Service Trends 2022: No Code/Low Code-Lösungen vereinfachen den Onboarding-Prozess

Service Trends 2022: No Code/Low Code-Lösungen vereinfachen den Onboarding-Prozess

Der Kundenservice ist traditionell stark geprägt von dem persönlichen Kontakt des Kunden mit seinem Kundenberater. Dies wird auch in Zukunft so bleiben – moderne Technologien werden aber immer häufiger unterstützend zum Einsatz kommen. Jedes Unternehmen strebt nach einer möglichst reibungslosen und einfachen Online-Interaktion mit seinen Kunden – egal ob Bestands- oder Neukunden. Moderne Technologien können dazu beitragen, Abläufe in der Interaktion mit Kunden noch effizienter zu gestalten. All dies, um im Endergebnis einem zufriedenen Kunden ein noch besseres Erlebnis zu bieten. Wir stellen Ihnen die Service Trends 2022 vor:

Service Trends 2022: No Code/Low Code-Lösungen vereinfachen den Onboarding-Prozess

Was viele nicht wissen: der Kundenservice ist bereits durchzogen von modernen Technologien. So helfen Chatbots beispielsweise bereits heute vielen interessierten Nutzern bei einem ersten Besuch einer Website bei Fragen weiter. Auch beim Onboarding von neuen Kunden entlasten automatisierte Lösungen zur intelligenten Weiterverarbeitung von Kundendaten bereits den Alltag von Kundenberatern. Für die nächsten Jahre gibt es Anzeichen dafür, dass der Einsatz von „Composable Technologies“ stark zunehmen wird. Doch was versteht man eigentlich unter solchen Composable Technologies?

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Composable Technologies – das nächste Buzz Word?

Composable Technologies sind viel mehr als nur das nächste Buzz Word. Ddarunter versteht man vorgefertigte „Plug-and-Play“-Technologieplattformen, die in kundenorientierte Plattformen integriert werden können. Gartner sieht in Composable Technologies einen strategisch wichtigen Technologietrend für 2022 und geht davon aus, dass Unternehmen, die einen Composable-Ansatz gewählt haben, die Konkurrenz bis 2023 um 80 Prozent hinter sich lassen werden.

Der Vorteil dieser Lösungen liegt auf der Hand. Se sind sofort einsetzbar und können einfach in vorhandene IT-Strukturen integriert werden – ohne aufwändige IT-Implementationen. Dies ermöglicht Unternehmen flexibel auf interne und externe Veränderungen zu reagieren. Zudem sind keine Entwicklerkenntnisse erforderlich, so dass das, was früher Monate dauerte, in wenigen Tagen erstellt werden kann. Daher sind diese Lösungen auch unter dem Stichwort No Code/Low Code-Lösung bekannt.

Verbesserter Kundenservice mit Mini-App oder Mikro-App

Diese Apps – oder Applets, wie sie genannt werden – sind bereits so vorkonfiguriert, dass unterschiedliche Kundenanfragen bearbeitet werden können und bieten einen viel schnelleren und anspruchsvolleren Service. Sie können so konfiguriert werden, dass sie innerhalb eines größeren Prozesses verwendet oder als eigenständiger Prozess übernommen werden. Die Möglichkeit, einen ganzen Prozess, eine Mini-Applikation, oder nur einen Teil des Prozesses, eine Mikro-Applikation, zu integrieren, sorgt für Flexibilität und größere Effizienz durch den Einsatz von Technologien, die für verschiedene Branchen vorgefertigt sind.

Ein gutes Beispiel für den Einsatz einer Mini-App im Rahmen eines Kunden-Onboarding-Prozesses ist der Identitätsnachweis. Der Kunde selbst öffnet dabei eine App, die ihn durch eine personalisierte ID-Verifizierung führt, bevor die App ihn automatisch zurückleitet, um den verbliebenen Onboarding-Prozesses abzuschließen. Unter bestimmten Umständen kann es erforderlich sein, eine Mikro-App aufzurufen – eine spezielle, vorgefertigte App für eine bestimmte Branche und/oder einen bestimmten Dokumententyp – wie z. B. eine Rechnung, ein Steuerformular oder einen anderen spezifischen Anwendungsfall. Dabei sind für den Kunden lediglich wenige Schritte und Wechsel zwischen Applikationen notwendig.

Service Trends 2022: No Code/Low Code-Lösungen vereinfachen den Onboarding-Prozess

Vorreiter Finanzbranche: Optimierung der Kundenzufriedenheit

Ein reibungsloser Onboarding-Prozess ist für viele Unternehmen ein wichtiger Wettbewerbsvorteil –und somit bei der Kundengewinnung. Die Anforderungen an die Onboarding-Prozesse sind hoch. Daher überrascht es nicht, dass eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass nur 15 Prozent der Führungskräfte im Finanzdienstleistungssektor sehr zufrieden mit der Dauer des Onboarding-Prozesses sind. Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass dieser Prozess beschleunigt werden muss. 33 Prozent wollen diesen verbessern. Aus diesem Grund sind genaue Einblicke in die Prozesse für Finanzinstitute wichtig, bevor sie in die Automatisierung investieren. Auch der ergänzende Einsatz von Composable Technologies kann dabei helfen, die Kosten zu optimieren. Mehr als die Hälfte der Top-Organisationen wird im Jahr 2022 mehr für Automatisierung ausgeben.

Dies gilt natürlich nicht nur für Finanzdienstleistungen. Die Ungewissheit der letzten 18 Monate hat dazu geführt, dass Unternehmensleiter in jeder Branche ihre Ausgaben für Automatisierung und Prozesseffizienz überdenken mussten. Dieses Thema wird sich auch 2022 fortsetzen. Wichtig ist es, zu wissen, wie interne Prozesse funktionieren und wo Effizienz und Ineffizienzen liegen. Andernfalls gibt es möglicherweise nach einem erfolgten Kunden-Onboarding eine unzureichende Übergabe mit Engpässen, Fehlern und Auslassungen sowie wiederholte Dateneingaben. Diese Mängel können sich sowohl auf das Kundenerlebnis als auch auf das Endergebnis nachteilig auswirken.

Ein wahres “Erlebnis” für den Kunden

Der wichtigste Faktor für den Erfolg eines Unternehmens ist und bleibt jedoch das Kundenerlebnis. Das gilt umso mehr, da der Wettbewerbsdruck im Internet zugenommen hat und der Wechsel zur Konkurrenz wortwörtlich nur einen Klick entfernt ist. Ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal stellt es daher dar, Erlebnisse zu schaffen, die Kunden begeistern oder zumindest in ihrer Entscheidung bestätigen. In einer kürzlich durchgeführten Umfrage gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass sie sich auf das Feedback ihrer Mitarbeiter verlassen, wie sie den Erfolg ihres Unternehmens bestimmen. Die Schwierigkeit dabei ist, dass sie keine Möglichkeit haben, „Erfahrung“ genau zu messen oder ihr eine Bedeutung zu geben.

Da das Erlebnis zum neuen Maßstab für den Erfolg eines Unternehmens wird, tätigen diese viel mehr Investitionen in Lösungen, die jene Prozesse verbessern, die sich direkt auf bestimmte Erlebnismomente auswirken. Dies – zusammen mit dem Einsatz von Composable Technologies – wird der Hauptantrieb für eine gelungene digitale Transformation sein, da Unternehmen erkennen, dass frühere Investitionen in Technologien hinter den Erwartungen zurückbleiben. Dies geschieht häufig durch eine zu enge Fokussierung auf die Automatisierung um ihrer selbst willen anstatt auf Faktoren, wie eben die Verbesserung des Erlebnisses für Kunden. Dementsprechend werden Unternehmen anspruchsvoller und stellen höhere Anforderungen an Technologien, denn schlechte Erfahrungen sind der Hauptgrund für das Scheitern neuer Technologien und führen oft dazu, dass Kunden zur Konkurrenz wechseln.

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Plug-in-Technologien – Composable Technologies – nicht nur leicht zu implementieren sind, signifikantes Einsparpotential bei der Systementwicklung aufweisen und die Markteinführung beschleunigen, sondern auch das allgemeine Kundenerlebnis deutlich verbessern werden – was für kundenorientierte Unternehmen im Jahr 2022 oberste Priorität sein sollte.

