Netz herausholen wollen.

„Richtig angewendet, ist 5G ein hervorragender Treiber für die Digitalisierung, Automatisierung und datengetriebene Geschäftsentwicklung. 5G allerdings nur als neue, verbesserte Funknetztechnologie zu begreifen, führt nicht zum Ziel“, erklärt Kai Grunwitz, Geschäftsführer der NTT Ltd. in Deutschland. „Unternehmen sollten frühzeitig handeln, damit andere Unternehmen sie im Digitalisierungsprozess nicht abhängen. Die IT muss vorbereitet sein und wissen, in welchen Unternehmensbereichen ein 5G-Campusnetz Vorteile schaffen kann. Durch eine Private-5G-Lösung gewinnt ein Unternehmen ohne Frage viel Kontrolle und Unabhängigkeit. Fakt ist: Bis jetzt ist noch jede Mobilfunkgeneration ein kommerzieller Erfolg geworden. Deshalb werden auch dieses Mal die Mutigen, die innovativ und kontinuierlich nach neuen Anwendungsmöglichkeiten suchen, belohnt werden.“

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Trend 2022: Die Zeit des spielerischen Experimentierens ist vorbei

Ehemals bahnbrechende Technologietrends sind bodenständig geworden – oder werden es gerade.

Die Zeit des spielerischen Experimentierens ist vorbei

Sie haben sich im Business etabliert und müssen nun nachweislich nachhaltige Mehrwerte stiften. Großes Potenzial haben folgende drei Trends .

Trend 2022: Cyber Security als geschäftskritischen Business-Prozess betrachten

Immer mehr Unternehmen erkennen, dass es nicht damit getan ist, kostspielige Security-Lösungen anzuschaffen und einmalige Maßnahmen durchzuführen. Um Cyber Security langfristig sicherzustellen, geht der Trend dahin, IT-Sicherheit als Geschäftsprozess zu verstehen, der mit Bedacht modelliert, mit Kennzahlen gesteuert, mit Tools überwacht und kontinuierlich optimiert sein will. Für hauseigene Security-Experten, die ihren Fokus – ähnlich wie Hacker – darauf legen müssen, die schlimmsten Schwachstellen zu erkennen und schnellstmöglich zu schließen, ist es kaum zu bewerkstelligen, IT-Security langfristig und zuverlässig zu managen.

Aus diesem Grund ist es sinnvoll, einen erfahrenen Dienstleister ins Boot zu holen, der Unternehmen professionell und systematisch unterstützt. Er hilft Firmen dabei, ihr eigenes Inventar kennenzulernen und die nötige Grundlage zu schaffen, um die erforderlichen prozessualen Schritte in Angriff zu nehmen: Festlegen, welche Systeme besonders gegen Angriffe zu schützen sind; definieren, wie dieses Ziel zu erreichen ist; und bestimmen, wie die anstehenden Aufgaben zu priorisieren sind. So stellen Unternehmen zukünftig ein für sie angebrachtes beziehungsweise gutes Maß an Cyber Security sicher.

Trend 2022: KI etabliert sich im Business

Die Zeit des spielerischen Experimentierens mit KI-Prototypen ist vorbei. KI-Initiativen müssen zukünftig einen zufriedenstellenden Return on Investment (ROI) liefern. Folglich geht es nicht mehr um die reine Innovation, sondern darum, Potenziale zu heben und langfristig auszuschöpfen. Es braucht eine optimale strategische, strukturelle und technologische Grundlage. Unternehmen müssen sich über drei Aspekte Klarheit verschaffen: Welche Prozesse sind für eine Automatisierung geeignet? Gibt es manuelle Teilprozesse, die zu Brüchen in Geschäftsabläufen führen? Ist der eigene Datenbestand qualitativ hochwertig genug?

