Vom Thema Nachhaltigkeit über neue Unternehmenssoftware bis zur künstlichen Intelligenz: Die heutige Arbeitswelt verändert sich schneller denn je. Einmal eine gute Ausbildung zu absolvieren, reicht nun nicht mehr aus – vielmehr ist ständige Weiterbildung notwendig. Unternehmen sollten daher entsprechende Kurse, Workshops etc. anbieten. Welche Möglichkeiten es gibt und warum sich die Weiterbildung der MitarbeiterInnen für Arbeitgeber lohnt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Verschiedene Formen der beruflichen Weiterbildung
Die berufliche Weiterbildung kann verschiedene Fähigkeiten als Ziel haben. Zum einen sind hier die sogenannten Hard Skills zu nennen, also explizite fachliche Kenntnisse. Dazu zählen beispielsweise Fremdsprachen, rechtliches Wissen oder der Umgang mit Unternehmenssoftware wie CRM-, ERP- oder CAD-Systemen. Zum anderen kann aber auch die Entwicklung wichtiger Soft Skills im Fokus stehen, etwa Kompetenzen im Bereich Kommunikation, Konfliktlösung oder Zeitmanagement.
Auch die Formen der beruflichen Weiterbildung unterscheiden sich. Einige Beispiele:
- Training on the job: Hier werden die MitarbeiterInnen direkt am Arbeitsplatz geschult. Unter Umständen ist es sinnvoll, das Praxis-Training zusätzlich mit einer theoretischen Schulung zu kombinieren. Bei der Ausbildung ist dieses Vorgehen der Standard, denn eine solche duale Ausbildung bietet zahlreiche Vorteile für Unternehmen, etwa dass MitarbeiterInnen das theoretische Wissen gleich praktisch ausprobieren können.
- Inhouse-Schulungen: Hier erfolgt die Weiterbildung zwar im Unternehmen, aber nicht unbedingt direkt bei der praktischen Arbeit. Es kann sich z. B. Vorträge, Workshops oder Seminare handeln.
- Externe Lehrgänge: Hier erfolgt die Weiterbildung bei einem außerbetrieblichen Kursträger, beispielsweise in Bildungswerken, Hochschulen oder Handwerkskammern.
- Digitales Lernen: Im Bereich der digitalen Medien gibt es zahlreiche neue Formen der beruflichen Weiterbildung, beispielsweise ein Learning-on-Demand, das die MitarbeiterInnen je nach Bedarf selbstständig abrufen können.
Weiterbildung fördern: 5 wichtige Gründe aus Arbeitgeber-Sicht
Klar ist: Die Weiterbildung der MitarbeiterInnen benötigt Ressourcen. Da wären einerseits die direkten Kosten für Workshop-Leitende oder Lernsoftware. Andererseits ist natürlich auch die Arbeitszeit der MitarbeiterInnen zu bezahlen, die diese nicht anderweitig im Unternehmen einsetzen können. Trotzdem: Die Investition in Weiterbildung ist aus Arbeitgeber-Sicht enorm sinnvoll. Einige der wichtigsten Gründe dafür sind die folgenden:
1. Wettbewerbsfähig bleiben
Wie oben bereits erwähnt: Gesellschaft und Wirtschaft entwickeln sich rasant weiter. Wenn die Konkurrenz neue Technologien einsetzt, um produktiver zu werden, dann müssen andere Unternehmen zwangsweise nachziehen. Umgekehrt kann neues Know-how auch genutzt werden, um gegenüber der Konkurrenz einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.
All das gelingt nur, wenn die MitarbeiterInnen die notwendige Kompetenz und Motivation besitzen, mit neuen Technologien umzugehen. Der Schlüssel hierbei ist – wie unschwer zu erraten: ständige Weiterbildung.
2. Mitarbeiterbindung und -motivation
Weiterbildungen sind ein wichtiger Anreiz für MitarbeiterInnen und können dazu beitragen, sie langfristig an das Unternehmen zu binden. Wenn MitarbeiterInnen das Gefühl haben, dass das Unternehmen in ihre berufliche Entwicklung investiert und ihnen Perspektiven bietet, sind sie eher bereit, diesem treu zu bleiben. Dies führt wiederum dazu, dass das Unternehmen qualifizierte Fachkräfte behält und keine teuren Einstellungskosten für neues Personal entstehen.
Auch die Motivation bei der Arbeit steigt: etwa, weil MitarbeiterInnen besser mit herausfordernden Situationen umgehen können, sie neue Methoden oder Tools kennenlernen und sich durch Weiterbildungsmaßnahmen wertgeschätzt fühlen.
Darüber hinaus verbessert sich auch die Wahrnehmung des Unternehmens von außen – Stichwort „Employer Branding“. Die Attraktivität als Arbeitgeber steigt und potenzielle MitarbeiterInnen, die sich beruflich weiterentwickelt wollen, werden ermutigt, sich zu bewerben.
3. Produktivität und Qualität steigern
Besser ausgebildete MitarbeiterInnen leisten in der Regel bessere Arbeit. Seien es nun technische Kenntnisse oder verbesserte Kommunikationsfähigkeiten: MitarbeiterInnen sind dadurch in der Lage, die Qualität von Produkten und Dienstleistungen zu steigern. Dies führt wiederum zu einer höheren Kundenzufriedenheit, nützt dem Unternehmensimage und der weiteren Kundengewinnung.
Aber auch in puncto Produktivität lassen sich Zugewinne erzielen. Verbesserte Arbeitsabläufe und mehr Sicherheit im eigenen Handeln führen dazu, dass die gleiche Arbeit schneller erledigt werden kann, ohne Abstriche bei der Qualität machen zu müssen.
4. Fehlern vorbeugen
Gelegentliche Fehler sind nichts Schlimmes und gehören zu Lernprozessen dazu. Aber: Es gibt manche Fehler, die derart kostspielig oder gefährlich sind, dass sie einfach nicht vorkommen dürfen. Auch hier spielt die berufliche Weiterbildung eine entscheidende Rolle. Egal, ob es sich um rechtliche, gesundheitliche oder finanzielle Themen handelt: Die regelmäßige Schulung der MitarbeiterInnen ist ein wichtiger Teil eines umfassenden Risiko- und Compliance-Managements.
5. Innovationsförderung
Nicht zuletzt tragen Weiterbildungen dazu bei, die Innovation im Unternehmen voranzutreiben. Durch den Austausch mit anderen TeilnehmerInnen oder Dozierenden werden neue Perspektiven eröffnet und es entsteht Raum für kreative Gedanken. Festgefahrene Abläufe erscheinen plötzlich nicht mehr als selbstverständlich. Dies kann dazu führen, dass MitarbeiterInnen Ideen für neue Produkte und Dienstleistungen bekommen oder bestehende Prozesse verbessern.
Die Investition in Weiterbildung lohnt sich
Stillstand ist in der heutigen Arbeitswelt keine Option mehr. Wer nicht ständig am Ball bleibt, wird früher oder später von den Konkurrenten überholt werden. Das gilt für MitarbeiterInnen genauso wie für Unternehmen. Die gute Nachricht: Es gibt heutzutage so viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden, wie noch nie. Wer diese nutzt, sichert sich entscheidende Wettbewerbsvorteile.