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2022 bringt Konsolidierung bestehender Trends & verborgene Revolution

2022 bringt Konsolidierung bestehender Trends & verborgene Revolution

Das Jahr 2022 kündigt eine Konsolidierung bestehender Trends an. Große Umwälzungen durch neue Technologien wird es nicht geben, aber führende Software-Anbieter sehen eine verstärkte Tendenz zur Vollautomatisierung. Durch den verschärften Arbeitskräftemangel ist außerdem eine endgültige Durchsetzung von Standardsoftware im WMS-Bereich unumgänglich. Es geht also weiter wie gehabt – mit einem kleinen Haken: 2022 könnte die Zukunft der Branche wie kein Jahr zuvor verändern.

Künstliche Neuronale Netze, Augmented-Reality, Blockchain und IOT – das sind Stichworte, die das Herz vieler Technologiefans höherschlagen lassen. Seit Jahren wird der Durchbruch solcher Zukunftstechnologien vorhergesagt. Doch die prophezeite und von manchem fast erwartete Revolution ist zumindest auf dem Logistik-Software-Markt bislang ausgeblieben. Ob sich das im Jahr 2022 ändern wird?

Sieht man sich die Entwicklungen der vergangenen Jahre an, wird deutlich, dass die Konsolidierung bestehender Trends das kommende Jahr prägen wird. Die Corona-Pandemie hatte die Welt 2021 nach wie vor fest im Griff. Auch wenn Entscheidungsträger optimistisch in die Zukunft blicken, werden wir uns auch im Jahr 2022 noch mit der Infektionslage beschäftigen. Es kann mittlerweile verzeichnet werden, dass die Folgen der Pandemie bestehende Veränderungsprozesse ungemein beschleunigen. Lockdowns und Ladenschließungen bringen globale Lieferketten ins Wanken und führen zeitgleich zu einem explodierenden Online-Handel. Die Folge daraus sind die Rückkehr zu regionalen Produktionen und der spürbare Ausbau vorhandener Lagerkapazitäten vieler Unternehmen.

Kontakt- und Reisebeschränkungen fordern von weiten Teilen der Industrie schnelle Lösungen, um eine möglichst infektionsfreie Arbeitsumgebung zu schaffen. Shared-Desks und Home-Office sind in vielen Betrieben mittlerweile an der Tagesordnung. Zugleich sorgt die Aussicht auf ein Pandemie-Ende für eine anziehende Konjunktur. Der Fachkräftemangel, der in der Logistik zu Pandemiebeginn etwas gebremst war, meldet sich aufgrund des verstärkten Wachstums mit aller Macht zurück. Der boomende Online-Handel, zusammenbrechende Lieferketten, eine zunehmende Bedeutung der Logistikbranche und ein Mangel an Arbeitskräften sind somit die zentralen Herausforderungen, für die dienstleistungsorientierte Software-Unternehmen Lösungen schaffen müssen.

Bestehender Trend: Mehr Aufträge – weniger Leute

In der Logistik-Software-Branche ist man sich dieser Problemstellung bewusst. Hannelore Mayr, Branchenexpertin des Logistik-Softwareanbieters CIM, sieht in dieser Entwicklung klare Handlungsanweisungen. „Arbeitskräftemangel ist ein bestehender Trend, der die Unternehmen massiv in Bedrängnis bringt“, resümiert sie und weist auf die zunehmende wirtschaftliche Bedeutung der Logistikbranche hin. „Es gibt mehr Aufträge, aber weniger Leute, die sie abarbeiten können. Die Kunden wollen folglich Software, die mit weniger Aufwand bedient werden kann“, erläutert Mayr. Ein Trend, der sich ihr zufolge daraus ergibt, ist ein verstärkter Fokus auf Standardisierung. Logistik-Softwareanbieter, die nicht reine Standardsoftware anbieten, werden es künftig schwer haben, da ist sich die Branchenexpertin sicher.

2022 bringt Konsolidierung bestehender Trends & verborgene Revolution

Der Anteil an individualisierten Softwarelösungen liegt laut dem Fraunhofer IML im Jahr 2020 bei deutlich über 20 Prozent. Der Grund hierfür liegt in den individuellen Anforderungen von Logistikunternehmen an ihre Lagerverwaltung. Bislang schien es einfacher, die Prozesse an das Unternehmen anzupassen, als die Mitarbeiter auf neue Prozesse zu schulen. „Hier sehen wir eine deutliche Veränderung auch von Seiten der Kunden, die zunehmend bereit sind, unsere optimierten Prozesse mit Schulungen umzusetzen“, führt Mayr aus. Für WMS-Nutzer ergibt sich letztlich ein größerer Nutzen, da mit Standardsoftware eine höhere IT-Sicherheit genauso gewährleistet werden kann, wie eine einfachere Implementierung und Umsetzung.

Automatisierte Lösungen

Ein weiterer Trend, der sich Mayr zufolge auf dem WMS-Markt abzeichnet, ist eine zunehmende Umsetzung automatisierter Lösungen. „Das hat sich im Vorjahr bereits angekündigt“, sagt Mayr und führt die zunehmende Vollautomatisierung von Lagern als bekannte Formel gegen den Fachkräftemangel an. Der Fokus verschiebt sich jedoch auf das Problem einbrechender Lieferketten, das mit lokalen Corona-Ausbrüchen hochaktuell geworden ist. „Wie kann ein Lager 48 Stunden ohne Betreuung autark funktionieren – und zwar trotz möglicher Zwischenfälle?“

Um diese und mehr Fragen zu beantworten, ist CIM in einem Schweizer Innovationsprojekt involviert, das sich mit den Herausforderungen einer fortschrittlichen Automatik im Lager beschäftigt. Ein Durchbruch in diesem Bereich würde nicht nur stockende Lieferketten aufgrund einer externen Beeinträchtigung wie beispielsweise einer Pandemie verhindern. Sondern auch in Sachen Arbeitsplatzattraktivität und Arbeitnehmerfreundlichkeit könnten wertvolle Fortschritte erreicht werden.

Die Folgen der Pandemie

In der WMS-Branche sind große Umwälzungen im neuen Jahr also nicht zu erwarten. Zu sehr hat Corona das Alltagsgeschäft der Märkte geprägt. Vermutlich wird die globale Bevölkerung sich noch Jahre mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Pandemie beschäftigen. Trotzdem bleibt die Hoffnung bestehen, dass sich 2022 noch als Jahr verborgener Revolutionen entpuppt. Die gegenwärtigen Forschungstrends lassen nämlich aufhorchen: Hinter den verschlossenen Türen von Entwicklungsteams deutet sich ein fundamentaler Wandel an, der die bestehenden Trends der Logistik-Software-Branche grundlegend verändern dürfte.

Denn auch im kommenden Jahr forschen Unternehmen intensiv an Anwendungsmöglichkeiten Künstlicher Neuronaler Netze im Lager. Sieht man sich die Projekte der großen Forschungsinstitute an, wird deutlich, dass Wissenschaftler*innen längst über die theoretische Grundlagenforschung hinaus sind. Logistik-Lehrstühle von Universitäten wie der TU München kooperieren bereits mit führenden WMS-Softwareanbietern, um Forschungsbemühungen mit den Anforderungen der Wirtschaft in Einklang zu bringen. Es dürfte spannend werden, wenn die Veröffentlichungen von Wirtschaft und Wissenschaft ihre Errungenschaften im Jahr 2022 präsentieren.

Fazit

Trotzdem gelten auch im kommenden Jahr die Grundsätze, an denen kein Produkt vorbeikommt. Wirtschaftlichkeit, Umsetzbarkeit und Praktikabilität diktieren letztlich, wohin sich der Markt bewegt. Aber vielleicht entwickeln sich die Grundlagen für die überlegenen Systeme , die den ersehnten Durchbruch der großen Tech-Schlagworte bringen werden. Bis dahin gilt es auch in 2022 – in gebotenem Abstand – gespannt abzuwarten auf das, was da kommen mag.