Wer diese Fragen komplett oder teilweise verneint, muss sich zunächst einen Überblick über die eigene IT-Systemlandschaft verschaffen, Prozesse digitalisieren beziehungsweise optimieren und die Datenqualität verbessern. Zudem sind KI-Lösungen in der IT-Landschaft zu verankern und mit relevanten Geschäftsabläufen sowie Applikationen nahtlos zu integrieren. Andernfalls stiftet ein singulärer Prototyp unter Produktivbedingungen keinen Mehrwert. Damit wird KI von einer spannenden Innovation zu einer etablierten Technologie, die im Business zuverlässig funktioniert und substanzielle Abläufe unterstützt.

Trend 2022: Multi-Cloud-Lösungen als Managed Service beziehen

Ein weiterer unverzichtbarer Baustein einer erfolgreichen Digitalisierung ist die Cloud. Dabei geht der Trend immer stärker in Richtung Multi-Cloud-Szenarien, also die bedarfsgerechte Kombination von Public- und Private-Cloud-Lösungen beziehungsweise die Inanspruchnahme der Dienste mehrerer Cloud-Anbieter – darunter sowohl die großen Hyperscaler wie Amazon (Amazon Web Services, AWS), Microsoft (Azure) und Google (Google Cloud Platform) als auch Private Cloud Provider mit Sitz in Deutschland oder der Europäischen Union. Multi-Cloud-Ansätze stiften ein Höchstmaß an Individualität und Flexibilität, erhöhen jedoch zugleich die Komplexität: Wie findet man – für den jeweiligen Zweck – den richtigen Hyperscaler? Wie sind verschiedene Cloud-Lösungen optimal aufeinander abzustimmen?

Derartige Entscheidungen haben eine große Tragweite. Manche Unternehmen denken zu kleinteilig, andere scheitern an der projektseitigen Umsetzung. Darum ist die Cloud Transition in der Digitalstrategie zu verankern und schrittweise umzusetzen. Idealerweise lassen sich Unternehmen dabei von einem externen Dienstleister unterstützen. Er erarbeitet ein individuelles Transitions-Konzept, entwickelt einen bedarfsgerechten Multi-Cloud-Ansatz, begleitet die Migration und vermeidet einen Vendor Lock – und bietet all das als professionellen Managed Service.

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Erwartet uns ein Wandel? Diese (IT) Trends prägen die Zukunft der Logistik

Erwartet uns ein Wandel? Diese (IT) Trends prägen die Zukunft der Logistik

Immer mehr Menschen bestellen online, statt den stationären Handel aufzusuchen: Logistikunternehmen haben mehr denn je zu tun, viele Versanddienstleister befinden sich in einer Zerreißprobe. Durch die Pandemie verursachte Probleme in den Lieferketten tragen zusätzlich zu der Misere bei. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf das neue Jahr stellt sich nun die Frage: Welche Trends werden aufkommen? Werden innovative Ansätze überforderte Dienstleister entlasten können? Und welche Methoden sind längst obsolet? Jeroen Gehlen, Mitgründer der niederländischen Logistikplattform Wuunder, gibt einen Überblick über die Trends in der Logistik.

Automatisierte Arbeitsabläufe entlasten das Personal

Im Logistikbereich herrscht akuter Personalmangel. Arbeitgeber*innen suchen händeringend nach Fahrer*innen sowie Sortier- und Abfertigungspersonal. Das Problem ist seit Anbeginn der Pandemie sogar noch gewachsen: Online-Bestellungen haben deutlich zugenommen, sodass das zu stemmende Volumen gewachsen ist. Gleichzeitig aber wollen viele Unternehmen vor allem geimpftes Personal einstellen, was heißt, dass weniger qualifizierte Mitarbeiter*innen zur Verfügung stehen. Zudem ist das Personal häufiger krank.

