Der digitale Zwilling: ein Herzstück der industriellen Produktion

Der digitale Zwilling: ein Herzstück der industriellen Produktion

Digitale Klone von realen Maschinen erlauben Unternehmen genauere Daten zu Lebensdauer, Wartungszustand, Verschleiß und mehr zu erzeugen – an die gleichen Konditionen angepasst, denen das reale Gegenstück ausgesetzt ist. Dabei kann der digitale Zwilling sein Potential bereits bei der Produktion entfalten.

Der digitale Zwilling: ein Herzstück der industriellen Produktion

Der digitale Zwilling verbindet die reale mit der digitalen Welt. Das Modell, mit dem ein physisches Produkt virtuell abgebildet wird, schafft für Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, die künftigen Abläufe entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu optimieren – und so die industrielle Produktion sicherer und effizienter zu gestalten. Immer mehr Unternehmen werden künftig auf diese Technologie setzen.

Tausende Industrieanlagen in Fabriken, Kraftwerken, in der Wasserversorgung oder in Kliniken müssen jeden Tag zuverlässig arbeiten. Legt ein Defekt die Produktion oder die Versorgung lahm, wird es teuer. Reparatur und Stillstand durch verschlissene Bauteile bedeuten erhebliche finanzielle Verluste. Ein digitaler Zwilling verhindert ungeplante Ausfälle und soll die industrielle Produktion revolutionieren.

Dabei berücksichtigt der digitale Zwilling die in der Realität auftretenden Lasten in der Softwaresimulation. Durch die gewonnenen Ergebnisse lässt sich der tatsächliche Zustand besser und gezielter bewerten. Der digitale Zwilling ermöglicht es, lebensdauerrelevante Produkteigenschaften zu bewerten, die reale Sensoren kaum messen können.

Unternehmen können konkrete Maßnahmen daraus ableiten, beispielsweise um Verschleiß rechtzeitig zu diagnostizieren.

Hohe Kosten durch mögliche Produktverluste

Denn am Ende spielt die Optimierung der Kosten für jedes Unternehmen die entscheidende Rolle. In langlebigen Produkten wie Maschinen und Anlagen müssen eine hohe Verfügbarkeit sowie eine zuverlässige Funktion sichergestellt sein – etwa in der Energieversorgung oder in der Lebensmittelindustrie sind sie beispielsweise unverzichtbar.

Vorteile bieten sich beispielsweise deutschen Maschinenbauern, die ihre Anlagen in die ganze Welt exportieren. Denn in bestimmten Branchen oder Regionen ist das Nutzungsverhalten bei gleichen Maschinen unterschiedlich. Der digitale Zwilling kann die Entwicklung dahin treiben, die Produkte auf die konkrete Nutzung und die jeweiligen Rahmenbedingungen wie klimatische Bedingungen abzustimmen. Eine Anlage in Afrika bedarf in der Regel eine andere Auslegung als in Skandinavien.

Virtuelle Entwicklung von Anlagen

In der Entwicklung von Anlagen sind digitale Modelle laut Gebhardt schon längst etabliert. Die Simulation und Validierung von Produkteigenschaften spielen in der industriellen Entwicklung mittlerweile eine entscheidende Rolle: Bietet die Fahrzeugkarosserie beispielsweise möglichst wenig Luftwiderstand? Funktioniert die Elektronik zuverlässig? Bereits am digitalen Modell lassen sich Komponenten im Bereich Mechanik, Elektronik und ihre Interaktion im Systemverhalten optimieren.

Der digitale Zwilling als tatsächliches Abbild des
physischen Produkts ist zwar keine Vision mehr, doch derzeit setzen primär Unternehmen
auf die Technologie, die sich als Early
Adopter
einen Vorsprung erarbeiten wollen. Das wird sich ändern. Laut dem IT-Analyse-
und Marktforschungsinstitut Gartner werden bis 2021 die Hälfte der größeren
Industrieunternehmen den digitalen Zwilling als Abbild des physischen Produkts
einsetzen und ihre Effektivität so um zehn Prozent steigern können.

Für die Hersteller von Equipment und Anlagen ist der Wunsch der Betreiber nach einem zustandsoptimierten Betrieb die Chance, digitale Zwillinge als Basis für einen digitalen Service und dem digital Business zu nutzen. Während Machine Learning – das Verarbeiten von Sensordaten – von verschiedensten Anbietern realisiert werden kann, ist nur der Anbieter des physischen Produkts in der Lage, einen simulationsbasierten digitalen Zwilling auf Basis seines Entwicklungs-Know-hows anzubieten und so über sein physisches Produkt hinaus auch digitale Services für den Betrieb zu monetarisieren.

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Falsche Mythen über Künstliche Intelligenz

Falsche Mythen über Künstliche Intelligenz

Aktueller Hype um KI wird von vielen Irrtümern begleitet!

Falsche Mythen über Künstliche Intelligenz

Die einen glauben, Künstliche Intelligenz werde in wenigen Jahren die Welt beherrschen; die anderen zweifeln daran, dass sie überhaupt existiert. IFS erläutert, warum die Wahrheit wie immer in der Mitte liegt.

Künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit eines der Themen, das am stärksten polarisiert und am meisten gehypt wird. Damit einher gehen viele falsche Vorstellungen, Erwartungen und Befürchtungen. Zur besseren Einordnung beleuchtet IFS Labs, das Innovationszentrum des Business-Software-Anbieters IFS, fünf gängige Mythen über Künstliche Intelligenz.

1. KI ist neu

Die Idee, Künstliche Intelligenz zu erschaffen, gibt es schon lange. Der US-amerikanische Informatik-Professor John McCarthy prägte den Begriff “Artifical Intelligence” bereits 1955 und erforschte an der Universität Stanford die Grundlagen der KI. Seither gab es immer wieder neue Entwicklungen und Hypes um das Thema – auf die dann meist Ernüchterung folgte. Den aktuellen und voraussichtlich nachhaltigen Schub erhält die KI vor allem durch die inzwischen breit verfügbaren Big Data sowie die massiv gestiegene und durch Cloud Computing hochskalierbare Rechenleistung.

2. KI denkt wie ein Mensch

Künstliche Intelligenz wird häufig stark überhöht dargestellt und es wird suggeriert, sie könne selbstständig denken und Probleme lösen wie ein Mensch. Aber auch KI-Systeme machen nach wie vor nichts anderes, als das auszuführen, was ihnen Menschen zuvor durch Programmierung aufgetragen haben. Dabei sind sie mittlerweile soweit fortgeschritten, dass sie den Eindruck erwecken können, man habe es mit menschlicher Intelligenz zu tun – etwa, indem KI-Systeme Bilder erkennen, Sprache verstehen oder Autos steuern. Dennoch bleibt es nur ein Eindruck.

3. KI und Machine Learning sind dasselbe

Künstliche Intelligenz ist der Überbegriff für alle Systeme und Technologien, die den Eindruck menschlicher Intelligenz erwecken. Machine Learning ist nur eine dieser Technologien. Bei ihr werden Algorithmen konstant mit neuen Daten gefüttert und so darauf trainiert, ihren Output immer weiter zu verbessern. Weitere Teildisziplinen der Künstlichen Intelligenz wären etwa Deep Learning, Cognitive Processing oder Natural Language Processing.

4. KI wird uns allen die Jobs wegnehmen

Bis jetzt haben technologische Revolutionen am Ende immer mehr Jobs geschaffen als zerstört. Dasselbe ist auch bei der Künstlichen Intelligenz zu erwarten. Das gilt ganz besonders dann, wenn die Menschen unterstützt und ermutigt werden, die neuen Fähigkeiten zu erlernen, die sie brauchen, um Seite an Seite mit intelligenten Systemen zu arbeiten. Das wahrscheinlichste Szenario ist deshalb, dass Menschen und KI zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen werden.

5. KI wird irgendwann die Weltherrschaft an sich reißen

Die Dystopie, dass intelligente Roboter eines Tages die Menschheit unterwerfen, beschäftigt die Science-Fiction bereits seit ihren Anfängen. Fritz Langs Film Metropolis aus dem Jahr 1927 lässt grüßen. Aber auch aktuell geistern derartige Horrorvisionen immer wieder durch die Medien. Was dabei komplett ignoriert wird: Selbst wenn Roboter irgendwann so etwas wie Moral oder einen Willen haben sollten, würden sie immer nur dem entsprechen, was Menschen zuvor programmiert haben. Eigene Motive werden Roboter nie entwickeln können.

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Wie Sie mit einer Data Management-Plattform (DMP) unternehmensinterne Datensilos aufbrechen

Wie Sie mit einer Data Management-Plattform (DMP) unternehmensinterne Datensilos aufbrechen

Ein Kunde, eine Datenwelt, ein Ziel!