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ERP: Unflexibel ist so 2021

ERP: Unflexibel ist so 2021

Seit Jahrzehnten vertrauen Unternehmen auf ERP-Systeme und genauso lange blieben diese in ihren Grundzügen gleich. Doch die Anforderungen haben sich längst verändert. Daher wird es höchste Zeit, dass die Unternehmenssoftware aufholt. Denn bei ERP gilt: Unflexibel ist so 2021!

ERP: Unflexibel ist so 2021

Für die Verarbeitung ihrer Aufträge nutzen laut Statista 38 Prozent der deutschen Unternehmen ein Enterprise-Resource-Plannig-System (ERP). Dabei handelt es sich zwar um Software, papierlos sind die kaufmännischen Prozesse in diesen Systemen aber noch lange nicht. Und wirklich flexibel schon gar nicht.

ERP-Systeme basieren oft auf Programmarchitekturen aus den späten 1990er- oder frühen 2000er-Jahren. Seitdem erfolgte zwar kontinuierlich eine Versorgung mit Updates, aber das Fundament blieb gleich. Von Grund auf etwas Neues zu programmieren war den Aufwand nicht wert. Denn die Geschäftszahlen der großen ERP-Anbieter sehen nach wie vor gut aus. Da macht es wohl auch nichts, wenn die Anwendungen nicht volldigitalisiert sind und Veränderungen der Standardprozesse somit zur Sisyphusarbeit werden. Mangels Alternativen bleibt Unternehmen daher nichts anderes übrig als das zu nehmen, was der Markt hergibt und ihre internen Prozesse darauf anzupassen. Es ist an der Zeit, diese Gebilde aufzulockern und die User stärker in den Fokus zu rücken. Da man ein neues Jahr gerne mit guten Vorsätzen beginnt, haben wir uns bei Step Ahead genau das vorgenommen.

Klassische ERP-Systeme sind unbeweglich

Bei kaufmännischen Prozessen gibt es zwei Dinge, die vom Gesetzgeber klar geregelt sind: den Vertragsschluss und die Rechnungsstellung. Das sind quasi die unverrückbaren Leitpfosten des Handels. Was dazwischen passiert, kann jedes Unternehmen jedoch individuell gestalten. In konventionellen ERP-Systemen gibt es in diesem Bereich aber meist starre Prozesse. Sie werden angestoßen und laufen dann nach dem vorprogrammierten Muster ab.

Beispielsweise so: Ein Auftrag kommt ins System. Dann wird eine Bestätigung gedruckt. Die liegt jetzt digital und in Print vor. Der Kunde möchte noch etwas ändern. Er braucht möglicherweise mehr von der bestellten Ware oder möchte das Produkt anders konfigurieren. Der Auftrag wird angepasst. Weil es so vorgesehen ist, auch in Papierform. Die Angestellten drucken, scannen, schreiben also um und passen an. Dann hat man einen schönen Stapel Papier. Der wird abgeheftet und ins Regal gestellt. Dort fristet er ein paar Jahre sein Dasein und kommt irgendwann in einem Karton zu den unzähligen anderen Akten in den Keller. Dort setzt er weiter Staub an – mindestens für zehn Jahre.

Flexibilität wird schnell teuer

Viel besser wäre es doch, wenn das alles digital abläuft. Die Aufträge sind zentral gespeichert. Jede Änderung wird im System hinterlegt. Alles ist transparent nachvollziehbar. Wenn der Kunde den Status seiner Bestellung einsehen will, muss kein Fax geschickt werden. Er bekommt eine Mail mit einem Link zum Auftrag und die Leseberechtigung dafür. Es gibt kein Hin und Her. Wer etwas nachschauen will, öffnet einfach die Website und sieht dort den aktuellen Status. So etwas in einem klassischen ERP-System umzusetzen, ist schier unmöglich. Das ERP ist unflexibel. Selbst wenn es geht, dauert es lange und ist dementsprechend teuer. Die Softwarearchitektur ist dafür einfach nicht ausgelegt.

ERP: Unflexibel ist so 2021

Es ist Zeit für neue Wege

Wer es dennoch schaffen will, muss ganz von vorne anfangen und das System komplett neu programmieren. Wenn die Flexibilität von Anfang an eingeplant wird, lässt sie sich problemlos umsetzen. So etwas wird definitiv ein Game Changer. Denn aktuell gibt es das nicht. Solange die Programme auf dem Markt diese Funktionalität nicht hergeben und das ERP unflexibel ist, bleibt alles beim Alten.

Ein von Grund auf, für diese Anforderung programmiertes ERP könnte einen neuen Trend setzen. Denn die Vorteile hören nicht bei der Kundeninteraktion auf: Eine Bestellung soll im Lager kommissioniert werden und die Aufgabe fällt dem neuen Lehrling zu. Teil der Bestellung ist ein Produkt, das recht empfindlich ist. Die erfahrenen Lageristen wissen das und umwickeln es lieber mit ein, zwei zusätzlichen Lagen Luftpolsterfolie. Dem Lehrling hat das keiner gesagt. Im Handbuch steht es auch nicht. Denn dafür ist die Information zu spezifisch.

In einem voll digitalen ERP-System könnte der Lagerleiter zu besagtem Produkt eine Textmeldung hinterlegen, die zur Vorsicht mahnt. Wenn der Lehrling die Ware aus dem Regal nimmt und mit seinem Handscanner einscannt, poppt die Warnmeldung auf dem Bildschirm auf.

ERP für Losgröße 1

Die Produktion kann genauso davon profitieren: Im Zeitalter von Industrie 4.0 und Losgröße 1 werden Kundenanforderungen individueller. Standardprodukte allein reichen nicht mehr aus – alles muss konfigurierbar und individualisierbar sein. Ein Kunde nimmt etwa Anpassungen an einer Bestellung vor, zum Beispiel der Farbe. Der Änderungswunsch geht beim Hersteller ein. Diese Nachbesserung müsste nun physisch – und sei es nur durch einen Tastendruck – an die Produktion weitergegeben werden. Das kann mal vergessen werden. Die Produktion ist noch auf dem Stand des Vortags und der Kunde bekommt etwas, was er nicht bestellt hat. In einem voll digitalisierten ERP-System wird die Änderung automatisch eingepflegt. Denn alle Auftragsdaten sind zusammen gespeichert. Die Produktion bekommt von der Anpassung wahrscheinlich gar nichts mit und setzt einfach um, was das ERP-System vorgibt.

Wir befinden uns nun seit über 20 Jahren im 21. Jahrhundert. Vor über zehn Jahren wurde die vierte industrielle Revolution ausgerufen. Digitalisierung und Automatisierung sollten längst in Fleisch und Blut übergegangen sein. Jetzt wäre doch ein guter Zeitpunkt, das auch wirklich anzugehen. Denn nur ein ERP-System, das all diese Möglichkeiten eröffnet, erleichtert wirklich den Arbeitsalltag in Unternehmen und bietet ihnen so einen tatsächlichen Mehrwert.

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2022: Künstliche Intelligenz krempelt Geschäftsprozesse um

2022: Künstliche Intelligenz krempelt Geschäftsprozesse um

Während die Philosophie noch um die Abgrenzung zwischen starker und schwacher KI (Künstliche Intelligenz) und damit verbundene ethische Fragen ringt, ist das Thema mittlerweile in der Praxis ankommen; der fortschreitenden Digitalisierung sei Dank. Ob privat oder im B2B-Bereich finden sich zahlreiche KI-Anwendungen: Chatbots, Kaufempfehlungen im Online-Handel, Risikoanalysen zum Schutz vor Betrugsversuchen u.v.m. Unternehmen können 2022 durch Künstliche Intelligenz Geschäftsprozesse wie z. B. die Rechnungsverarbeitung effizienter steuern und fehlerminimiert ablaufen lassen.

2022: Künstliche Intelligenz krempelt Geschäftsprozesse um

Stets geht es dabei um die schwache KI-Ausprägung, was bedeutet, dass einzelne menschliche Fähigkeiten auf Maschinen übertragen werden (Erkennung von Texten, Bilder, Sprache etc.)