Die Automatisierung bestimmter Abläufe ist notwendig, um die Anforderungen zu bewältigen und das Arbeitsumfeld effektiv zu gestalten. Auf diese Weise wird Personal entlastet und hat mehr Kapazitäten für komplexere Aufgaben. Zudem gibt es ein weiteres Argument, welches für den Einsatz von Automatisierung und KI spricht: Prozesse, welche rein von Menschenhand geführt werden, können zu den Schwachstellen der Branche werden, da sie fehleranfällig sind. Geeignete Software und moderne Technik hingegen reduzieren diese Gefahrenpotenziale und sichern auf diese Weise reibungslose Abläufe. In den nächsten Jahren werden Transport und Fulfillment daher ein Sektor mit einem enormen Innovationsdrang sein!

Von der Single-Sourcing- zur Multiple-Sourcing-Strategie

Derzeit fahren viele Unternehmen eingleisig, d.h. sie arbeiten mit einem Versanddienstleister zusammen. Leider erlaubt das nur wenig Spielraum für Kund*innen, die gerne die Wahl hätten. Welchen Versanddienstleister wähle ich, zu welcher Tageszeit kommt das Produkt an und welche Liefermethode bevorzuge ich? Kann ein Unternehmen diese Auswahl nicht bieten, steht und fällt damit im schlimmsten Fall die Conversion. Unterschiedliche Spediteure erlauben eine breitere Auswahl an Möglichkeiten. Eine Multiple-Sourcing-Strategie mit mehreren Dienstleistern reduziert zudem das Risiko einer Abhängigkeit von nur einem Spediteur – und somit auch das Risiko von Verspätungen oder Lieferengpässen.

Große Unternehmen werden daher einfach selbst zum Spediteur. Amazon etwa entwickelt inzwischen sein eigenes Luftfracht- und Straßentransportsystem sowie eine Methode für die Last-Mile-Zustellung. Kürzlich gründete der Internetgigant sogar ein eigenes Seefrachtunternehmen. Große Einzelhändler können sich Lieferkettenprobleme nicht mehr leisten. Um Abhängigkeiten von Drittanbietern zu vermeiden, müssen sie zwangsläufig selbst investieren. Doch auch kleinere Einzelhändler müssen ihre Risiken verringern und Abhängigkeiten neu überdenken, doch der Zukauf von Spediteuren kommt aus Budgetgründen häufig nicht in Frage. Zeitgleich ist der einfache und schnelle Zugang zu immer mehr Spediteuren entscheidend, um anspruchsvolle Kunden zufrieden zu stellen. In der alten „Kaufhaussituation” zu Beginn des letzten Jahrhunderts hatte jeder Einzelhändler seinen eigenen Zustelldienst. Im Hinblick auf die Umwelt ist das jedoch bedenklich: Wir brauchen ein Modell, bei dem die Einzelhändler zusammenarbeiten.

Trends Logistik

Komplexere Lieferketten werden sich bemerkbar machen

Logistik ist längst zu einem IT-Thema geworden. Alle Prozesse und Systeme sollten daher auf Softwareebene miteinander vernetzt sein. Doch bei immer komplexer werdenden Lieferketten und immer vielfältigeren Anknüpfungspunkten erfordert eine solche Vernetzung viel Know-How und Aufwand. Altsysteme etwa unterstützen in der Regel das Monitoring einzelner Speditionen nicht, schon gar zu schweigen von mehreren Speditionen. Cloud-basierte SaaS-Angebote hingegen ermöglichen einen dezentralisierten Ansatz, welcher alle Teile der Lieferkette im Blick. Das schließt die Vernetzung mit Kassensystemen, dem Webshop und dem E-Commerce-System ein – manche Angebote decken zudem einen Kundenservice mit ab.