Wie Sie mit einer Data Management-Plattform (DMP) unternehmensinterne Datensilos aufbrechen und Daten für eine individuelle und erfolgreiche Echtzeit- Kundenansprache nutzbar machen können

Stellen Sie sich vor, Sie haben den Job eines Lageristen bei einem großen Versandhaus angetreten. Die erste Lieferung kommt. Sie nehmen diese an und fahren sie in die linke hintere Ecke Ihres Lagers. Am nächsten Tag kommt die nächste und sie fahren diese Sachen in die rechte Ecke. Die nächste Lieferung packen Sie oben drauf und die übernächste davor, dann daneben, dann kommt die nächste und die nächste und die nächste. Es geht immer so weiter, bis Ihr Lager voll ist. Nun bekommen Sie eine Liste mit den ganzen Bestellungen. Nur leider wissen Sie nicht mehr, was sie wo hin verräumt haben und leider kommen Sie an Ihre Sachen auch nicht mehr heran.

Unvorstellbar? So geht es manchem Marketingverantwortlichen mit den Daten über aktuelle und potenzielle Kunden seines Unternehmens. Wie in einem Lager die Waren, werden in jedem Unternehmen Unmengen an Daten gesammelt: Bei jedem Kundenkontakt werden Informationen eingeholt, ob online oder persönlich, bei Webseiten-Besuchen und Online-Käufen, am Point of Sale, bei Außendienstkontakten, in Beratungsgesprächen oder bei Service-Anfragen. Hinzu kommt, dass Marketingverantwortliche häufig Daten von Zweit- oder Drittanbietern, zum Beispiel bei Geschäftspartnern oder bei professionellen Datenhändlern, hinzukaufen, wenn wichtige komplementäre Informationen zum Kunden fehlen.

Kehrtwende: Nur strukturierte Daten sind wertvoll

All diese Daten sind nun in verschiedenen Abteilungen im Unternehmen verstreut. Wie in einem riesigen unübersichtlichen Lagerhaus türmen sie sich in den virtuellen und physischen Ordnern und Ablagesystemen. Den Überblick über diese vielen Datensilos zu behalten, die Datenflut gar manuell zu strukturieren und zu verarbeiten, wird praktisch unmöglich. Wurde jahrelang gebetsmühlenartig zum Datensammeln aufgerufen – „Je mehr Daten ein Unternehmen hat, desto genauer kennt es seine Kunden“ – wird heutzutage zum Kehraus geblasen. Mittlerweile wissen Marketingverantwortliche: Es kommt nicht nur auf die Menge der Daten an, die sie sammeln, sondern vor allem darauf, wie sie mit den Informationen umgehen, wie sie sie speichern, strukturieren und analysieren. Data Management heißt das neue Zauberwort und Data Management Plattformen (DMP) bieten die Möglichkeit, Ordnung in die chaotische Lagerhaltung zu bekommen und die Daten in Echtzeit an den richtigen Abnehmer zu liefern.

Bei der Datenverwaltung steht der Kunde im Mittelpunkt

Die bislang gängige Art, Kunden-Informationen in einzelnen Datensilos abzulegen und zu verwalten, zum Beispiel getrennt nach digitalen und Offline-Daten, nach Akquise und Postsales, nach Offsite-, Onsite-, Offline- und CRM-Daten, etc. wird durch einen ganzheitlichen Ansatz abgelöst, in dessen Mittelpunkt der Kunde und die Kundeninteraktion steht. Die Daten werden dabei nicht mehr getrennt voneinander betrachtet, sondern in einer DMP zusammengeführt, basierend auf einer anonymen Nutzer-ID. Bei der DMP handelt es sich somit um eine Art „Super-Datenbank“, die unterschiedliche Datenquellen und Arten von Informationen – First-, Second- und Third-Party-Daten – zusammenführt und für Echtzeit-Kundeninteraktionen zur Verfügung stellt. Was aber versteht man unter First-, Second- und Third-Party-Daten?

Werden Sie zum Daten-Experten für diese drei Arten von Daten:

First-Party-Daten

Als First-Party-Daten bezeichnet man jene Daten, die Unternehmen auf der eigenen Website sammeln, beispielsweise über Kontakt- oder Suchformulare, Webanalyse oder Testing, sowie Offline-Daten, wie zum Beispiel aus dem CRM-System oder aus den Rückmeldungen zu einem Gewinnspiel. Auch wenn diese Informationen von grundlegender Bedeutung sind, ergeben sie alleine noch kein vollständiges Bild eines Verbrauchers: Dieses gelingt erst, wenn die Informationen mit Second und Third-Party-Daten verknüpft werden.

Second-Party-Daten

Bei Second-Party-Daten handelt es sich um First-Party-Daten von Dritten, zum Beispiel von Geschäfts- oder Marketingpartnern. Beispielsweise werden durch Media-Agenturen Daten im Rahmen von Kampagnenauslieferungen erhoben, die anschließend als Second Party-Daten bereitgestellt werden können. Es handelt sich vor allem um Informationen über Interessengebiete sowie andere, nicht-personenbezogene Segmentierungs-Daten (Altersgruppe, Geschlecht, Herkunft, Kaufinteressen). Da Unternehmen, je nach Branche und Produktangebot, ganz unterschiedliche Kundendaten sammeln, ergänzen sich First- und Second-Party-Daten oft gut und sorgen für ein vollständigeres Kundenbild.

Third-Party-Daten

Bei Third-Party-Daten handelt es sich um Daten, die von professionellen Datenhändlern zugekauft oder angemietet werden. In der Regel werden diese Daten über sogenannte Third Party Cookies über eine Vielzahl von Webangeboten erhoben und ausgewertet.

Eine Kombination aus all diesen drei Datentypen ermöglicht eine verbesserte Sicht auf die Kundeninteressen und damit eine Möglichkeit zur Optimierung der Kundenansprache.

Segmentierung: Kunden kontextbezogen ansprechen

Dabei ist die DMP gleichzeitig Brücke zwischen diesen drei Datenarten und Kommandozentrale für den Marketer. Die DMP erfasst nicht nur Daten zu Kunden und Kundeninteraktionen, sondern hilft auch dabei, die Kundendaten zu segmentieren und für das Aussteuern von Inhalten und Werbung gezielt nutzbar zu machen. Und zwar sowohl in der Akquise als auch auf der Website, in Apps, im Call-Center oder für gezielte E-Mailings. So kann ein Online-Händler mit den richtigen Inhalten die Relevanz seiner Produktempfehlungen individuell für jeden Besucher verbessern und seine Konversionsraten deutlich steigern. Dafür muss er aber wissen, was der Besucher erwartet, was ihn interessiert, und vor allem: er muss all diese Informationen beisammen haben.

Künstliche Intelligenz senkt Marketing-Budgets bei gleichbleibendem Erfolg

Immer mehr Anbieter bauen künstliche Intelligenz (KI) in ihre DMP ein. Dies ermöglicht eine intelligentere Nutzung der Daten und automatisiert Analysen und Berechnungen. Ein Beispiel dafür ist die Kalkulation von Kauf- beziehungsweise Konversionswahrscheinlichkeiten: Hierbei werden diese Wahrscheinlichkeiten auf Basis der Analyse des bisherigen Verhaltens eines Nutzers und der Einordnung dieses Verhaltens mit dem aller Nutzer vorhergesagt. Diese Daten helfen nicht nur bei der Segmentanalyse, sondern auch bei der Reduzierung von Marketing-Budgets, zum Beispiel beim Retargeting: Nutzer, deren Kaufwahrscheinlichkeit über oder unter bestimmten Schwellenwerten liegt, werden vom Retargeting ausgenommen. Das eingesparte Budget kann nun für andere Maßnahmen verwendet werden.

Die Studie eines Online-Shops ergab, dass über 80 Prozent der Warenkorbabbrecher auf seiner Website, für die eine sehr hohe Kaufwahrscheinlichkeit vorlag, danach ohne Retargeting-Maßnahme die ausgewählten Produkte gekauft haben. Dadurch konnten 30 Prozent der Marketingausgaben für das Retargeting ohne nennenswerte Umsatzeinbußen eingespart werden.

Überblick: So unterstützt DMP das Marketing

  • Kunden bei der Kaufentscheidung mit den richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt zu unterstützen
  • Kunden entsprechend ihren Bedürfnissen zu beraten
  • Die Akquise-Kosten für Neukunden zu senken, indem man Werbung gezielter aussteuert und Streuverluste verringert.
  • Upsell-Potenziale zu nutzen für gezielte Produktempfehlungen zum richtigen Zeitpunkt, auch bei längerfristigen Kundenbeziehungen
  • Service-Kosten zu senken, indem Chat-Fenster zum Beispiel nur bestimmten Kundenprofilen angeboten werden
  • Bestimmte, nicht interessierte Kunden von Promotions- und Mailing-Aktionen auszunehmen
  • Individuell bei Warenkorbabbrechern nachzufassen
  • VIP-Kunden mit vereinfachten Zahlungsmöglichkeiten zu locken
  • Kunden, die im Begriff sind, die Website zu verlassen, spezielle Angebote zu machen
  • Langfristigen Kunden-Churn durch Segment-Analyse und rechtzeitige Ansprache zu vermeiden

Botschaften individualisieren

Wie das Ganze funktioniert? Je mehr Informationen dem Marketingverantwortlichen über die Interessen seiner User vorliegen, je genauer und umfangreicher die User-Profile in der DMP sind, und je spezifischer die Segmentierung, umso besser können Kampagnen und Werbebotschaften individualisiert werden. Ein Schlüssel für effektives und erfolgreiches Marketing, denn die Konversionsraten individualisierter Werbebotschaften sind deutlich höher als die allgemeiner, ungezielter Botschaften.