Vom Hype kommt man langsam zu realistischen Vorstellungen und Erwartungen. Deshalb wird die tatsächliche Nutzung von künstlicher Intelligenz für die Automatisierung dokumentenbasierter Geschäftsprozesse in 2022 weiter stark zunehmen. Hier sind drei verschiedene Stoßrichtungen erkennbar:

  1. Automatisierung/Vereinfachung von Prozessen. Beispiel: Eine KI-Engine findet automatisch die richtigen Bearbeiter für eine Rechnung und erstellt Kontierungsvorschläge basierend darauf, wie die Kontierung der letzten Rechnungen des Lieferanten für den Buchungskreis erfolgt ist. Damit einher geht eine deutliche Arbeitserleichterung, da niemand mehr die kompletten Kontierungsinformationen auswendig wissen bzw. jeweils nachschlagen muss.
  2. Forecasting. Beispiel: Über Predictive Analytics sagt die KI aus Vergangenheitswerten zu einem Buchungskreis und Lieferanten den erwarteten Rechnungseingang vorher. Nutzen u.a.: Wieviele Beschäftigte aus der Buchhaltung können in der Zeit gleichzeitig in den Urlaub?
  3. Anomalieerkennung, die auf Abweichungen von der Norm hinweist und damit Betrugsversuche erkennt. Beispiel: KI-Software macht darauf aufmerksam, wenn ein Lieferant plötzlich dreimal so viele Rechnungen wie sonst schickt oder der Betrag um ein Vielfaches über dem Üblichen liegt.

Internationale Analysten prognostizierten den Trend zur „Hyperautomation“ bereits für Mitte 2020. Demnach werden verschiedene neue Technologien wie KI oder Robotic Process Automation zusammengefasst, um Prozesse maximal zu automatisieren und damit zu optimieren. Mit einiger Verspätung dürfte KI in diesem Zusammenhang nun in 2022 wirklich durchstarten.

2022: Künstliche Intelligenz krempelt Geschäftsprozesse um

Ausgefeilte Automatismen in der Cloud mit KI

Eng daran gekoppelt ist die zunehmende Nutzung von Public-Cloud-Angeboten. Denn KI-Ansätze benötigen Daten als Lernmenge – und diese ist in einer Public-Cloud-Lösung ungleich größer als bei einem einzelnen, on-premises installierten System. Zudem gibt es aus der Cloud bereits Out-of-the-Box-Lösungen, auf die man sinnvollerweise zugreifen kann. In 2021 nutzten laut Bitkom schon 46 Prozent der deutschen Unternehmen Public-Cloud-Angebote für die Unterstützung ihrer Geschäftsprozesse. Der pandemie-bedingte Digitalisierungs- und Cloud-Schub hat sie gelehrt, wie praktisch solche Cloud-Angebote sind. Das „unsichere“ Image der Public Cloud als Basis für Geschäftsprozesse und unternehmenskritische Daten verblasst mehr und mehr. Erfahrene Cloud-Provider können die erforderlichen Datensicherheits- und Datenschutzvorschriften ebenso gut erfüllen wie das einzelne Unternehmen in seinem Rechenzentrum vor Ort – wenn nicht sogar besser.

Hybride Szenarien, sogenannte 2-Tier-Strategien, werden dabei die Regel sein. Beim hybriden Ansatz interagieren in Eigenregie betriebene, hochindividualisierte On-premises-Systeme mit modernen Technologien wie Künstlicher Intelligenz, die aus der Cloud kommen.

Das Beispiel Eingangsrechnungsverarbeitung

Am Beispiel der Eingangsrechnungsverarbeitung in SAP lässt sich gut darstellen, wie ein hybrides Szenario funktionieren kann.

(1) Die gesamte Eingangspost wird – unabhängig vom Eingangskanal (analog oder digital) – in der Cloud mit Hilfe eines auf Machine Learning basierenden Regelwerks automatisch sortiert und Klassen zugeordnet, z. B. Auftragsbestätigungen, Verträge (mit Lieferanten), Rechnungen. Den Klassen entsprechend werden die Dokumente an die jeweils zuständigen Personen oder Folgesysteme weitergegeben. Rechnungen zum Beispiel werden direkt im Archiv in der Cloud abgelegt und parallel in die Beleglesung zur automatisierten Verarbeitung weitergegeben.

(2) Das Auslesen z. B. des Rechnungsbelegs findet ebenfalls in der Cloud statt; bei der anschließenden Validierung kann gewählt werden: wahlweise in der Cloud oder im On-Premises-SAP-System.

(3) Die nächsten Bearbeitungsschritte der Rechnung – wie Prüfung, Vervollständigung und Freigabe – laufen im lokalen SAP-System ab.

(4) Das abschließende Workflow-Protokoll wird zum bereits anfangs in der Cloud archivierten Rechnungsbeleg im Archiv revisionssicher abgelegt.

Mit diesem Szenario nutzt ein Unternehmen die Vorteile der Cloud wie schnelles, standortunabhängiges Arbeiten und hat gleichzeitig eine hohe Individualisierbarkeit, die ein lokales SAP-System gegenüber einer Public Cloud Lösung bietet.

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Interview: Chatbots im Customer Service

Interview: Chatbots im Customer Service

Die Relevanz von Chatbots nimmer immer weiter zu und sie finden mittlerweile auch im Customer Service häufig Einsatz. Im folgenden Interview mit Michaela Homann, Head of Technical Customer Communications bei EOS in Deutschland, möchten wir das Thema näher beleuchten und herausfinden, wohin sich dieser Trend entwickelt.

Welchen Mehrwert sehen Sie im Einsatz von Chatbots im Customer Service?

Chatbots stellen aus meiner Sicht einen echten Mehrwert für automatische, synchrone Kommunikation mit direkter Antwort dar. Gerade für den Erstkontakt bieten die Bots enormes Potenzial und können bisherige Lücken schließen. So stellt bei uns in der Inkassobranche die anonyme Kommunikation einen großen Vorteil dar, weil sie beispielsweise bei einigen säumigen Zahler*innen die Hemmschwelle senkt, mit uns in Kontakt zu treten. Neben dem Erstkontakt können die digitalen Helfer aber auch bei klassischen Fragen wie „Wo finde ich was?“ sofort und unkompliziert helfen ohne dass zig FAQ-Unterseiten durchsucht werden müssen. Und ein weiterer Pluspunkt: Die Bots nehmen den Mitarbeitenden kleinteilige Routineaufgaben ab.

Diese Entlastung ist nicht zu unterschätzen, da sich die Mitarbeitenden auf kritischere und beratungsintensivere Fälle konzentrieren können. So bleibt mehr Zeit und Raum für persönliche Weiterentwicklung und sinnstiftende oder erfolgsrelevantere Tätigkeiten. Mit der Einbindung digitaler Helfer im Customer Service lässt sich also eine vielversprechende Arbeitsteilung schaffen, die am Ende Vorteile für alle Seiten mit sich bringt.

Spielt der Faktor Mensch in der Betreuung der Kundschaft zukünftig überhaupt noch eine Rolle?

Die Angst, dass der Mensch im Kund*innenservice durch den Chatbot vollständig ersetzt wird, ist aus meiner Sicht unbegründet. Ganz im Gegenteil: Die menschlichen Kolleg*innen haben ihr Ohr ganz nah an sowohl internen als auch externen Zielgruppen. Diese Verknüpfung und der menschliche Faktor machen sie weiterhin unverzichtbar. Hinzu kommt, dass es die Expertise und die Erfahrungswerte der Mitarbeitenden zur stetigen Verbesserung der digitalen Serviceleistungen braucht. Ihre Meinung kann bei der Konditionierung der Chatbots einen wichtigen Unterschied machen.

Was wird auf der jeweiligen Seite erwartet? Wo gab es in der Vergangenheit vergleichbare Fälle? Welche Use Cases lassen sich nutzen? Und insbesondere in sensiblen Geschäftsbereichen sind immer wieder sehr individuelle und empathische Lösungen gefragt, die nicht nach „Schema- F“ funktionieren. Da stoßen Chatbots schlicht an Grenzen. Wenn dies der Fall ist, finde ich es besonders wichtig, dass die Bots serviceorientiert und nahtlos an eine reale Person übergeben können, die dann übernimmt. Das sollten Unternehmen direkt in der Entwicklung mitdenken, um Kund*innen nicht zu frustrieren.