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Ein Beispiel verdeutlicht, warum eine solche ganzheitliche Vernetzung so wichtig ist:

Es gibt ein Modul, welches Gewicht und Größe eines Produktes im Warenkorb feststellt. Große und sperrige Pakete werden über eine Palette versandt. Entsprechende Dienstleistungen werden zu einem in der Regel recht hohen Preis dazu gebucht. Stellt das Modul jedoch ein kleines Produkt fest, welches weniger wiegt, genügt ein weniger umfangreicher Versandservice und auch der Preis sinkt merklich. Diese Messungen kann ein Onlineshop, welcher nicht mit verschiedenen Systemen entlang der Lieferkette verbunden ist, gar nicht aufnehmen – und dementsprechend auch nicht die verschiedenen Optionen anbieten.

Kund*innen wollen die Auswahl – und Unternehmen müssen sie bieten

Kund*innen wollen die volle Entscheidungsfreiheit. Das betrifft nicht nur verschiedene Spediteure, sondern auch den Zeitpunkt der Lieferung, die Verpackungsart, etwaige Versandversicherungen o.ä.

Die Giganten des Onlinehandels wie beispielsweise Amazon oder Zalando haben hinsichtlich dessen bereits eine sehr hohe Erwartungshaltung der Kund*innen verursacht. Neue Disruptoren in der Branche bieten zudem Lieferungen innerhalb von zehn Minuten. Unternehmen müssen daher Wege finden, den Anschluss zu behalten. Eine hohe Entscheidungsfreiheit kann jedoch nur ermöglicht werden, sofern die einzelnen Systeme und Bestandteile einer Lieferkette miteinander vernetzt sind.

Damit auch mittlere und kleinere Händler attraktiv bleiben und Kund*innen den Service bieten können, den sie erwarten, müssen sie den Markt ständig im Blick behalten: Was bietet die Konkurrenz an? Finde ich einen Weg, das auch zu machen? Vor diesem Hintergrund werden sich langfristig mehr IT-Lösungen entwickeln, um den wachsenden Anforderungen von Kund*innen gerecht zu werden und Händler bei der Umsetzung zu unterstützen.

Lokale Lieferungen werden immer relevanter

Lokale Lieferungen werden zunehmend relevant. Dafür gibt es zwei Gründe: Einerseits der Trend zu mehr Nachhaltigkeit und andererseits die Lieferschwierigkeiten, die aufgrund von der Pandemie aufgetreten sind. In den Häfen stauen sich Containerschiffe, es wird dauern, bis der Rückstand beseitigt ist. Interkontinentale Beschaffungen werden daher mindestens in den kommenden sechs Monaten viel Geld kosten. Lokale Lieferungen sind eine gute, zuverlässige Alternative.

Geeignete Software hilft dabei, mehr lokale und damit auch nachhaltigere Lieferungen umzusetzen, indem sie Liefertermine abstimmt, Sammellieferungen koordiniert und Click-und-Collect-Optionen zur Verfügung stellt. Auf diese Weise können Onlinehändler langfristig einen nachhaltigeren Versand anstreben, egal, wie groß sie sind.

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Auf Nimmerwiedersehen, 2021! Herzlich willkommen, 2022?

Auf Nimmerwiedersehen, 2021! Herzlich willkommen, 2022?

2021 begann mit großen Hoffnungen: in eine beschleunigte, zielgerichtete Digitalisierung und in die breit angelegten Impfkampagnen. Doch heute wissen wir, dass vieles ganz anders gekommen ist und auf Hoffnungen basierende Vorhersagen schwierig sind. Gesellschaft und Wirtschaft akzeptieren die neue Realität mittlerweile als normal. Digitale Erfahrungen sind deshalb in ihrem Wert für die Menschen gestiegen; sie ergänzen und ersetzen physische Interaktionen teils dauerhaft. Das verstärkt den Bedarf an digitalen Innovationen und den Druck, schnell adäquate Angebote aufzubauen. Diese Richtung scheint unumkehrbar zu sein. Höchste Zeit, sich mit den daraus folgenden Trends für 2022 zu beschäftigen. Zehn Vorhersagen – die zwar nicht unbedingt alle eintreffen müssen (2021 lässt grüßen), aber aus heutiger Perspektive folgerichtig sind:

1.   IT-Fachkräftemangel

Fachkräftemangel auf dem ersten Platz einer Trend-Liste erscheint ungewöhnlich, ist aber eine Ableitung aus der Entwicklung der letzten Jahre. Jedes neue digitale Produkt benötigt qualifizierte und motivierte Fachkräfte für Umsetzung und Betrieb.