Wissen transferieren

Auch können Marketingverantwortliche zufällige Erfolge wiederholbar machen, indem sie auf die User-Profile in der DMP zurückgreifen. Reagiert zum Beispiel eine Bestandskundengruppe mit einem besonderen Attribut positiv auf eine Werbekampagne, kann dieselbe Maßnahme auch an Neukunden mit demselben Merkmal ausgespielt werden. Vermutlich werden diese auch positiv reagieren. Dieses Vorgehen bietet sich für alle Ebenen an, vom Newsletter oder der Mailing-Aktion bis hin zur personalisierten Beratung des Kunden im Ladengeschäft.

In Echtzeit reagieren

Besonders interessant sind individualisierte Online-Angebote, die in Echtzeit ausgestreut werden: So ist es möglich, über die Navigationsdaten in der DMP jene Nutzer zu identifizieren, die sich immer wieder bestimmte Produktgruppen angesehen haben, ohne dabei etwas zu kaufen. Diese potenziellen Kunden können mithilfe eines individuellen Angebots – zum Beispiel einem Preisnachlass auf das Produkt, an dem sie Interesse gezeigt haben – unter Umständen doch noch zum Kauf bewogen werden.

Nach dem Kauf weiteragieren

Ein Kunde, der sich z.B. ein neues Schlafzimmer kauft, hat vermutlich Interesse an weiteren Möbeln, hier gilt es auf Basis der bisherigen Käufer und der gekauften Gegenstände, Vorschläge zu entwickeln und zu testen, die einen automatisierten Dialog mit dem Kunden ermöglichen. Je nach Größe, Preis, Stil der gekauften Möbel kann auf Basis von Lookalike-Analysen ein Profil erstellt werden, welche anderen Anschaffungen für den Käufer noch von Interesse sein könnten. Hier gilt es, Hypothesen zu bilden und entsprechende Kommunikationsmaßnahmen und Kanäle zu testen, um einen möglichst nachhaltigen Dialog mit dem Kunden zu erzeugen.

Fazit

Über eine DMP können Marketingverantwortliche eigene Kundendaten und Daten von Drittanbietern bestmöglich organisieren und segmentieren. Sie können situationsbezogene Angebote ausstreuen, Botschaften kommunizieren, Wissen transferieren, Warenkorbabbrecher ansprechen und Echtzeitanalysen durchführen. Sie verfeinern ihre Akquise- und Kundenbindungsstrategien, senken ihre Ausgaben durch ein genaueres Targeting und steigern die Chancen für einen erfolgreichen Kaufabschluss und eine positive Customer Experience.

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So treibt der Plattform-Gedanke als Business-Modell den E-Commerce

So treibt der Plattform-Gedanke als Business-Modell den E-Commerce

Vor den Akteuren im E-Commerce liegen wegweisende Entscheidungen, die in Sachen Technologie die Weichen für den Handel von Morgen stellen. Welche elementare Rolle der Plattform-Gedanke dabei spielen werden in diesem Beitrag skizziert.

Plattformen schaffen Mehrwert über den Vertrieb hinaus

In Plattformen, die unterschiedliche Branchenakteure zusammenbringen, liegt die Zukunft vieler Geschäftsmodelle – insbesondere im B2B. Plattformen können jedoch nur dann erfolgreich sein, wenn sie viele potenzielle Teilnehmer überzeugen, sich anzudocken und mitzumachen. Das bedeutet: Um die kritische Masse auf einer Plattform zu vereinen, müssen Betreiber erkennbare Mehrwerte für alle schaffen und diese klar kommunizieren. Aktuell heißt das in vielen B2B-Branchen, die Außenwirkung von Plattformteilnehmern wie Händlern oder Produktherstellern zu verstärken, indem sie Zugang zu hochwertigen Produktdaten und professionellen Vertriebskanälen erhalten. Für Unternehmen, die ihre Vertriebswege weder aus eigener Kraft, noch über das Sprungbrett einer Plattform digitalisiert haben, wird der Konsolidierungsdruck immer stärker. Gleichzeitig sind Plattformbetreiber in Zukunft noch stärker gefragt, jenen Unternehmen, die in ihrer jeweiligen Branche bereits den Sprung geschafft haben, zusätzliche Anreize zu bieten, um für sie attraktiv zu bleiben. Dazu zählt es etwa, an Plattformen teilnehmende Unternehmen mit neuen potenziellen Partnern wie Datenanbietern zu vernetzen, die sie benötigen, um nicht nur einzelne Bereiche wie den Vertrieb zu digitalisieren, sondern ihr Geschäftsmodell ganzheitlich zu transformieren. So wird die Plattform zum Ermöglicher von Coopetition-Modellen.

Um der Daten Willen: Plattformen brauchen Anschlussfähigkeit

Geschäftsmodelle mit transaktionalem Charakter – wenn also viele Marktteilnehmer individualisiert auf die jeweilige Geschäftsbeziehung miteinander handeln – profitieren enorm von der transformativen Kraft von Plattformen. Die hohe Komplexität, etwa bei Beschaffung oder Pricing, ruft förmlich nach einem zentralen Betreiber, der den zugrundeliegenden Prozess effizient digitalisiert und damit oft eine ganze Branche transformiert. Und ganz einfach: eine Initialzündung liefert, damit bei bisher im Wettbewerb stehenden Unternehmen die Bereitschaft steigt, zu kooperieren. Im Kern ermöglicht also gerade die zentrale Stellung von Plattformbetreibern größeren Austausch zum Wohle aller Beteiligten. Dabei gilt: Zukunftsfähige Plattformen sind immer auch nach außen anschlussfähig. Mit durchlässiger Hülle können Daten von Partnern, Wettbewerbern, Datenmarktplätzen oder direkt von einzelnen Lagereinheiten in das System fließen. Das begünstigt auch den Einsatz von Technologien wie Machine Learning. Durch den Zufluss von Datenströmen aus den unterschiedlichsten Quellen werden Algorithmen trainiert und damit neue digitale Geschäftsmodelle ermöglicht.

Emanzipation der Plattformökonomie

Das Schlagwort ‘Plattform’ prägte zuletzt den Diskurs zur Digitalisierung im Mittelstand. Diese Visionen werden nun immer erwachsener und konkreter. Nicht jedes Unternehmen muss zwangsläufig eine eigene Plattform etablieren, um erfolgreich zu transformieren, denn Innovation ist nicht gleich Plattform. Im Sinne der ‘Coopetition’ entstehen unternehmensübergreifende Plattformen, die das Silo-Denken aufbrechen und innovative Lösungen für ganze Branchenzweige abdecken. Erste Konzerne bilden Joint Ventures und implementieren wettbewerbsübergreifende Task Forces. Für Agenturen ergibt sich ein neues Geschäftsmodell der kooperativen Vermittlung. So können Player mit dem gleichen Mindset Innovationen künftig schneller umsetzen und echte Plattformen mit Mehrwert schaffen.

Die Agentur der Zukunft als agile Plattform

Künftig werden sich sehr fokussierte und auf bestimmte technologische Konzepte spezialisierte Agenturmodelle herausbilden. Agenturen begreifen sich dann als eigene Plattformen, die die variierenden Auftraggeber-Geschäftsmodelle jederzeit an sich andocken können. Ausgestattet mit den benötigten Kompetenz- und Wissenszentren beginnen plattformorganisierte Agenturen direkt mit der Entwicklung eines Kernprojekts in der Digitalisierung und implementieren ihre Arbeitsweisen sowie neue Prozesse hinein. Nach erfolgreichem Produktlaunch wird das Agenturteam aus der bestehenden Organisation wieder ausgegliedert. Die zukünftige Positionierung von Agenturen geschieht darüber hinaus abseits des bisherigen Commerce-Gedanken. Digitalagenturen verstehen ‘Transaktionen’ nicht mehr nur rein finanziell, im Sinne von Bestellungen im Online-Shop oder auf dem Online-Marktplatz. Vielmehr sehen sie Transaktionen als Vermittlungsleistungen in sämtlichen, auch unternehmensinternen, Prozessketten, die es optimal im Digitalen abzubilden gilt. 

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Wie Einzelhändler ihre Kunden vergraulen

Wie Einzelhändler ihre Kunden vergraulen

Der stationäre Einzelhandel steht vor großen Herausforderungen. Dennoch ist es für Händler nicht immer einfach, das Einkaufserlebnis in ihren Geschäften zu verbessern. Scandit nennt typische Fallstricke und zeigt auf, wie sie sich vermeiden lassen. So vergraulen Einzelhändler ihre Kunden nicht mehr!