Wie kann die Servicequalität der Chatbots, also die Genauigkeit der Antworten, sichergestellt werden?

Chatbots können für den Customer Service ein absoluter Game Changer sein. Aber nur, wenn eine hohe Servicequalität sichergestellt ist. Das knüpft an das eben Beschriebene an. Die Nutzer*innen müssen themenbezogen immer eine vernünftige Antwort erhalten und dürfen nicht in ein sogenanntes Dead-End geraten. Vor allem Antworten wie „Entschuldigung, ich habe sie nicht verstanden.“ nerven und dürfen im Idealfall nicht vorkommen. Dafür ist es immens wichtig, die Datenbasis kontinuierlich zu verbessern. Bei schlecht gemanagten oder noch in der Entwicklung befindlichen Bots kann es sonst zu absurden Antworten kommen. Die stetige Weiterentwicklung der Servicequalität der Chatbots ist für Unternehmen eine der wichtigsten Aufgaben, die es entsprechend intensiv nachzuhalten gilt. Und wenn der Bot bei einer Anfrage letztlich nicht helfen kann, muss er eine sinnvolle Alternative bieten oder zumindest den Rückruf eines Mitarbeitenden vorschlagen.

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Welche (Prozess)Schritte sind nötig, um eine automatisierte Service-Kommunikation im Unternehmen einzuführen?

Zunächst gilt es gemeinsam mit dem Kund*innenservice die vorhandenen Daten auszuwerten und konkrete Use-Cases auszuwählen. Die Mitarbeitenden können aus der Erfahrung heraus schnell identifizieren, in welchen Situationen die Bots den meisten Mehrwert bringen. Wenn die Datenbasis steht und ein klares Bild über die Anwendungsfälle vorliegt, folgen zwei wichtige Prozessschritte, die aufwendig sein können und bei der Zeitplanung berücksichtigt werden müssen: die Auswahl der Technik und das Thema Datenschutz. Grundsätzlich stellt das Zusammenbringen der verschiedenen Infrastruktur-Technologien immer wieder eine Herausforderung dar. Und um zukunftsfähig zu sein, sollten technologische Trends, beispielsweise die Weiterentwicklung von Text- zu Voice-Bots, selbstverständlich früh berücksichtigt werden.

Die intensive Beschäftigung mit Datenschutzrichtlinien ist zwar ein oftmals aufwendiges, aber gerade in Deutschland sowie in sensiblen Branchen besonders wichtiges Thema. Im letzten Schritt geht es dann um das gemeinsame Lernen. Bots sind immer nur so gut, wie die Mitarbeitenden, die mit der kontinuierlichen Steuerung und Optimierung betraut sind und die Bedürfnisse der Kundschaft kennen. Um einen Chatbot erfolgreich am Laufen zu halten und zu etablieren, gilt es zudem die Ergebnisquote im Blick zu behalten und auf Basis unterschiedlicher Kennzahlen stetig auszuwerten: Wie viele der vom Bot bearbeiteten Fälle wurden abgebrochen und warum? Wie lässt sich das optimieren? Die Arbeit ist eben nicht damit getan, einen Chatbot zu entwickeln, sondern erfordert einen kontinuierlichen Produktentwicklungsprozess.

Blick in die Zukunft: Wie wird sich die Rolle/ der Stellenwert von Chatbots in den nächsten 10 Jahren verändern? Sehen Sie schon erste Entwicklungstrends?

Ein erfreuliches Ergebnis unserer EOS Chatbot-Studie 2021 ist, dass viele Unternehmen den Trend und Vorteil dieser vielversprechenden Technologie erkannt haben und deren Chancen zukünftig noch stärker nutzen wollen. So plant über ein Viertel der Befragten bereits die qualitative Optimierung ihrer Bots. Und jedes zweite Unternehmen strebt sogar eine qualitative und quantitative Weiterentwicklung an. Das zeigt, dass die Basis auf jeden Fall gelegt ist. Gerade mit Hilfe stetiger Konditionierung durch menschliche Kolleg*innen wird die Entwicklung der Bots einen deutlichen Schub bekommen.

Besonders vielversprechend sind Voice-Bots und der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz. Ich bin mir sicher, dass Sprachassistenten die textbasierten Chatbots mehr und mehr ablösen werden. In Bezug auf ethische Aspekte ist dann aber vor allem ein Punkt nicht verhandelbar: Transparenz. Es sollte zu jeder Zeit klar sein, wann es sich um die Kommunikation mit einem Chatbot handelt. Sicherlich werden die Unterschiede bei einfachen Anliegen in Zukunft immer weniger spürbar, dennoch kommt eine Verschleierung aus ethischer Sicht für mich nicht infrage.

Chatbots Customer Service

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Was ist vom agilen Geist heute noch übrig?

Was ist vom agilen Geist heute noch übrig?

20 Jahre nach dem Agilen Manifest will zwar alle Welt agil sein, aber echte agile Entwicklungsprojekte sind selten. Ist die Idee vom agilen Geist gescheitert? Nein, sie eignet sich nur nicht für jeden Fall und für jedermann.

Was ist vom agilen Geist heute noch übrig?

Im Jahr 2001 veröffentlichten US-amerikanische Softwareentwickler mit dem Agilen Manifest das Gründungsdokument der agilen Bewegung. Mit den zwölf Prinzipien, die sie darin formulierten, wollten sie die Softwareentwicklung revolutionieren: schneller, schlanker und nutzerorientierter sollte sie werden. Was ist heute, 20 Jahre später, vom agilen Geist geblieben?

Das Label agil hat sich ohne Zweifel auf breiter Front durchgesetzt. Praktisch niemand möchte heute noch über sich hören, nicht agil zu sein. Viele Unternehmen spielen dabei aber lediglich agiles Theater. Sie tun einfach nur so als ob und zwingen ihrer schönen neuen agilen Welt auch weiterhin die alten Prozesse auf. Ein Klassiker dabei: Sie setzen nach wie vor einen übergreifenden Projektverantwortlichen mit Zugriff auf die Einzelressourcen ein und konterkarieren damit den agilen Grundsatz, dass die Entwicklungsteams Probleme eigenverantwortlich intern aufarbeiten sollen. Eine wirklich agile Softwareentwicklung, wie im Manifest gefordert, findet sich nur selten.

Im Zweifel lieber Bewährtes

Warum ist das so? Die Gründe dafür sind vielfältig. So mangelt es vielen Unternehmen schlicht und einfach am Mut, die Prinzipien des Agilen Manifests konsequent umzusetzen. Man verlässt sich im Zweifel lieber auf Bewährtes. Beauftragen Unternehmen einen Dienstleister mit Softwareentwicklung, ist ihnen ein fester preislicher und zeitlicher Rahmen oft wichtiger als schnellere, nutzerorientierte Ergebnisse. Damit lassen sie dem Dienstleister gar keine andere Wahl, als auf klassische Vorgehensweisen zurückzugreifen.

Was ist vom agilen Geist heute noch übrig?

Hinzu kommt, dass sich Agilität einfach nicht für jeden beliebigen Fall eignet. Je unklarer die Anforderungen an eine Software sind und je unklarer auch der Weg dorthin ist, desto mehr können die agilen Methoden ihre spezifischen Stärken ausspielen. Je klarer Anforderungen und Weg sind, desto vorteilhafter sind klassische Methoden. Außerdem ist Agilität auch nicht das Nonplusultra für jeden Mitarbeiter. Die vom Agilen Manifest geforderten selbstorganisierten Teams verlangen eine Zusammenarbeit der Mitglieder auf Augenhöhe. Der agile Geist scheitert aber oft an den vorherigen hierarchischen Strukturen, die mit in die agilen Teams gebracht werden – oder auch schlicht und einfach am dominanten Wesen einzelner Personen. Zudem sehnen sich viele Teammitglieder nach Führung und sind deshalb in klassischen Projekten mit hierarchischen Strukturen und weniger Selbstverantwortung einfach besser aufgehoben. 

