Papierlose Fertigung
Zusätzlich zum Servicebereich hat Hoffmann die Digitalisierung auch in der Fertigung vorangetrieben. Hier setzt der Maschinenbauer auf einer Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig auf. Deren Ziel besteht darin, Hoffmanns Fertigungsorganisation umfassend zu optimieren. Hierzu gehört die Umstellung der Kälteanlagenproduktion auf das Prinzip der Fließfertigung. Um das Nutzenpotenzial der Fließfertigung vollständig zu erschließen, werden die Werker soweit wie möglich von administrativen Arbeiten befreit. Wie vielerorts in der Einzelfertigung üblich, wurden Fertigungspapiere, Arbeitsgangkarten und Zeichnungen zuvor noch ausgedruckt und an den einzelnen Arbeitsstationen hinterlegt.
Stattdessen beginnt der Prozess nun damit, dass sich an jedem Kühlergehäuse, das die Fertigungsstraße durchläuft, ein RFID-Code befindet, den ein Werker per Handscanner einliest. Daraufhin startet ams.erp den Produktionsauftrag und gibt die zugehörigen Stücklisten-, Zeichnungs- und Arbeitsganginformationen auf Monitoren aus, die an den Arbeitsstationen der Fertigungsstraße angebracht sind. An den Monitoren identifiziert sich der Werker per RFID-Code und stempelt seine aktuellen Aufträge an.
In der Folge tritt ein prozessbezogenes Pick-by-Light-System in Aktion, das den Fertigungsfluss Schritt für Schritt begleitet. Hierbei leuchten in den Materialregalen der Arbeitsstationen Dioden auf, die den Lagerort der aktuell zu verbauenden Materialien anzeigen. Somit wird der Werker automatisch zu dem Material geführt, das er als nächstes zu verbauen hat. Die Entnahme quittiert er per Tastendruck am Materialkasten. Die solchermaßen erfassten Entnahmedaten sendet das Pick-by-Light-System automatisiert in das Auftragsmanagementsystem, das den zugehörigen Kostenträger in Echtzeit belastet. Gleichzeitig nutzt ams.erp die Buchung, um auch den Arbeitsgang fertig zu melden, der der Materialentnahme vorangegangen ist. Zudem wird transparent, ob bei einem Stationswechsel auch tatsächlich alle Arbeitsgänge vollständig abgeschlossen sind.
Sämtliche ERP-Buchungen erfolgen somit rein systemseitig und in Echtzeit. Nirgendwo im Prozess fällt mehr Papier an. Der Fortfall des manuellen Handlings erlaubt es den Werkern, sich ausschließlich auf diejenigen Arbeitsschritte zu konzentrieren, die auch tatsächlich wertschöpfend sind.
Elke Latton stellt in Aussicht:
„Neben entsprechenden Qualitätsgewinnen erwarten wir davon eine weitere Beschleunigung unserer Fertigungsprozesse.“