Wie Einzelhändler ihre Kunden vergraulen

Das Einkaufserlebnis in Ladengeschäften hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Es wirkt oft ein wenig veraltet, manchmal sogar frustrierend. Einige Händler scheuen aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage größere Investitionen. Dadurch laufen sie Gefahr, noch weiter von experimentierfreudigen Wettbewerbern und Online-Konkurrenten abgehängt zu werden. Scandit, der führende Anbieter von Smart-Data-Capture-Lösungen, erläutert, mit welchen Nachlässigkeiten Einzelhändler Kunden vergraulen und mit welchen Konzepten und Lösungen sie einfach gegensteuern können:

Lange Wartezeiten an der Kasse

Kaum etwas ärgert Kunden so sehr, wie das Anstehen an der Kasse. In einer Scandit-Umfrage nannten 46 Prozent der Teilnehmer aus der DACH-Region lange Warteschlangen als größtes Ärgernis beim Einkauf. Nicht immer sind zu wenig Kassen oder zu wenig Mitarbeiter der Grund. Manchmal bremsen schlicht Stornos oder die Abwicklung eines Gutscheins den Ablauf. Am Frusterlebnis der Wartenden ändert das allerdings nichts.

Wie geht es besser? Viele Kunden sind inzwischen an Scan and Go gewöhnt, weil sie es von großen Handelsketten kennen. Sie schätzen die Zeitersparnis durch den Self-Checkout. Dank moderner SDKs lassen sich Apps mit Scan and Go heute deutlich schneller und einfacher umsetzen als noch vor einigen Jahren. Der Aufwand ist auch für kleine Händler zu stemmen. Der Fokus auf Basisfunktionen hilft, Kosten und Entwicklungszeiten zu minimieren, zusätzliche Features lassen sich später immer noch nachrüsten. Auch mit einem mobilen Point of Sale (mPOS) können Händler punkten. Denn Kunden können überall im Geschäft zahlen und müssen sich nicht mehr an einem festen Ort anstellen. In der Modebranche setzen bereits 48 Prozent der Händler auf mPOS, um Warteschlangen zu verkürzen und zu verhindern, dass Kunden einfach den Laden verlassen. 

Schlecht informiertes oder fehlendes Personal

Zu den Stärken des stationären Handels zählen Beratung und Services. Doch nicht immer sind Mitarbeiter in der Lage, alle Fragen der Kundschaft zu beantworten. Bisweilen lässt sich auf die Schnelle auch gar kein Mitarbeiter auftreiben. Dann droht die Gefahr, dass der Kunde das Geschäft frustriert verlässt, den Kauf andernorts tätigt und nie wieder kommt.

Mit den richtigen Tools vergraulen Einzelhändler ihre Kunden nicht
Quelle: Scandit

Wie geht es besser? Smart-Data-Capture-Technologien ermöglichen viele nützliche App-Funktionen, weit über Scan and Go hinaus. Sie erlauben es Kunden, durch den Scan eines Produktes mit dem Smartphone beispielsweise detaillierte Produktinformationen oder Testberichte abzurufen. Diese Funktionen können auch Mitarbeiter nutzen, um Kunden besser zu beraten. Sie können konkrete Produktempfehlungen auszusprechen, Hinweise zu Pflege oder Kompatibilität zu geben oder passendes Zubehör vorzuschlagen. Oder auch, um die Verfügbarkeit anderer Produktvarianten im Lager zu prüfen. In der Modebranche nutzen 73 Prozent der Händler diese Möglichkeiten schon.

Kein Wissen über Stammkunden

Für den klassischen Einzelhändler sind Kunden oft eine anonyme Masse. Generelle Trends und Verkaufsschlager lassen sich zwar an den Absatzzahlen ablesen, aber was einzelne Kunden für Präferenzen haben und wie regelmäßig sie das Geschäft besuchen, ist nicht nachvollziehbar. Das macht es schwer, Kundentreue zu belohnen und Kunden durch auf sie zugeschnittene Angebote langfristig zu binden.

Wie geht es besser? Apps mit Smart-Data-Capture-Technologien liefern Einzelhändlern wichtige Informationen zum Einkaufsverhalten der Kunden – von der Einkaufsfrequenz über die Lieblingsprodukte bis zur Größe des Warenkorbs. Diese Informationen können sie für individuelle Gutscheine und Rabattaktionen nutzen, die sich sogar direkt beim Einkauf anzeigen lassen, wenn der Kunde ein Produkt scannt, um es zu erwerben oder Produktdaten abzurufen. 60 Prozent der Kunden in der DACH-Region würden der Scandit-Umfrage zufolge eine App nutzen, um Zugang zu personalisierten Aktionen und Angeboten zu erhalten. 

Fokus auf die Offline-Welt

Verzichten stationäre Einzelhändler auf digitale Konzepte, könnten sich ihre Kunden irgendwann fragen, warum sie die Ladengeschäfte weiterhin regelmäßig besuchen sollten. Schließlich ist Online-Shopping äußerst bequem und überzeugt mit einem personalisierten Einkaufserlebnis, umfangreichen Produktinformationen und schnellem Fulfillment. Warum also im lokalen Handel kaufen, nachdem man sich bereits online informiert hat und der anschließende Kauf nur ein paar Sekunden dauert? Warum ein Geschäft aufsuchen, wenn nicht garantiert ist, dass das gewünschte Produkt überhaupt vorrätig ist, und das in der richtigen Farbe, Größe oder Ausstattungsvariante?

Wie geht es besser? Omnichannel-Konzepte, die Online- und Offline-Welt geschickt verknüpfen, machen Ladengeschäfte attraktiver und helfen stationären Händlern, ihre Stärken besser auszuspielen. Ein Online-Shop ist da nur der Anfang. Idealerweise können Kunden dort Produkte vergleichen und Verfügbarkeiten checken, das Wunschprodukt dann aber auch reservieren, um es im Laden anzuschauen oder sich weiter beraten zu lassen. Auch Click and Collect, also die Abholung einer Online-Bestellung beim Einzelhändler, ist für viele Kunden attraktiv, weil Lieferzeiten und Versandkosten wegfallen. In der Modebranche haben das viele Händler verstanden – 73 Prozent wollen ihre Technologieinvestitionen in den kommenden zwölf Monaten nutzen, um neue Omnichannel-Erlebnisse für ihre Kunden zu schaffen.

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Hybrides Projektmanagement als Schritt auf dem Weg zur Agilität – Erfahrungen ausder Praxis

Hybrides Projektmanagement als Schritt auf dem Weg zur Agilität – Erfahrungen ausder Praxis

Sowohl für Organisationen als auch für Privatpersonen wird die heutige Welt immer unberechenbarer. Krieg, Fachkräfte- sowie Rohstoffmangel und das pandemische Geschehen sind hier als aktuelle Schlagworte zu nennen. Durch diese Gegebenheiten können mittel- und langfristig gemachte Pläne bereits nach kurzer Zeit wieder obsolet werden. Man muss flexibel reagieren können und sein Vorgehen mit entsprechend kurzen Vorlaufzeiten ändern können. Allerdings haben viele Unternehmen und Organisationen gewachsene Strukturen, die eine kurzfristige Implementierung agiler Arbeitsweisen nur
schwer möglich macht. Um trotzdem Vorteile des agilen Projektmanagements nutzen zu können, kann als Zwischenschritt das hybride Projektmanagement Abhilfe schaffen.

Hybrides Projektmanagement als Schritt auf dem Weg zur Agilität – Erfahrungen aus der Praxis

Zunächst bedeutet der Begriff “hybrid” in diesem Zusammenhang die Kombination aus klassischem Projektmanagement (auch Wasserfallmethode genannt) und dem agilen Projektmanagement. Das klassische Projektmanagement geht chronologisch vor. Zu Beginn des Projekts wird von einer oder wenigen Personen alles geplant und Meilensteine sowie Deadlines festgelegt. Demgegenüber steht die Agilität. Diese kam als Begriff Anfang der 90er Jahre auf und wurde vor allem schnell im Software-Umfeld adaptiert. Sie steht im Organisationskontext für Kunden- und Mitarbeiterzentriertheit sowie iteratives Vorgehen bei Prozessen, eingebettet in eine agile Kultur mit regelmäßiger Evaluation von Leitbildern wie
Vision und Mission. Praktisch drückt sich Agilität so aus, dass inhaltliche Ziele vorgegeben sind, die von den ausführenden Teams in Selbstorganisation zu erfüllen sind.

Diese Art des Arbeitens ist innerhalb vieler Organisationen noch ein Problem. Denn seit vielen Jahren ist klassisches Projektmanagement mit festen Vorgaben und Strukturen genutzt. Für Manager:innen in diesen Unternehmen ist es schwer, sich mit der agilen Arbeitsweise anzufreunden. Häufig bekommen sie von der Managementebene darüber harte Vorgaben, die sie erfüllen müssen und dann an ihre Teams weiterreichen. Auch Mitarbeiter:innen sind teilweise verunsichert, wenn sie sich selbstverantwortlich organisieren sollen. Sie können dadurch zu Blockade-Haltungen neigen oder tatsächlich weniger produktiv arbeiten als in einem “traditionellen” System.

Zwischenschritt: Hybrides Projektmanagement

Hier kann ein Zwischenschritt helfen: Das hybride Projektmanagement. Teile des Projekts werden innerhalb der bekannten Strukturen des klassischen Projektmanagements an einigen Stellen bereits agil umgesetzt. Wir bei bytabo – als sehr agil arbeitendes Unternehmen – nutzen diese Form des Projektmanagements, wenn wir bei unseren Kunden (Mittelständler mit über lange Jahre gewachsene Strukturen) auf eine geringe Bereitschaft treffen, sich auf diese sehr starke Agilität einzulassen.