Fazit

Das alles bedeutet aber nicht, dass die agile Revolution auf ganzer Linie gescheitert ist. Im Gegenteil: Agile Methoden haben ihre Berechtigung und geeignete Projekte sollten auch unbedingt agil umgesetzt werden, denn in diesen Fällen können sie alle ihre Versprechen erfüllen. Aber die Rahmenbedingungen müssen stimmen und wenn die Entscheidung für Agilität fällt, müssen ihre Methoden auch konsequent und mit Sinn und Verstand angewendet werden. Sonst bleibt im agilen Geist alles nur Etikettenschwindel.

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Citizen-assisted Development unterstützt agile Unternehmensstrukturen

Citizen-assisted Development unterstützt agile Unternehmensstrukturen

Das digitale Zeitalter stellt hohe Anforderungen an die Anpassungsfähigkeit moderner Firmen. Gerade die letzten zwei Pandemiejahre haben die Geschwindigkeit der digitalen Transformationen noch einmal beschleunigt. Damit haben sie den Druck auf Unternehmen zusätzlich erhöht. Immer häufiger müssen sie ihre Firmenkulturen überdenken und ändern. Viele Managementsysteme und Strukturen waren bereits vor der Pandemie veraltet und die Unternehmen waren auf die bevorstehenden digitalen Transformationen schlecht vorbereitet. Agile Prozesse sind daher gefragt, damit Unternehmen den kommenden Herausforderungen der digitalisierten Welt auch nach Corona gewachsen sind.

Digitalisierungstrend 2022: Citizen-assisted Development unterstützt agile Unternehmensstrukturen

Die internen Arbeitsabläufe eines Unternehmens sollten zeitnah und individuell anpassbar sein – dies gilt nicht nur für geschäftskritische Prozesse. Laut der Studie „The Adaptable Organization“ von Deloitte ignorieren zu viele Organisationen das Zusammenspiel informeller Strukturen und der Komplexität des Arbeitsumfelds. Sie befinden sich in einem ständigen Kampf zwischen Effizienz und Flexibilität und glauben, dass sie nur eines davon haben können. Um die Flexibilität zu verbessern, werden bisher oftmals Low-Code- oder No-Code-Tools verwendet. Damit lassen sich Prozesse durch die eigenen Mitarbeiter digitalisieren und entwickeln.

Viele Entscheider sahen im sogenannten Citizen Development eine nahezu magische Lösung für sämtliche Probleme der Unternehmensentwicklung. Doch dieser Eindruck täuscht und geht auf Kosten der Effizienz. Daher wird in den nächsten Jahren eine vielversprechende Alternative eine Rolle spielen: das sogenannte Citizen-assisted Development. Hier lassen sich digitalisierte Prozesse effizient umsetzen und flexibel anpassen. Auf dieser Basis können Unternehmen eine agile Grundstruktur aufbauen und diese kontinuierlich auf die jeweiligen Anforderungen ausrichten.

Digitalisierung durch die Mitarbeiter – Probleme und Chancen

Beim ursprünglichen Citizen Development wird die Hauptarbeit üblicherweise von technikaffinen Mitarbeitern aus den Fachabteilungen erledigt, die mithilfe von Low-Code- und No-Code-Plattformen einfache Anwendungen selbst erstellen können. Dies hat jedoch negative Auswirkungen auf die Arbeitsaufteilung. Einerseits widmen sich diese Citizen Developer während der Entwicklungszeit nicht ihren eigentlichen Aufgaben. Andererseits muss die IT-Abteilung fast immer kostbare Zeit aufwenden, um die Arbeit der Citizen Developer zu korrigieren und sie zu unterstützen. Die Verantwortung für die Wartung der so entstandenen Anwendungen landet in den meisten Fällen ebenfalls früher oder später bei der IT. Außerdem lassen sich die durch Citizen Development entstandene Anwendungen oft nur umständlich in den Gesamtkontext des Unternehmens einfügen. Die Folge sind Prozessbrüche, welche die scheinbar gewonnene Effizienzsteigerung zunichtemachen. Das Fazit: Citizen Development ist keine gute Methodik, um die Effizienz einer Organisation zu steigern.

Citizen-assisted Development unterstützt agile Unternehmensstrukturen

Beim Citizen-assisted Development wird die Arbeit dagegen zwischen den Citizens, also den Mitarbeitern in den Fachabteilungen, und geschulten Anwendungsexperten aufgeteilt, wobei jeder das macht, worin er am kompetentesten ist: Der Citizen kennt seinen eigenen Arbeitsbereich und weiß, was er benötigt. Er erstellt zuerst mittels Drag and Drop einen Prototypen der benötigten Anwendung, um dem Experten für die Anwendungsentwicklung seine Wunschapplikation zu demonstrieren. Dieser setzt dann mit seinem Know-how diesen Entwurf gemäß den Vorgaben um und finalisiert die Applikation für die Integration in den Unternehmensalltag. Während der gesamten Entwicklungs- und Integrationsphase besteht ein kontinuierlicher Austausch zwischen der Fachabteilung und den IT-Experten. Dadurch entspricht die Anwendung genau den fachlichen Anforderungen und ist gleichzeitig professionell durchdacht und entwickelt. Das Unternehmen profitiert von optimierten und individualisierten Applikationen, die sich in die Prozesslandschaft der Organisation eingliedern.

Agile Unternehmensstruktur durch hohe Anpassungsfähigkeit und schnelle Reaktionszeiten

Die besonderen Vorteile des Citizen-assisted Development bestehen in der hohen Reaktionsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des Unternehmens dank enger interner Zusammenarbeit: Der Mitarbeiter hat die Idee für eine Anwendung, die er in seinem Arbeitsalltag benötigt. Der professionelle Entwickler berät ihn und ist für die Umsetzung verantwortlich. Auf diese Weise werden Arbeitsgruppen aus Innovatoren und Kuratoren gebildet. Diese Teams verfügen über das notwendige Know-how zur Entwicklung, aber auch über Kenntnisse der jeweiligen Anforderungen. Die effektive Aufgabenverteilung und die Zusammenarbeit aller Beteiligten führen zu einer zeitnahen und hochwertigen Umsetzung.

Um Citizen Development im Unternehmensalltag umzusetzen, braucht es Entwicklungsplattformen, die diese Methodik mit entsprechenden Werkzeugen unterstützen. Die Low Code Plattform WEBCON BPS unterstützt agile Unternehmensstrukturen und ist für zeitnahe Reaktionen sowie Anpassungen optimiert. Mithilfe gebrauchsfertiger Funktionen lassen sich Prototypen samt Dokumentation unkompliziert erstellen. Auch der Austausch zwischen Mitarbeitern und Anwendungsexperten erfolgt reibungslos. Dank der nutzerfreundlichen Bedienung und der übersichtlichen Workflow-Darstellung lassen sich mit WEBCON BPS Applikationen zeitnah ändern, bereitstellen und aktualisieren. Das hilft Unternehmen, auf wechselnde Anforderungen schnellstmöglich zu reagieren und sich für die Herausforderungen der Digitalisierung im Jahr 2022 zu wappnen.

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SHS Viveon & TIBCO schließen Partnerschaft für Risk- und Compliance-Management Plattform der nächsten Generation

Die SHS Viveon AG, Anbieter einer modularen Plattform für die Digitalisierung von Risiko-, Kredit- und Compliance-Prozessen, gab am 03.03.2022 ihre Partnerschaft mit TIBCO Software Inc. im Rahmen des neuen TIBCO Partnerprogramms bekannt.

SHS Viveon & TIBCO schließen Partnerschaft für Risk- und Compliance-Management Plattform der nächsten Generation

TIBCO, ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Unternehmensdaten, ermöglicht seinen Kunden, Geschäftsabläufe anwendungsübergreifend zu integrieren und die Daten zu harmonisieren. Mit den Lösungen von TIBCO entwickelt SHS Viveon die weltweit erste offene Plattform für das Risiko- und Compliance-Management. Damit bieten die Unternehmen mehr Agilität, Flexibilität und Wahlmöglichkeiten. Risiko- und Compliance-Prozesse innerhalb von Multi-Hybrid-Cloud-Umgebungen werden dadurch in großem Umfang automatisiert.