Vor allem die Motivation, auf ein klares Ziel hinzuarbeiten, ist kaum zu unterschätzen. Sie zählt meist viel mehr als die reine Verfügbarkeit bestimmter Personen mit entsprechender Erfahrung. Genau das zeigte sich 2021, im “Jahr des Rücktritts”: Noch nie zuvor haben so viele Menschen innerhalb der IT ihren Arbeitsplatz gewechselt, zugleich war die Nachfrage nach ihnen nie höher als heute. Dieser Trend wird sich 2022 verstärken.

Für Fehler bei Mitarbeitermotivation und Management ist kein Platz mehr in unserer Arbeitswelt. Unternehmen müssen heute bereit sein, mehr Gehalt zu zahlen, flexible Arbeitszeiten und Remote-Arbeit anzubieten und eine ganze Reihe bekannter sowie neuer Vergünstigungen zu gewähren. Denn was noch vor einem Jahr außergewöhnlich war, ist heute schon Standard; die Erwartungen der Fachkräfte entwickeln sich weiter.

Um wichtige Mitarbeiter im Unternehmen zu halten, bietet es sich an, ihnen neue Rollen zu ermöglichen. So können etwa durch Weiterbildung relevante neue Positionen gefüllt und zugleich Platz für Neueinsteiger geschaffen werden.

Eine andere Lösung ist die “Demokratisierung” der Anwendungsentwicklung mit Low-Code-Plattformen und serverlosen Cloud-Diensten, NoOps anstelle von DevOps, Citizen Data Scientists und Self-Service-Datenplattformen. Das senkt den Bedarf an internen Spezialisten.

Auch die Einführung von SaaS und die Nutzung von Services wie Microsoft 365 und Salesforce kann den Druck, neue Fachkräfte zu finden, verringern.

Auf Nimmerwiedersehen, 2021! Herzlich willkommen, 2022? - Ein Blick in die Glaskugel

2.   Hyperautomatisierung & vollständige Automatisierung

Die Frage, ob bestimmte Geschäfts- und IT-Prozesse automatisiert werden sollten, ist längst beantwortet. Jetzt geht es darum, die Automatisierung so schnell wie möglich voranzutreiben.

Denn auch in diesem Teilbereich der digitalen Transformation treiben neue Player traditionelle Unternehmen vor sich her. Niemand sollte sich auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen, denn kein Unternehmen ist zu groß zum Scheitern.

Die Grenzen zwischen klassischer Wirtschaft und IT verschwimmen. Automatisierung bedeutet 2022: Alles wird zu Code.

3.   Plattformen, APIs & modulare Unternehmen

Die aktuelle Welle der digitalen Transformation wird auch von Services wie Microsoft 365 oder Salesforce getragen. Sie bilden die Basis für den Umbau ganzer Firmen hin zum “modularen Unternehmen” oder “Composable Enterprise”. Ein Ziel dabei ist es, interne und externe APIs zu kombinieren, um neue Lösungen für Kunden und Mitarbeiter zu schaffen.

Lücken in Workflows und Funktionalitäten müssen dabei dennoch von Fachkräften geschlossen werden (siehe Punkt 1), indem sie verschiedene eigene APIs mit denen von Dienstleistern und spezialisierten API-Anbietern verbinden. Dieses Vorgehen bringt immer mehr API-Marktplätze hervor, die eine gute “Developer Experience” bieten, also Entwicklern die Arbeit erleichtern.