In der Praxis sieht das folgendermaßen aus. Wir gliedern einerseits das Projekt in mehrere Phasen, die jeweils eigene Ziele verfolgen, eigene Zeiträume haben und sich nicht überlappen. So wird die agile Arbeitsweise der iterativen Schritte in geschlossene Projekte übertragen. Jede dieser einzelnen Projektphasen bekommt einen groben Projektplan, ein Projektbudget (je nach Phase fest oder variabel) und ein vorläufiges Enddatum, zu dem ein Ergebnis zu präsentieren ist. So “übersetzen” wir das agile Vorgehen in eine für alle Beteiligten verständliche Projektsprache, ohne viel von dessen Geschwindigkeit und Flexibilität zu verlieren.

Erfahrungen im hybriden Projektmanagement

Agile Bearbeitung im Projekt

Andererseits werden die Teile des Projekts, die wenige Berührungspunkte mit der Kundenorganisation haben, von uns intern rein agil bearbeitet. So wird beispielsweise die Softwareentwicklung mittels SCRUM durchgeführt. Auch unsere Design-Ressourcen werden nach dem Kanban-Prinzip vergeben. Auf diese Weise können sich die Teams selbst organisieren, flexibel reagieren und effektiv arbeiten, ohne dabei überlastet zu werden. Damit kann zudem effizient auf sich ändernde Anforderungen eingegangen werden. Diese würden im klassischen Projektmanagement einen sehr hohen Änderungsaufwand (Neuplanung, Terminverschiebungen, etc.) bedeuten. Natürlich sind Änderungen immer entsprechend zu kommunizieren.

Beispielsweise ist den Stakeholdern zu vermitteln, dass inhaltliche Änderungen auch immer mit einer entsprechenden Verschiebung des kommunizierten groben Zeitplans einhergehen. Auf organisatorischer Ebene bedeutet dies, dass im hybriden Projektmanagement auch einzelne Rollen hybrid besetzt sind. So wird in unserer Organisation häufig die SCRUM-Rolle des Product Owners (der die Perspektive der Nutzer:innen einnimmt, User Stories schreibt und sich mit den Stakeholdern abstimmt) von der gleichen Person ausgeübt, die für dieses Projekt als klassische:r Projektmanager:in tätig ist. Diese Person koordiniert auch Absprachen, legt externe Termine fest und hält diese nach, was nicht ursprünglich der Rolle des Product Owners entspricht. Dahingegen nimmt zum Beispiel die SCRUM Masterin nur die ihr im SCRUM-Framework zugedachte Rolle ein. Und auch der Projektsponsor aus dem klassischen Projektmanagement übernimmt nur diese eine Rolle in ihrer ursprünglich bekannten Form.

Mit dieser Arbeitsweise schaffen wir es, die Vorteile der agilen Arbeitsweise intern zu nutzen, ohne einen Konflikt in der Arbeitsweise mit der Kundenorganisation auszulösen. Generell ist hybrides Projektmanagement auch bei internen Projekten in Organisationen nutzbar, die noch nicht agil arbeiten. So können beispielsweise Teams der Softwareentwicklung intern agil arbeiten, während ihre Projekte im Organisationskontext die klassischen Projektkomponenten aufweisen und somit von der restlichen Organisation verstanden und akzeptiert werden.

Fazit

Wir haben hier gesehen, dass sich durch den vermehrten Kontakt mit agil arbeitenden Teams auch bei klassischen Projektteams die Arbeitsweise ändert und die Bereitschaft steigt, sich mit dieser Art der Organisation und Zielerreichung auseinanderzusetzen. Bei einigen Organisationen waren bei Folgeprojekten bereits einige Teammitglieder aus den ehemals klassischen Teams in die agilen Entwicklungsteams mit eingebunden und konnten so erste Erfahrungen sammeln, welche sie dann wiederum in ihre ursprünglichen Teams getragen haben. So kann das hybride Projektmanagement einen Beitrag zur Modernisierung der Arbeitsweise leisten und ein erster Schritt auf dem Weg zu einer agilen Organisation bilden.

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So bleiben KMU trotz Materialengpässen handlungsfähig

So bleiben KMU trotz Materialengpässen handlungsfähig

Kaum ein Unternehmen in Europa ist derzeit nicht von Materialengpässen und Preissteigerungen bei Rohstoffen betroffen. Der Mangel belastet schon längst nicht mehr nur Großkonzerne. Auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen blockieren Lieferengpässe trotz voller Auftragsbücher die Produktion. Eine Entspannung ist kaum in Sicht. Doch wie können Betriebe Ausnahmesituationen wie dieser begegnen und dennoch handlungsfähig bleiben?

So bleiben KMU trotz Materialengpässen handlungsfähig

Ein besonders drastisches Beispiel ist die Halbleiterbranche, die nun auch durch die Ukraine-Krise nicht zur Ruhe kommt. Halbleiter sind in Europa zur Mangelware geworden. Egal, ob das Rekordtief der Autozulassungen im Januar 2022 auf dem Niveau von 1990 oder das Fehlen von Produkten wie der neuen Spielekonsole PlayStation®5 von Sony in den Regalen der Elektronikfachmärkte – die Elektronikindustrie leidet unter der Materialknappheit.

Wer jedoch denkt, dass der Halbleitermangel nur große Unternehmen betrifft, der irrt: Längst ist der Engpass in den kleinen und mittelständischen Unternehmen in Europa angekommen. Dort zeichnet sich seit Monaten eine bizarre Situation ab. Die Auftragslage ist gut, doch die Nachfrage kann kaum bedient werden. Die Lieferdauer beim Einkauf von Rohstoffen und Produktionsmitteln ist lang. Häufig verdoppeln sich Wartezeiten – ein Jahr ist keine Seltenheit mehr für Mikrochips und Halbleiter. Zudem steigt mit der hohen Nachfrage auch der Preis. Der Einkauf der elektronischen Bauteile wird für KMUs zum Nadelöhr. Auch wenn viele der Unternehmen Halbleiter und Chips kaum bis gar nicht benötigen, so sind sie dennoch ein wichtiger Bestandteil von Produktionsmaschinen und Fertigungszubehör. Um die hohe Nachfrage nach Produkten zu bedienen, werden aber genau diese zur Erhöhung der unternehmenseigenen Fertigung gebraucht.

Keine kurzfristige Entspannung in Sicht

Auch die Politik sieht bei den aus den Fugen geratenen Lieferketten der Elektronikindustrie Handlungsbedarf. Um gegenzusteuern, will die Europäische Union 43 Milliarden Euro in die Steigerung der Produktion von Halbleitern in Europa investieren. Auch Hersteller wie Intel reagieren auf den Handlungsbedarf. Das Unternehmen gab bekannt, in Magdeburg 17 Milliarden Euro für den Aufbau einer Chipfabrik investieren zu wollen. Eine schnelle Erholung ist trotz vielfältiger Maßnahmen nicht in Sicht. Statistiken und Experten sind sich einig: Der Mangel an elektronischen Bauteilen wird die Weltwirtschaft noch weiter belasten. Das zeigen auch die Auftragsbücher der Hersteller von Halbleitern: Die Unternehmen sind langfristig verplant und ausgebucht. Neben dem generellen Nachholbedarf, der durch die Coronapandemie entstand, spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Das verstärkte Arbeiten aus dem Homeoffice, der vielerorts dringend benötigte Ausbau der Digitalisierung und die zunehmende Elektrifizierung der Automobilindustrie sind nur drei weitere Beispiele von vielen.

So bleiben KMU trotz Materialengpässen handlungsfähig
Unternehmen, die die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, können schneller und flexibler auf Materialengpässe reagieren und bleiben so lieferfähig

Tipps für höhere Reaktionsgeschwindigkeit im Einkauf

Die aktuelle Situation in der Halbleiterbranche zeigt einmal mehr, welche entscheidende Rolle die Transparenz in der Supply Chain spielt. Unternehmen, die die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, können schneller und flexibler auf Materialengpässe reagieren und bleiben so lieferfähig. Wie die Möglichkeiten der Digitalisierung dabei helfen und was Anwender bei deren Einführung beachten sollten, haben wir in drei Tipps zusammengefasst.

Tipp 1: Eine professionelle Absatzplanung integrieren

Einkäufer sollten Softwaretools nutzen, um alle verfügbaren Marktinformationen in ihre Berechnungen einzubeziehen. Das schafft Transparenz und hilft dabei, bereits frühzeitig die richtigen Mengen zu bestellen. Mit einer KI-gestützten Bestandsmanagementsoftware lassen sich detaillierte Absatzprognosen beispielsweise auf der Basis von tagesaktuellen Berechnungen erstellen. Forecasts sind ein elementarer Bestandteil einer professionellen Absatzplanung. Einkäufer sollten diese mit spezialisierter Software berechnen, die alle relevanten Faktoren wie Lieferzeiten, Lieferantenkonditionen und aktuelle Markteinflüsse verlässlich mit einbezieht. Die Absatzplanung sollte auf keinen Fall isoliert betrachtet werden: Ihr volles Potenzial entfaltet sie als Teil eines integrierten Sales & Operations Planning. Dieser ganzheitliche und abteilungsübergreifende Prozess ermöglicht es Unternehmen, Datensilos aufzubrechen und die richtige Balance zwischen Nachfrage und Angebot sicherzustellen.  