Nachfrage nach agiler, offener Lösung

Speziell im Compliance-Management steigt die Nachfrage nach einer agilen, offenen Lösung aufgrund neuer gesetzlicher Anforderungen und der strategischen Entwicklung von Unternehmen weltweit zu nachhaltigeren Geschäftsbeziehungen dramatisch an. Mit der zusätzlichen Flexibilität der TIBCO-Lösungen positioniert sich SHS Viveon für langfristiges Wachstum in diesem attraktiven Markt.

„Die Fähigkeit, sich schnell an veränderte Marktbedingungen und regulatorische Anforderungen anzupassen, ist für jedes Unternehmen von zentraler Bedeutung. Insbesondere aber für Risiko- und Compliance-Verantwortliche“, sagt Ralph Schuler, CEO der SHS Viveon AG. „Mit der TIBCO-Technologie legen wir die Messlatte im Markt höher, indem wir die Entwicklungszeit für neue Funktionen und Produkte von SHS Viveon radikal verkürzen. Gemeinsam unterstützen wir unsere Kunden bei der Umstellung auf eine moderne und innovative Lösung für ihre Risiko- und Compliance-Prozesse. Diese ist hoch skalierbar, flexibel und schützt aktuelle und zukünftige Investitionen.“

Fokus & Engagement auf robustem Partnerprogramm

„Wir bei TIBCO haben uns zum Ziel gesetzt, unseren Kunden eine umfassende Lösung zu bieten, die alle ihre Daten miteinander verbindet, um Entscheidungen in Echtzeit treffen zu können. Unser Fokus und Engagement gelten auch für unser robustes Partnerprogramm“, sagt Tony Beller, Senior Vice President of Worldwide Partner Ecosystems and OEM Sales, TIBCO. „Gemeinsam sind wir besser und freuen uns darauf, dass unsere Kunden von der Erweiterung unseres Ökosystems profitieren.“

TIBCO treibt Innovationen voran, um Kunden und Partnern wie SHS Viveon die bestmöglichen Ergebnisse zu liefern. Die Lösungen von TIBCO stehen SHS Viveon und seinen Kunden zur Verfügung und werden von Top-Analysten und Anwendern gleichermaßen als branchenführend anerkannt. SHS Viveon nutzt diese Lösungen, um Produkte zu entwickeln, die den beiden wichtigsten Herausforderungen heutiger Unternehmen gerecht werden: Time-to-Market und Reduzierung der Komplexität von Lösungen.
Um flexibler zu werden, sind Risiko- und Compliance-Organisationen in hohem Maße auf IT-Unterstützung und -Investitionen angewiesen.

Verkürzung von Implementierungszeiten

Darüber hinaus müssen in vielen Branchen die IT-Infrastruktur und -Tools modernisiert werden. Die Wartung und Einführung neuer Technologien sind zu teuer geworden, um mit den Anforderungen der digitalen Wirtschaft von heute Schritt zu halten. Die Partnerschaft zwischen SHS Viveon und TIBCO löst diese Probleme. Mithilfe der sofort einsatzbereiten Integrationswerkzeuge von TIBCO war SHS Viveon bereits in der Lage, die Implementierungszeiten für Datenkonnektoren zu Ratingagenturen und Auskunfteien um 75 Prozent zu verkürzen und eine Kundenintegration in SAP S/4HANA in der Hälfte der geplanten Zeit zu realisieren.

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Trend 2022: Die Zeit des spielerischen Experimentierens ist vorbei

Ehemals bahnbrechende Technologietrends sind bodenständig geworden – oder werden es gerade.

Die Zeit des spielerischen Experimentierens ist vorbei

Sie haben sich im Business etabliert und müssen nun nachweislich nachhaltige Mehrwerte stiften. Großes Potenzial haben folgende drei Trends .

Trend 2022: Cyber Security als geschäftskritischen Business-Prozess betrachten

Immer mehr Unternehmen erkennen, dass es nicht damit getan ist, kostspielige Security-Lösungen anzuschaffen und einmalige Maßnahmen durchzuführen. Um Cyber Security langfristig sicherzustellen, geht der Trend dahin, IT-Sicherheit als Geschäftsprozess zu verstehen, der mit Bedacht modelliert, mit Kennzahlen gesteuert, mit Tools überwacht und kontinuierlich optimiert sein will. Für hauseigene Security-Experten, die ihren Fokus – ähnlich wie Hacker – darauf legen müssen, die schlimmsten Schwachstellen zu erkennen und schnellstmöglich zu schließen, ist es kaum zu bewerkstelligen, IT-Security langfristig und zuverlässig zu managen.

Aus diesem Grund ist es sinnvoll, einen erfahrenen Dienstleister ins Boot zu holen, der Unternehmen professionell und systematisch unterstützt. Er hilft Firmen dabei, ihr eigenes Inventar kennenzulernen und die nötige Grundlage zu schaffen, um die erforderlichen prozessualen Schritte in Angriff zu nehmen: Festlegen, welche Systeme besonders gegen Angriffe zu schützen sind; definieren, wie dieses Ziel zu erreichen ist; und bestimmen, wie die anstehenden Aufgaben zu priorisieren sind. So stellen Unternehmen zukünftig ein für sie angebrachtes beziehungsweise gutes Maß an Cyber Security sicher.

Trend 2022: KI etabliert sich im Business

Die Zeit des spielerischen Experimentierens mit KI-Prototypen ist vorbei. KI-Initiativen müssen zukünftig einen zufriedenstellenden Return on Investment (ROI) liefern. Folglich geht es nicht mehr um die reine Innovation, sondern darum, Potenziale zu heben und langfristig auszuschöpfen. Es braucht eine optimale strategische, strukturelle und technologische Grundlage. Unternehmen müssen sich über drei Aspekte Klarheit verschaffen: Welche Prozesse sind für eine Automatisierung geeignet? Gibt es manuelle Teilprozesse, die zu Brüchen in Geschäftsabläufen führen? Ist der eigene Datenbestand qualitativ hochwertig genug?

Wer diese Fragen komplett oder teilweise verneint, muss sich zunächst einen Überblick über die eigene IT-Systemlandschaft verschaffen, Prozesse digitalisieren beziehungsweise optimieren und die Datenqualität verbessern. Zudem sind KI-Lösungen in der IT-Landschaft zu verankern und mit relevanten Geschäftsabläufen sowie Applikationen nahtlos zu integrieren. Andernfalls stiftet ein singulärer Prototyp unter Produktivbedingungen keinen Mehrwert. Damit wird KI von einer spannenden Innovation zu einer etablierten Technologie, die im Business zuverlässig funktioniert und substanzielle Abläufe unterstützt.

Trend 2022: Multi-Cloud-Lösungen als Managed Service beziehen

Ein weiterer unverzichtbarer Baustein einer erfolgreichen Digitalisierung ist die Cloud. Dabei geht der Trend immer stärker in Richtung Multi-Cloud-Szenarien, also die bedarfsgerechte Kombination von Public- und Private-Cloud-Lösungen beziehungsweise die Inanspruchnahme der Dienste mehrerer Cloud-Anbieter – darunter sowohl die großen Hyperscaler wie Amazon (Amazon Web Services, AWS), Microsoft (Azure) und Google (Google Cloud Platform) als auch Private Cloud Provider mit Sitz in Deutschland oder der Europäischen Union. Multi-Cloud-Ansätze stiften ein Höchstmaß an Individualität und Flexibilität, erhöhen jedoch zugleich die Komplexität: Wie findet man – für den jeweiligen Zweck – den richtigen Hyperscaler? Wie sind verschiedene Cloud-Lösungen optimal aufeinander abzustimmen?

Derartige Entscheidungen haben eine große Tragweite. Manche Unternehmen denken zu kleinteilig, andere scheitern an der projektseitigen Umsetzung. Darum ist die Cloud Transition in der Digitalstrategie zu verankern und schrittweise umzusetzen. Idealerweise lassen sich Unternehmen dabei von einem externen Dienstleister unterstützen. Er erarbeitet ein individuelles Transitions-Konzept, entwickelt einen bedarfsgerechten Multi-Cloud-Ansatz, begleitet die Migration und vermeidet einen Vendor Lock – und bietet all das als professionellen Managed Service.