Apples alter Werbeslogan “There’s an app for that” (2009) kann 2022 durch „There’s an API for that“ ersetzt werden.

4.   Cloud-native Plattformen

Die hybride Cloud-Infrastruktur erfordert ein hohes Maß an Flexibilität, um die nahtlose Integration von On-Premises und mehreren Cloud-Anbietern zu ermöglichen. Kubernetes hat sich zum De-facto-”Betriebssystem” für alle modernen digitalen Workloads entwickelt, sowohl für Anwendungen und APIs als auch für Daten und maschinelles Lernen (z.B. Kubeflow). Plattformen auf der Grundlage von Kubernetes werden auch 2022 dominieren, und ihr Versprechen von Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit wird neue Kunden anziehen.

Cloud-native Fähigkeiten werden die am meisten gefragten auf dem Markt sein. DevOps wird oft als Synonym dafür angesehen, aber 2022 wird es noch mehr bedeuten.

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5.   Machine Learning Engineering & “Data Scientist  2.0”

Maschinelles Lernen (ML) ist nicht länger ein experimenteller Ad-hoc-Prozess. Der Trend zur Automatisierung und zum „Everything as Code“ gilt auch für Data-Science- und ML-Projekte. Die Automatisierung von Datenaufnahme, Qualitätsprüfung, Erweiterung, Training, Testing und Bereitstellung der Modelle wird noch mehr Konzepte aus der Softwareentwicklung in die Datenwissenschaft bringen.

Kubeflow und verwandte Tools werden 2022 weiter wachsen. Data Scientists und ML-Ingenieure werden bald immer mehr mit modernen Softwareentwicklern gemeinsam haben.

Man könnte sie als “Data Scientists 2.0” bezeichnen. Es gibt eine glänzende Zukunft für MLOps und DataOps.

6.   Fabrics & Meshes

Data Fabrics, bei denen die gesamten Daten des Unternehmens als Produkte behandelt werden, und flexible Data Meshes werden 2022 an Popularität gewinnen.

Dies ist ein Hoffnungsschimmer für schwierige Datenprojekte: Denn datengesteuerte Unternehmen produzieren in diesem Feld schneller bessere Ergebnisse.

7.   Total Experience

User Experience, Customer Experience, Developer Experience, Candidate Experience, Employee Experience, … Die Liste der “Experiences” wächst.

2022 wird das Gesamterlebnis zählen, vom einzelnen Mitarbeiter über Teams und Organisationen bis hin zu Geschäftspartnern, Produkten, Services und aktuellen sowie zukünftigen Kunden.

Ganze Lifecycles verschmelzen in einem nahtlosen Fluss digitaler Erfahrungen und Interaktionen. Das ist die Zukunft 2022 und weit darüber hinaus. Erlebnis-Ökosysteme werden die Geschäftswelt beherrschen und zwar früher, als manche erwarten.

8.   NLP Engine War

Natural Language Processing (NLP) war 2021 eines der dominanten Themen in den Fachmedien. Einige Sprachmodelle weisen bereits heute nahezu menschliche Sprachfähigkeiten auf, manche gelten als kurz davor, den Turing-Test zu bestehen.

In Anlehnung an die “Browser Wars” der 1990er, 2000er Jahre kann man sagen: Es herrscht ein NLP Engine War. Die bekannten Modelle GPT-3 und GPT-J sind definitiv noch nicht das Ende der Entwicklung, 2022 werden wir GPT-4 und seine Konkurrenten erleben können.

NLP in der Cloud ist 2022 daher der beste Weg, um Anwendern noch bessere Erlebnisse zu bieten, als es bislang möglich war.

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9.   Einfachheit

Aufgrund der technischen Komplexität, die zunehmend mehr Flexibilität und Elastizität der Geschäfts- und Technologieumgebungen erfordert, steigt die Nachfrage nach Einfachheit.