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Tipp 2: Kommunikation mit Lieferanten optimieren

Die digitale Kommunikation mit Lieferanten und Logistikdienstleistern wird immer wichtiger. Eine gemeinsame Plattform ist dafür die beste Grundlage. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Ob EDI, Web-EDI, ein Lieferantenportal als Software-as-a-Service-Tool oder eine Kombination aus allen Möglichkeiten – digitale Lösungen ermöglichen eine schnelle, fehlerfreie und unkomplizierte Kommunikation und helfen Einkäufern zudem dabei, die optimalen Lieferanten zu finden. Nutzer einer solchen Lösung profitieren von höherer Transparenz, einer gesteigerten Reaktionsfähigkeit und in der Konsequenz von einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit. Und das wirkt sich langfristig auch positiv auf das Image aus.

Tipp 3: Softwaretools intelligent auswählen

Mit Softwaretools können Unternehmen ihre Wertschöpfungskette digitalisieren. So erhalten sie kundenindividuelle Übersichten über die Bestellungen, den aktuellen Status und alle weiteren Informationen über ihre Ware aus einer Hand. Insbesondere in der nun bereits seit Monaten anhaltenden Krise rund um den Mangel an Mikrochips, Halbleitern und weiteren Produktionsrohstoffen können Unternehmen mit einem frühen ROI der Software rechnen. Bei der Auswahl einer Softwarelösung ist es entscheidend, die eigenen Anforderungen im Detail zu kennen. Nur so kann der Funktionsumfang perfekt auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt werden. Die Tools sollten sich zudem nahtlos in die bestehende Systemlandschaft integrieren lassen. Dabei unterstützt ein Anbieter mit Branchenerfahrung.

So bleiben KMU trotz Materialengpässen handlungsfähig
Kaum ein Unternehmen in Europa ist derzeit nicht von Engpässen und Preissteigerungen bei Rohstoffen betroffen. Der Mangel belastet schon längst nicht mehr nur Großkonzerne.

Gut zu wissen: Was ist ein Halbleiter?

Ein Halbleiter ist ein elektronisches Bauteil, das nur unter bestimmten Voraussetzungen Strom leitet. Hinsichtlich der Leitfähigkeit liegt es zwischen Leitern (wie Kupfer oder Eisen) und Isolatoren (wie Kohle oder Glas). Zumeist bestehen Halbleiter aus dem Element Silizium, das in einem Verfahren hauchdünn auf die Halbleiterplatten (sog. Wafer) aufgetragen wird. Bei niedrigen Temperaturen leiten diese Mikrochips keinen Strom. Erst mit zunehmender Wärme transportieren sie ihn. Die Leitfähigkeit von beispielsweise Metallen nimmt hingegen mit steigenden Temperaturen ab. Zudem ermöglichen Halbleiter, Strom präzise und effizient zwischen anderen elektronischen Bauteilen zu verteilen und zu steuern. Sie ermöglichen damit einen leichten Wechsel zwischen Stromfluss und Stromisolation. Dadurch bilden sie die Basis für Steuerungen und elektrische Programme.

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In 5 Schritten zur B2B-Neukundenakquise über Social Media

In 5 Schritten zur B2B-Neukundenakquise über Social Media

Die Zeiten der telefonischen Kaltakquise, in denen Aushilfskräfte mühsam lange Listen potenzieller Neukunden abtelefonierten, sind lange vorbei. Das Internet und allen voran die Möglichkeiten von Social Media haben vieles vereinfacht. Leicht ist die Neukundenakquise im B2B-Bereich dennoch nicht geworden. Denn auch die Ansprache potenzieller Kunden über Xing, LinkedIn, Facebook & Co. kostet wertvolle Ressourcen und sollte gut geplant sein. Antje Stensel von der Online-Marketing-Agentur SEO-Küche verrät, wie eine zielgerichtete, erfolgreiche B2B-Neukundenakquise über Social Media in fünf Schritten aussieht. 

Schritt 1: Zielgruppe schärfen und eigene Mehrwerte definieren

Am Anfang steht wie so oft die Definition bzw. Schärfung der eigenen Zielgruppe. Denn diese zu verstehen und deren Bedürfnisse zu kennen, ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Neukundenansprache. Dies trifft auf Social Media genauso zu wie auf konventionelle Kunden-Werbeaktionen. Welche Art von Kunden möchten Sie über Social Media erreichen? Mit welchen Inhalten können Sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen? Und das Wichtigste: wie können Sie Ihre potenziellen Kunden in ihrem Business unterstützen, welche Mehrwerte bieten Sie? Je klarer Sie diese Fragen beantworten können, desto leichter wird Ihnen die Neukundenakquise fallen. Anders als im B2C-Bereich geht es übrigens nicht primär um die Reichweite und möglichst viele „Gefällt-mir“-Angaben. Der Fokus sollte ganz klar auf der zielgerichteten Ansprache IHRER konkreten Zielgruppe liegen.

Schritt 2: Die für Sie passende Plattform wählen

Jede Social-Media-Plattform hat ihre eigenen Vorzüge und unterscheidet sich hinsichtlich Systematik, Content und Zielgruppe. Auf klassischen Business-Portalen wie LinkedIn und Xing punkten Sie vor allem mit Ihrem Fachwissen. Zudem eignen sie sich hervorragend für die Verbreitung von Whitepapers eignen. Auf Instagram und Facebook ziehen Sie die Aufmerksamkeit potenzieller Neukunden vor allem mit ausdrucksstarkem Bild- und Videomaterial auf sich. Und auch wenn sich Xing und LinkedIn tendenziell eher für die Akquise im B2B-Bereich eignen, sollten Sie Facebook, Instagram & Co. nicht kategorisch ausschließen. Denn letztendlich können Sie den Marketingentscheider eines Konzerns auf Instagram genauso antreffen und durch kreativen Content überzeugen wie auf klassischen B2B-Portalen. Entscheidend ist daher bei der Wahl der passenden Social-Media-Plattform auch, mit welcher Art von Content Sie sich wohlfühlen und in welcher Form sich ihr Produkt oder ihre Dienstleistung am besten vermitteln lässt.

Social Media

Schritt 3: Profil erstellen und Content aufbauen

Sobald Sie sich für eine Plattform entschieden haben und ein vollständiges Profil, inklusive eines ausdrucksstarken Profilbilds, angelegt haben, können Sie mit dem Aufbau Ihrer Social-Media-Präsenz loslegen. Überlegen Sie am besten im Team, mit welchen Inhalten Sie zukünftig die Aufmerksamkeit potenzieller Neukunden auf sich ziehen wollen und von der Konkurrenz differenzieren können. Die Erstellung eines regelmäßigen Redaktionsplans für die kommenden Wochen hilft Ihnen bei der Implementierung neuer Prozesse. Denn nur wer regelmäßig hochwertige Inhalte mit Mehrwert postet, wird eine nachhaltige Sichtbarkeit im Social Web erzielen.

Schritt 4: Mitreden, sich beteiligen und vernetzen

Für die erfolgreiche Neukundenakquise über Social Media reicht es heute nicht mehr aus, nur präsent zu sein und eigene Inhalte zu posten. Genauso wichtig ist es vor allem im B2B-Bereich, dass Sie sich selbst aktiv an Diskussionen aus Ihrem Fachgebiet beteiligen. Werden Sie aktiv, veranstalten Sie kostenlose Webinare, treten Sie relevanten Fach- und Themen-Gruppen der Plattformen bei und positionieren Sie sich durch das Beitragen wertvoller Inhalte als Experte. Werden Sie zu einer Bekanntheit in Ihrem Bereich. 

Schritt 5: Aktiv auf potenzielle Kunden zu gehen

Das Posten eigener Inhalte ist wichtig, das Mitreden bei relevanten Diskussionen essenziell. Doch nur wer aktiv (Kalt-)-Akquise betreibt, kann das Potenzial der sozialen Medien in puncto Neukundengewinnung voll ausschöpfen. Scheuen Sie sich daher nicht, direkt auf andere Mitglieder und potenzielle Kunden zuzugehen, um Ihre Leistungen anzubieten. Xing bietet hierfür zum Beispiel eine Suchmaske an, mit der man in wenigen Klicks sehr zielgerichtet nach Personen filtern kann, die man ansprechen möchte. Wird Ihre Kontaktanfrage bestätigt, besteht ein erstes Interesse und Sie können die Gespräche fortsetzen, erfolgt keine Reaktion, sollten Sie zum nächsten Kontakt auf der Liste übergehen, um keine wertvollen Ressourcen zu verschwenden. Wichtig ist: Bleiben Sie dran, ein langer Atem wird langfristig belohnt.