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Erwartet uns ein Wandel? Diese (IT) Trends prägen die Zukunft der Logistik

Erwartet uns ein Wandel? Diese (IT) Trends prägen die Zukunft der Logistik

Immer mehr Menschen bestellen online, statt den stationären Handel aufzusuchen: Logistikunternehmen haben mehr denn je zu tun, viele Versanddienstleister befinden sich in einer Zerreißprobe. Durch die Pandemie verursachte Probleme in den Lieferketten tragen zusätzlich zu der Misere bei. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf das neue Jahr stellt sich nun die Frage: Welche Trends werden aufkommen? Werden innovative Ansätze überforderte Dienstleister entlasten können? Und welche Methoden sind längst obsolet? Jeroen Gehlen, Mitgründer der niederländischen Logistikplattform Wuunder, gibt einen Überblick über die Trends in der Logistik.

Automatisierte Arbeitsabläufe entlasten das Personal

Im Logistikbereich herrscht akuter Personalmangel. Arbeitgeber*innen suchen händeringend nach Fahrer*innen sowie Sortier- und Abfertigungspersonal. Das Problem ist seit Anbeginn der Pandemie sogar noch gewachsen: Online-Bestellungen haben deutlich zugenommen, sodass das zu stemmende Volumen gewachsen ist. Gleichzeitig aber wollen viele Unternehmen vor allem geimpftes Personal einstellen, was heißt, dass weniger qualifizierte Mitarbeiter*innen zur Verfügung stehen. Zudem ist das Personal häufiger krank.

Die Automatisierung bestimmter Abläufe ist notwendig, um die Anforderungen zu bewältigen und das Arbeitsumfeld effektiv zu gestalten. Auf diese Weise wird Personal entlastet und hat mehr Kapazitäten für komplexere Aufgaben. Zudem gibt es ein weiteres Argument, welches für den Einsatz von Automatisierung und KI spricht: Prozesse, welche rein von Menschenhand geführt werden, können zu den Schwachstellen der Branche werden, da sie fehleranfällig sind. Geeignete Software und moderne Technik hingegen reduzieren diese Gefahrenpotenziale und sichern auf diese Weise reibungslose Abläufe. In den nächsten Jahren werden Transport und Fulfillment daher ein Sektor mit einem enormen Innovationsdrang sein!

Von der Single-Sourcing- zur Multiple-Sourcing-Strategie

Derzeit fahren viele Unternehmen eingleisig, d.h. sie arbeiten mit einem Versanddienstleister zusammen. Leider erlaubt das nur wenig Spielraum für Kund*innen, die gerne die Wahl hätten. Welchen Versanddienstleister wähle ich, zu welcher Tageszeit kommt das Produkt an und welche Liefermethode bevorzuge ich? Kann ein Unternehmen diese Auswahl nicht bieten, steht und fällt damit im schlimmsten Fall die Conversion. Unterschiedliche Spediteure erlauben eine breitere Auswahl an Möglichkeiten. Eine Multiple-Sourcing-Strategie mit mehreren Dienstleistern reduziert zudem das Risiko einer Abhängigkeit von nur einem Spediteur – und somit auch das Risiko von Verspätungen oder Lieferengpässen.

Große Unternehmen werden daher einfach selbst zum Spediteur. Amazon etwa entwickelt inzwischen sein eigenes Luftfracht- und Straßentransportsystem sowie eine Methode für die Last-Mile-Zustellung. Kürzlich gründete der Internetgigant sogar ein eigenes Seefrachtunternehmen. Große Einzelhändler können sich Lieferkettenprobleme nicht mehr leisten. Um Abhängigkeiten von Drittanbietern zu vermeiden, müssen sie zwangsläufig selbst investieren. Doch auch kleinere Einzelhändler müssen ihre Risiken verringern und Abhängigkeiten neu überdenken, doch der Zukauf von Spediteuren kommt aus Budgetgründen häufig nicht in Frage. Zeitgleich ist der einfache und schnelle Zugang zu immer mehr Spediteuren entscheidend, um anspruchsvolle Kunden zufrieden zu stellen. In der alten „Kaufhaussituation” zu Beginn des letzten Jahrhunderts hatte jeder Einzelhändler seinen eigenen Zustelldienst. Im Hinblick auf die Umwelt ist das jedoch bedenklich: Wir brauchen ein Modell, bei dem die Einzelhändler zusammenarbeiten.

Trends Logistik

Komplexere Lieferketten werden sich bemerkbar machen

Logistik ist längst zu einem IT-Thema geworden. Alle Prozesse und Systeme sollten daher auf Softwareebene miteinander vernetzt sein. Doch bei immer komplexer werdenden Lieferketten und immer vielfältigeren Anknüpfungspunkten erfordert eine solche Vernetzung viel Know-How und Aufwand. Altsysteme etwa unterstützen in der Regel das Monitoring einzelner Speditionen nicht, schon gar zu schweigen von mehreren Speditionen. Cloud-basierte SaaS-Angebote hingegen ermöglichen einen dezentralisierten Ansatz, welcher alle Teile der Lieferkette im Blick. Das schließt die Vernetzung mit Kassensystemen, dem Webshop und dem E-Commerce-System ein – manche Angebote decken zudem einen Kundenservice mit ab.

Für diese Werbung sind DIE DIGITAL-WEBER (part of mwbsc GmbH) verantwortlich.

Ein Beispiel verdeutlicht, warum eine solche ganzheitliche Vernetzung so wichtig ist:

Es gibt ein Modul, welches Gewicht und Größe eines Produktes im Warenkorb feststellt. Große und sperrige Pakete werden über eine Palette versandt. Entsprechende Dienstleistungen werden zu einem in der Regel recht hohen Preis dazu gebucht. Stellt das Modul jedoch ein kleines Produkt fest, welches weniger wiegt, genügt ein weniger umfangreicher Versandservice und auch der Preis sinkt merklich. Diese Messungen kann ein Onlineshop, welcher nicht mit verschiedenen Systemen entlang der Lieferkette verbunden ist, gar nicht aufnehmen – und dementsprechend auch nicht die verschiedenen Optionen anbieten.

Kund*innen wollen die Auswahl – und Unternehmen müssen sie bieten

Kund*innen wollen die volle Entscheidungsfreiheit. Das betrifft nicht nur verschiedene Spediteure, sondern auch den Zeitpunkt der Lieferung, die Verpackungsart, etwaige Versandversicherungen o.ä.

Die Giganten des Onlinehandels wie beispielsweise Amazon oder Zalando haben hinsichtlich dessen bereits eine sehr hohe Erwartungshaltung der Kund*innen verursacht. Neue Disruptoren in der Branche bieten zudem Lieferungen innerhalb von zehn Minuten. Unternehmen müssen daher Wege finden, den Anschluss zu behalten. Eine hohe Entscheidungsfreiheit kann jedoch nur ermöglicht werden, sofern die einzelnen Systeme und Bestandteile einer Lieferkette miteinander vernetzt sind.

Damit auch mittlere und kleinere Händler attraktiv bleiben und Kund*innen den Service bieten können, den sie erwarten, müssen sie den Markt ständig im Blick behalten: Was bietet die Konkurrenz an? Finde ich einen Weg, das auch zu machen? Vor diesem Hintergrund werden sich langfristig mehr IT-Lösungen entwickeln, um den wachsenden Anforderungen von Kund*innen gerecht zu werden und Händler bei der Umsetzung zu unterstützen.

Lokale Lieferungen werden immer relevanter

Lokale Lieferungen werden zunehmend relevant. Dafür gibt es zwei Gründe: Einerseits der Trend zu mehr Nachhaltigkeit und andererseits die Lieferschwierigkeiten, die aufgrund von der Pandemie aufgetreten sind. In den Häfen stauen sich Containerschiffe, es wird dauern, bis der Rückstand beseitigt ist. Interkontinentale Beschaffungen werden daher mindestens in den kommenden sechs Monaten viel Geld kosten. Lokale Lieferungen sind eine gute, zuverlässige Alternative.

Geeignete Software hilft dabei, mehr lokale und damit auch nachhaltigere Lieferungen umzusetzen, indem sie Liefertermine abstimmt, Sammellieferungen koordiniert und Click-und-Collect-Optionen zur Verfügung stellt. Auf diese Weise können Onlinehändler langfristig einen nachhaltigeren Versand anstreben, egal, wie groß sie sind.

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