Viele Anbieter haben das erkannt. Sie versprechen Einfachheit und verstecken ihre komplexen Technologien hinter leicht verdaulichen APIs und Benutzeroberflächen.

Wir sollten uns “Tesler’s Law” in Erinnerung rufen: Jede Anwendung hat eine inhärente Komplexität, die nicht entfernt oder versteckt werden kann. Stattdessen muss mit ihr umgegangen werden, entweder in der Produktentwicklung oder in der Benutzerinteraktion.

Auch 2022 wird die Komplexität weiter zunehmen. Man kann sie kaum begrenzen, aber man kann sie mit anderen teilen, um sie erträglicher und handhabbarer zu machen.

Viele Unternehmen werden ihre internen Plattformen weiter verbessern und die „Inner Source“-Bewegung nutzen, um die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Teams zu verbessern. Und sie werden ihre interne Komplexität verstärkt mit Produkt- und Servicepartnern teilen.

10.                 Partnerschaften

2021 hat uns an den Wert des Vertrauens erinnert und daran, wie wichtig es ist, sich auf langfristige Beziehungen verlassen zu können.

Die Fähigkeit, effektive Services und Produkte zu liefern, ist derzeit der am häufigsten genannte Anspruch von Unternehmen an ihre IT-Partner. Die Effektivität bezieht sich hierbei in erster Linie sowohl auf die Markteinführungszeit sowie die Qualität der Services und Lösungen.

Beim Streben nach Stabilität sind vertrauensvolle und zuverlässige Partnerschaften ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Im Gegensatz zu den disruptiven Geschäftsmodellen und Technologien, die in rasantem Tempo auf uns einprasseln, erfordert gerade das Bedürfnis nach Berechenbarkeit vertrauensvolle Geschäftspartnerschaften.

Vertrauensvolle Geschäfts- und Arbeitsbeziehungen werden deshalb 2022 an Relevanz gewinnen.

Auf Nimmerwiedersehen, 2021! Herzlich willkommen, 2022?

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IDP im Jahr 2022: Auf dem Weg ins Ungewisse

IDP im Jahr 2022: Auf dem Weg ins Ungewisse

2021 war ein interessantes Jahr für den Bereich der intelligenten Dokumentenverarbeitung (IDP) und für alle, die an diesem sich ständig wandelnden Markt teilnehmen.

IDP im Jahr 2022: Auf dem Weg ins Ungewisse

Gartners neuester Competitive Landscape Report on IDP Vendors listet über 40 Lösungsangebote auf. Es scheint als gäbe es jeden Tag ein neues Startup. Oder eine neue Lösung, um der starken Nachfrage gerecht zu werden. Wohin geht die Reise der Marktführer allerdings und was steht auf der Roadmap für 2022? Wie wird sich der Markt im nächsten Jahr entwickeln?

Trend #1: HA, HA, HA

Initiativen im Bereich Hyperautomatisierung (HA) werden sich weiterhin auf dokumentenintensive Aufgaben konzentrieren. Sie werden somit die Endbenutzer von den digitalen Kopfschmerzen befreien, die die Automatisierung von Dokumentenprozessen mit sich bringt. Da mehr als 60 Prozent der Geschäftsprozesse den Zugriff auf Datensätze oder Dokumente beinhalten, bietet dieser Fokus schnelle Erfolge für Automatisierungsteams. Er kann mit dem richtigen Tool zu deutlich besseren Geschäftsergebnissen führen. Darüber hinaus werden Unternehmen die Möglichkeiten der intelligenten Dokumentenverarbeitung über strukturierte und halbstrukturierte Dokumente weiter ausbauen. Damit bieten sie dann die Möglichkeit, relevante Daten aus unstrukturierten Quellen zu extrahieren.

Prognose: Die Strukturierung von unstrukturierten Dokumenten wird für führende IDP Unternehmen eine Goldmine an Erkenntnissen darstellen.