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Blockchain zu recht gehypt? – Welche Alternativen schon heute den Vertrieb digitalisieren!

Das neue IT-Thema Blockchain hält die Techbranche auf Trab, denn die verteilte, dezentrale Datenbank aus Blöcken gilt derzeit als unhackbar: Viele verschiedene Server berechnen und verifizieren Algorithmen zum Speichern sowie Hochladen der Informationen – und erlauben es allen Nutzern des Netzwerks, sämtliche Historien von Änderungen oder Anpassungen einer Datei oder eines Blocks einzusehen. Aufgrund der Sicherheit durch die dezentrale Speicherung und das Wegfallen dritter Instanzen bei der Verifizierung von Transaktionen, lassen sich Prozesse automatisieren.

Blockchain zu recht gehypt?

Die Blockchain-Technologie stößt zwar heute schon Veränderungen in verschiedenen Märkten und Branchen an, steht jedoch noch am Anfang ihrer Entwicklung. Veränderte Bedürfnisse von Verbrauchern, ziehen jedoch dringenden Handlungsbedarf mit sich. Denn wer auf die Etablierung der Blockchain wartet, um Prozesse zu optimieren, gibt seine Wettbewerbsfähigkeit auf. Bereits heute stehen Technologien zur Verfügung, die den Vertrieb digitalisieren und für hohe Sicherheit sowie Transparenz bei der Vertragsabwicklungen sorgen.

Trendsetter

Ohne Frage steht die Blockchain für den technologischen Fortschritt und Wegweiser Richtung Zukunft. Denn: Die unveränderbare Datenbank verspricht hohe Sicherheit sowie Automationsmöglichkeiten. In erster Linie bekannt geworden durch die Kryptowährung Bitcoin scheint sich die neue Technologie auf dem Vormarsch zu befinden. Doch auch diese hat ihre Tücken: Da es nur eine maximale Anzahl von Währungseinheiten gibt, lagern Käufer die erworbenen Bitcoins ein. Die Folge sind extreme Schwankungen der Kryptowährung am Markt. Der Traum von einer Währung die vor Inflation gefeit ist, endete in hohen Verlusten für Investoren. Stattdessen entpuppte sich der Vorteil der Blockchain-Technologie, dezentral gespeichert zu sein, hier als großer Nachteil. An dieser Stelle fehlt eine Zentralbank, die für die Stabilisierung der Währung einsteht. Einen vielversprechenden Einsatz der Technologie stellt die Speicherung sowie der Transfer von personenbezogener Daten dar. Das betrifft zum Beispiel smarte Grundbücher, digitale Hochzeiten und elektronische Wahlen. Letztlich steckt in der Idee der neuen Technologie das Potenzial bürokratische Wege zu verkürzen, für Manipulationssicherheit zu sorgen und unveränderbare Ablagemethoden zu schaffen. Bisher handelt es sich dabei, aufgrund fehlender Schnittstellen und hoher notwendiger Rechenleistung beim Einspeisen von Informationen in die Blockchain-Datenbank, aber noch um Zukunftsmusik.

Netzwerk ohne Vernetzung?

Neben der Kryptowährung als nützliches Erzeugniss der Blockchain, rücken Smart Contracts in das Bewusstsein der Tech-Branche. Die intelligenten Verträge versprechen Compliance und Automation von rechtskräftigen Abläufen. Zudem entfällt die menschliche Schnittstelle zur Verifizierung und Durchführung der Vertragsoptionen. Denn der Quellcode der Smart Contracts enthält Handlungsanweisungen, die auf bestimmte Bedingungen reagieren. Tritt eine Bedingung in Kraft oder wird erfüllt, erfolgt beispielsweise die Transaktion eines bestimmten Betrags. Vor allem im Zusammenspiel mit Internet of Things in der Industrie 4.0 ergeben sich Vorteile zugunsten effizienterer Abläufe etwa bei der Kommissionierung oder des Supply-Chain-Managements. Doch bisher scheitert der flächendeckende Einsatz an mangelnden passenden Geschäftsmodellen – für verschiedene Branchen besteht daher aktuell kein Nutzen in der Technologie. Viel effizienter sind hingegen intelligente Verträge, die genau wie die blockchainbasierten Smart Contracts funktionieren, aber heute schon einen effektiven Nutzen für Unternehmen haben. Günstiger und mit sofortiger Anwendbarkeit lohnt sich die Etablierung der intelligenten Verträge, abseits des Blockchain-Hypes, in bestehende Geschäftsmodelle.

Alternativen nutzen

Rechtsichere, intelligente und flexible Verträge für effiziente Abwicklungen, abseits der neuen Technologie, sind heute schon nutzbar und bereichern unterschiedliche Branchen. Diese bringen die Digitalisierung des Vertriebs etwa in der Energieversorgung, Telekommunikation, im Handel, Mobility-Management sowie in Branchen der Versicherung oder Automotive effektiv voran. Die smarten Verträge ermöglichen vor allem auf unterschiedlichen Märkten die Individualisierung von Angeboten sowie die hohe Sicherheit von Abschlüssen. Endverbraucher haben mehr Flexibilität bei der Buchung von Leistungen und Anbieter profitieren von der Automatisierung der Vertragsabschlüsse (Sales-Automation). Zukünftig kommen die intelligenten Verträge ohne Blockchain vor allem bei Car-Sharing-Anbietern und Autovermietungen zum Einsatz: Dort stehen Kunden dann nur noch eine begrenzte Auswahl vollausgestatteter, unterschiedlicher Fahrzeugmodelle zur Verfügung. Luxusausstattungen werden in diesen Fällen optional hinzugebucht. Wer auf Sitzheizung und Navigationssystem verzichten möchte, bucht diese Optionen einfach nicht. Andersherum schlagen die intelligenten Services auch eventbasierte Leistungen vor, wie etwa Navigationskarten für das Ausland, beim Überqueren einer Grenze. Durch die Automatisierung der Vertragsplattform fällt die zeitintensive menschliche Schnittstelle weg – die Umsetzung der Vertragsbedingungen erfolgt schneller und ist weniger Fehler- oder Störungsanfällig.

Großer Hype um die Zukunft

Blockchain und Smart Contracts läuten zwar eine neue digitale Ära ein, derzeit steht die Technologie aber noch am Anfang ihrer Entwicklung und es fehlen tragbare Geschäftsmodelle außerhalb des BitCoin. Auch Schnittstellen und Komponenten, die den Einsatz im Arbeitsalltag überhaupt erst ermöglichen, stehen noch nicht zur Verfügung. Eine weitere Hürde besteht zudem in den derzeit noch benötigten hohen Rechenleistungen, die sich als wahre Stromfresser entpuppen. Unternehmen sollten daher auf die aktuellen Technologien zurückgreifen, um so von Compliance und Flexibilität in der Vertragsabwicklung zu profitieren. Besonders für Anbieter lohnt sich der Schritt zur Digitalisierung des Vertriebs, denn mit der einhergehenden Automatisierung lassen sich Betrugsfälle effizient vorbeugen und Fehlerquellen sinken erheblich. In der Automobilbranche beispielsweise ermöglicht der digitale Vertrieb optimales Ressourcenmanagement des Fuhrparks, mit dem Effekt, die Wirtschaftlichkeit von Car-Sharing-Anbietern und Autovermietungen zu steigern. Dieser längst überfällige Schritt bereichert nicht nur die Automobilindustrie, sondern auch branchenübergreifend die Vertriebskanäle. Individuelle Ansprüche von Verbrauchern sowie von Anbietern können dank intelligenter Verträge schon heute problemlos erfüllt werden.

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Die Zukunft der Unternehmenssoftware im Zeitalter der Digitalisierung

Die Zukunft der Unternehmenssoftware im Zeitalter der Digitalisierung

Inzwischen gehören klassische ERP-Modelle schon fast selbst zur Vergangenheit. Die Zeiten ändern sich rasant – nicht jede Software kann da mithalten. Deshalb müssen Unternehmen sich umorientieren und Softwarelösungen auf ganz neue Weise finden.

Die Zukunft der Unternehmenssoftware im Zeitalter der Digitalisierung

Es war das Jahr 1972 als in Deutschland ein Unternehmen gegründet wurde, das den ersten disruptiven Wandel in der Geschichte der Unternehmenssoftware einleitete. Die SAP. Die Idee bei der Entwicklung der Standardsoftware war, eine einheitliche Geschäftslogik zu definieren, die ohne größere Anpassungen auf die Anforderungen möglichst vieler Unternehmen passt. Des Weiteren kamen die SAP Gründer auf die Idee, nicht einzelne, unabhängige Softwaresysteme zu designen, sondern ein einheitliches, funktionsübergreifendes und integriertes Anwendungssystem. Der Begriff ERP (Enterprise Resource Planning) war geboren.

Was war?

Mit der Client Server basierten ERP Software begann dann der Siegeszug der Unternehmens(standard)software überhaupt. Nahezu alle größeren und auch die überwiegende Mehrheit der mittleren und kleineren Unternehmen weltweit haben in den letzten Jahren ein ERP System eingeführt. Zwar gestaltete sich die Einführung nicht immer ganz so einfach und kostengünstig wie anfangs versprochen, dennoch konnten die meisten Unternehmen durch die Einführung derartiger Unternehmenssoftware Prozesse beschleunigen, Daten integrieren und generell effizienter und produktiver arbeiten, als das vor der Einführung der Fall war. Insbesondere in den Bereichen Rechnungswesen und Controlling.

Was ist?

Die Einführung des Internets und das damit verbundene Cloud Computing hat dann den nächsten Technologie- und Architekturwechsel in der Unternehmenssoftware eingeleitet, der bis heute wirkt. Insbesondere der Internetbrowser als neue Front End Technologie ist hier zu nennen. Neben dem Technologie- und Architekturwechsel hat die Cloud aber auch zu neuen Konsum-, Bezahl- und Nutzungsmodellen von Unternehmenssoftware geführt. Beim Cloud Computing wird die Software nicht mehr als „Softwarelizenz mit Wartung“ gekauft, sondern als „Cloud Service“ (Public oder Private). Man kauft also keine Software mehr, sondern man mietet einen Service.

Auch wenn das Internet hier zu wesentlichen Veränderungen in der Architektur, Bereitstellung und Bezahlung von Unternehmenssoftware geführt hat, so ist die Grundidee der vom Hersteller (fest) vordefinierten Geschäftslogik immer noch die gleiche und unverändert geblieben.

Nach Client Server und Cloud Computing begann dann um das Jahr 2012 die Megadisruption schlechthin. Die Digitalisierung. Das Motto lautet: „Software is eating the world“. Bei der Digitalisierung geht es im Wesentlichen darum, auf Basis innovativer (digitaler) Softwarelösungen neue Geschäftsmodelle zu entwickeln oder bestehende Geschäftsmodelle anzupassen oder zu erweitern. Digitalisierung bedeutet übersetzt nichts anderes als Innovation durch Software. Der Focus liegt hierbei auf dem, was man heute als „Experience“ bezeichnet. Es geht darum, das Erlebnis des Kunden sowohl im Umgang mit den Produkten oder Services als auch im Umgang mit dem Unternehmen selbst massiv zu verbessern.

Die technologische Basis für diese digitalen Veränderungsprozesse stellt die Unternehmenssoftware dar. Nach dem Motto: „Business applications run the digital business“. Bei der Digitalisierung stößt die traditionell als Standardsoftware entwickelte Unternehmenssoftware ERP (ob Cloud oder nicht Cloud ist dabei völlig egal) aber nun an ihre konzeptionellen und technologischen Grenzen. Wie bereits zuvor erläutert, basiert die Idee der Standardsoftware darauf, dass die in ihr abgebildete Geschäftslogik vom Hersteller vorgedacht und entsprechend „hart“ codiert wurde. Wie der Name schon sagt, geht es um Standarisierung und Harmonisierung. Die „Power of Innovation“ liegt damit beim Softwarehersteller und nicht beim Kunden. Dies steht aber nun im krassen Widerspruch zu dem, was das Wesen der Digitalisierung ausmacht: Differenzierung, Flexibilität und kurze Innovationszyklen. Die Digitalisierung erfordert eine hohe Innovationsgeschwindigkeit an neue Geschäftsanforderungen und hohe Flexibilität und Agilität bei der Bereitstellung neuer Softwarelösungen für das Business. Die klassische Standardsoftware kann diese Anforderungen nicht erfüllen. Sie wurde dafür auch nicht gebaut. Das heißt aber nicht, dass diese Softwaresysteme im Zeitalter der Digitalisierung nicht mehr benötigt werden. Ganz im Gegenteil, sie sind der Hüter wichtiger Daten und Prozesse, die auch im Zeitalter der Digitalisierung noch von großer Bedeutung sind. Aber sie sind nicht mehr das Fundament für die neuen, differenzierenden und innovativen Geschäftslösungen im Bereich Customer Experience.

Was kommt?

Wenn die klassische Unternehmenssoftware nachweislich nicht in der Lage ist, den Anforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden, was ist es dann? Die Antwort zu dieser Frage lautet: Technologieplattformen. Nach dem Motto: „Platform beats product all the time“. Die „Power of Innovation“ muss wieder vom Hersteller zurück zum Kunden. Dorthin, wo das Wissen über Daten und Geschäftsprozesse zu Hause ist. Die Unternehmen müssen sich wieder in die Lage versetzen, innovative und differenzierende Geschäftsapplikationen selbst oder mit Partnern zu entwickeln. Das bedeutet, die Unternehmen sind aufgefordert, sich wieder die Fähigkeit der Softwareentwicklung anzueignen. Eine Fähigkeit, die durch die fast ausschließliche Konzentration auf Standardsoftware in den letzten 25 Jahre fast völlig verloren ging. Ziel muss sein: „Every company becomes a software company“. Und das ist einfacher gesagt, als getan. Die Entwicklung hochqualitativer und hochinnovativer Softwaresysteme ist eine komplexe und hochkreative Aufgabe zugleich. Das lernt man nicht über Nacht. Viele, insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen werden diesen „Sprung“ deshalb nicht alleine schaffen. Hier geht es dann darum, sich zusammenzuschließen und mit strategischen Partner zu arbeiten. Weil Innovationen immer und überall auf Softwaresystemen beruhen, gibt es dazu jedoch keinerlei Alternativen. Nichts zu tun, wäre fahrlässig. Nur so kann es den Unternehmen gelingen, schnell und flexibel zu agieren. Nicht umsonst stellen viele große und mittlere Unternehmen vermehrt Softwareentwickler ein. Das Unternehmen VW hat sogar ein komplett neues Vorstandsressort für Software definiert. Andere werden folgen.

Warum sind nun diese zuvor genannten Technologieplattformen von so hoher
Bedeutung für die Digitalisierung.  Diese
Plattformen, wenn sie als Cloud Service angeboten werden auch häufig als PaaS
(Platform as a Service) bezeichnet, unterstützen den kompletten
Softwareentwicklungsprozess. Design, Development, Testing, Deployment,
Execution, Monitoring und Administration von Geschäftsapplikationen sind die
wesentlichen Aufgaben dieser Plattformen. Sie ermöglichen es Unternehmen, neue,
innovative Geschäftslogik schnell und agil zu entwickeln und bereitzustellen.
Gerade der Aspekt der Geschwindigkeit spielt hier eine entscheidende Rolle. Im
Zeitalter der Digitalisierung ist Geschwindigkeit das höchste Gut. Ein weiterer
Aspekt, der in diesem Zusammenhang eine gewichtige Rolle spielt, ist die
Unsicherheit oder Unvorhersehbarkeit zukünftiger Entwicklungen im Bereich der
Digitalisierung. Viele Unternehmen wissen zum heutigen Zeitpunkt nicht, wie in
5 oder 7 Jahren ihre Produkte, Services oder Geschäftsprozesse aussehen werden.
In dieser Situation, wo es darum geht, auf das „Unbekannte“ vorbereitet zu sein,
sind Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit unverzichtbare
Unternehmensfähigkeiten –  nicht
Standardisierung und Harmonisierung.

Bei diesen Plattformen zeichnet sich nun ein wegweisender Trend ab, der sogenannte Low Code Ansatz. Wie bereits ausgeführt, ist Softwareentwicklung kein trivialer Vorgang. Bei dem Einsatz traditioneller Tools braucht man somit die entsprechenden Skills. In der Regel professionelle Softwareentwickler. Auf Grund der Tatsache, dass die Nachfrage nach diesen Fähigkeiten derzeit sehr hoch ist, das Angebot aber eher gering ausfällt, läuft man zwangsläufig in eine Skill Problematik. Hier kommen nun die Low Code Plattformen ins Spiel. Sie erheben den Anspruch, die Entwicklung von digitalen Geschäftsapplikationen massiv zu vereinfachen und zu beschleunigen. Das erreichen diese Plattformen im Wesentlichen dadurch, dass das Design der Geschäftslogik (Benutzeroberflächen, Geschäftsprozesse, Daten, etc.) nicht mittels klassischer Programmiersprachen erfolgt (Codierung), sondern auf der Basis von grafischen Benutzeroberflächen (Drag and Drop). Aus diesen grafisch erstellten Modellen (Meta Daten) wird dann im Hintergrund automatisch der entsprechende Programmcode generiert. Ziel ist es, auch solche Mitarbeiter im Unternehmen mit der Fähigkeit zur Softwareentwicklung zu betrauen, die nicht Teil der zentralen IT sind und somit keine Softwareentwicklungsexperten, es geht um Technik affine Mitarbeiter aus den Fachbereichen (Citizen Developer). Es ist davon auszugehen, dass die Zentrale IT in den Unternehmen zukünftig nicht mehr in der Lage sein wird, den Bedarf an Geschäftsapplikationen im Unternehmen mit eignen Ressourcen zu befriedigen. Es muss ein Weg gefunden werden, die Entwicklungskapazitäten zu erweitern. Low Code ist der Ansatz genau dafür. Das heißt aber nicht, dass diese Low Code Plattformen nicht auch von der Zentralen IT eingesetzt werden können. Das Gegenteil ist der Fall. Auch obliegt der Zentralen IT die Governance .

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