Trend #2: Oh, du schöne Cloud

In 2021 haben Unternehmen Cloud-IDP-Lösungen immer stärker akzeptieren gelernt und die Nachfrage nach Cloud-Verfügbarkeit ist in den letzten zwei Jahren aus offensichtlichen Gründen gestiegen. Die meisten Betriebe einschließlich derer, die zuvor skeptisch waren, nutzen diese nun in Windeseile, um neue Dienste einzuführen, Kosten zu senken und ihre Organisationen für die Zukunft zu rüsten.

Prognose: Die Einführung der Cloud wird sich fortsetzen und die Nachfrage nach „On-Premises“-Lösungen wird dann nachlassen.

Trend #3: Zähmung des Wildwuchses

IDP ist allgegenwärtig und mit dem Aufkommen der Hyperautomatisierung verzetteln Unternehmen sich bei der Dokumentenverarbeitung oft. Eine Abteilung setzt Document Understanding in ihrem RPA-Tool ein. Eine andere verwendet ein Workflow-Plugin für Google Vision in der Cloud. Wieder ein anderes Team nutzt eine ERP-Suite, um Rechnungen zu verarbeiten. Dieser „Wildwuchs“ an unterschiedlichen Funktionen ist ein Alptraum für Management, Compliance und Governance, ganz zu schweigen von der fehlenden Standardisierung und Reproduzierbarkeit im gesamten Unternehmen.

Prognose: Clevere Unternehmen werden auf eine einzige IDP-Plattform standardisieren, die die Kerndokumentenverarbeitung zentralisieren und alle ihre Anforderungen im Bereich Hyperautomatisierung erfüllen kann.

IDP im Jahr 2022: Auf dem Weg ins Ungewisse

Trend #4: KI-Wettrüsten

Bei IDP geht es darum, die automatisierte Verarbeitung zu maximieren und den Bedarf an menschlicher Unterstützung zu minimieren. Der eigentliche Wert ergibt sich aus der Genauigkeit des Systems in der Minute, in der ein Mitarbeiter den Schalter betätigt, auch genannt: Day Zero Accuracy (DZA). Eine hohe DZA ist gleichbedeutend mit hohen Straight-Through-Processing-Raten (STP), minimalen menschlichen Eingriffen und einem höheren Wert für die Gesamtlösung des Unternehmens. Das erreichen Betriebe nur mit wirklich guten KI-Modellen, die für DZA optimiert sind.

Prognose: Die IDP-Anbieter werden sich weiterhin darauf konzentrieren, die schwer fassbare STP-Rate von 100 Prozent mit innovativen KI-Modellen zu erreichen.

Trend #5: Die Entschlüsselung des Unbekannten

Der IDP-Markt hat sich in den letzten Jahren auf das „Bekannte“ konzentriert: bekannte Dokumententypen, erwartete Daten und vorhersehbarer Dokumentenfluss. In diesem Bereich konnten Unternehmen entsprechend schon Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen realisieren. Lösungen und Technologien, die auch das Unbekannte bewältigen können, würden einen deutlichen zusätzlichen Mehrwert bieten. Denn Unternehmen fragen immer wieder: Was ist, wenn wir nicht wissen, was wir erhalten, wenn wir ein Dokument öffnen? Was ist, wenn es so viele unterschiedliche Input-Formate gibt, dass es zu viel Zeit und Geld kosten würde, eine Lösung für alle Optionen zu konfigurieren? Bislang kann die IDP-Industrie „Unbekanntes“ einfach nicht gut verarbeiten. Heute nutzen Anbieter zum größten Teil statische KI, die speziell für einen bestimmten Anwendungsfall entwickelt wurde, oder Regeln, um das Ziel zu erreichen. In 2022 wird sich das ändern. 

Prognose: 2022 wird das Jahr des „Unbekannten“ für IDP sein.

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